Kapitel 25

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POV Theo

Nachdem wir uns noch kurz unterhalten hatten machten Liam und ich uns auf den Weg nach Hause. "Du hast nichts davon gewusst?", fragte ich als wir in Liam's Zimmer angekommen waren. "Nein, wirklich nicht. Aber ich bin froh, dass du endlich im Rudel bist", erklärte er und lächelte mich an. Wenige Sekunden später verwickelte er mich auch schon in einen wunderschönen Kuss. "Theo?", fragte Liam nachdem wir uns gelöst hatten. "Ja?" "Du kannst dich doch in einen richtigen Wolf verwandeln, oder?" Verwirrt und erstaunt zugleich blickte ich ihn an. "Vielleicht, warum fragst du?" "Verwandelt dich, ich möchte dich als Wolf sehen", meinte er dann selbstsicher und blickte mich bittend an. "Vielleicht ein anderes mal, ok?" Er nickte einfach nur und warf einen Blick auf die Uhr. "Ich bin mal kurz bei meinen Eltern unten. Komme gleich wieder." Schnell hatte er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen gedrückt und verschwand auch schon nach unten.

POV Liam

Nachdem ich mein Zimmer betrat schloss ich sofort die Tür hinter mir und lehnte mich mit geschlossenen Augen gegen sie. "Meine Mum hat mir erzählt, dass 2 Jäger sie irgendwo abgefangen hätten und gefragt haben, ob ich schon tot sein. Sie meinte nur, dass ich 'noch' nicht tot sei." Kurz schwieg ich. "Eigentlich gar nicht so dumm, wenn die Jäger ihr das abgekauft haben, rechnen sie nicht damit, dass ich sie mit angreife." Den ungewohnten Geruch, der im Raum lag, nahm ich immer mehr wahr. Ich konnte Theo riechen, aber irgendwas war anders. Langsam öffnete ich meine Augen. Zuerst fiel mein Blick auf meinen Schreibtisch und zum Schreibtischstuhl, auf dem Theo's Sachen lagen, die er heute noch angehabt hatte, inklusive seiner Boxershorts. "Theo, wieso liegen deine Sachen da und woher kommt der Geruch?" Langsam wandte ich meinen Blick zum Bett.

Erschrocken machte ich ein Schritt zur Seite. Auf meinem Bett lag nicht Theo, sondern ein Wolf. Ein Wolf, mit schwarzem Fell und neugierig aufgestellten Ohren, lag auf meinem Bett und starrte mich an. Als auch ich ihn eine Weile einfach nur anstarrte und nichts sagte, senkte er seinen Kopf und platzierte ihn auf seinen Pfoten, wobei sich auch seine Ohren etwas entspannten. Langsam erwachte ich aus meiner Starre. "Theo?" Sofort spitzen sich seine Ohren wieder, seinen Kopf hob er allerdings nicht. "Wow, das ist echt krass." Langsam ging ich auf ihn zu und hockte mich vor das Bett, so dass ich auf der selben Augenhöhe wie der Wolf, beziehungsweise Theo, war. Ich blickte in seine Augen, welche nicht mehr blau/grau waren, sondern nun gelb/braun, wie die eines Wolfes.

Vorsichtig hob ich meine Hand und führte sie langsam zu Theo. "Darf ich?" Als Bestätigung hob er nun seinen Kopf und lehnte ihn an meine Hand. Langsam fing ich an ihn zu kraulen, wobei sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich. Sein weiches Fell an meinen Händen fühlte sich so gut an und auch er schien es zu genießen. "Wärst du jetzt ein Mensch würde ich dich küssen.", meinte ich grinsend. Er musterte mich nur kurz, ehe er plötzlich aufstand. Ich rückte ein Stück vom Bett weg und ließ mich auf dem Boden nieder. Zuerst dachte ich, dass er sich zurück verwandeln wollte, allerdings kam er auf mich zu und schaffte es irgendwie mich umzustoßen, so dass ich nun auf der Rücken lag. Ich konnte mir gut vorstellen was er vor hatte. Ich wollte mich mit den Worten: "Theo, nein, vergiss es", wieder aufrichten, allerdings war Theo schneller. Er stellte sich mit seinen Vorderbeinen auf meine Brust und leckte mich kurz ab. "Idiot", meinte ich nur gespielte beleidigt und wischte mir etwas angeekelt über die Wange.

Er ging wieder von mir runter und setzte sich abwartend neben mich. Auch ich setzte mich wieder auf. Nach wenigen Sekunden kam er wieder auf mich zu und legte sich so neben mich, dass sein Kopf auf meinem Schoß ruhte. Wortlos fing ich wieder an ihn zu streicheln. Nach einigen Minuten nahm er plötzlich seinen Kopf von meinem Schoss und drehte sich auf den Rücken. "Ich soll dir ernsthaft den Bauch kraulen?" Er blickte mich einfach nur an. "Na gut", mit diesen Worten fing ich an seinen Bauch zu kraulen, was er offensichtlich genoss. Nachdem wieder einige Minuten vergangen waren blickte ich zur Uhr. Theo war jetzt schon etwa 2 Stunden ein Wolf, obwohl es mir gar nicht so vor kam.

Keine Ahnung wie lange wir im Endeffekt so da saßen, aber es war angenehm und ehrlich gesagt könnten wir das von mir aus öfter machen. Nach einigen Minuten stand Theo dann auf und versuchte mir offensichtlich zu deuten, dass es sich zurück verwandeln wollte. Ich legte ihm seine Sachen ins Bad und hielt ihm kurz die Tür auf, ehe ich sie dann hinter mir schloss. Es dauerte nicht lange, da stand er auch schon wieder in menschlicher Gestalt vor mir.

"Danke, dass ich dich als Wolf sehen durfte", meinte ich dann lächelnd. "War nicht das erste mal", murmelte er nur. Verwirrt schaute ich ihn an. "Was meinst du?" Sofort änderte sich sein Gesichtsausdruck. "Nichts, war nur kurz in Gedanken", versuchte er sich rauszureden und wollte an mir vorbei gehen, doch ich hielt ihn fest. "Theo. Was meinst du damit?", stellte ich die Frage nun erneut und blickte ihn auffordernd an. Er wusste, dass er jetzt nicht mehr aus der Sache herauskommen würde. Ich konnte sein Herz hören, wie es mit gefühlt jeder Sekunde ein klein wenig schneller schlug. Er schluckte und blickte mich an. "Mason und du, ihr seid von einem Wolf angegriffen worden, nicht wahr?" "Womöglich, dank dem Wolf hat er herausgefunden, dass sein bester Freund ein Werwolf ist..." Ich wusste, dass ihn diese Tatsache ehr glücklich gemacht hat, er war total aus dem Häuschen, aber trotzdem wünschte ich mir doch irgendwie gewünscht er hätte es auf eine andere Art und Weise herausgefunden. Obwohl ich mich wahrscheinlich weiterhin nicht getraut hätte die Wahrheit zu sagen. "Tust du eigentlich nur so dumm oder bist du es wirklich?", fragte Theo dann und verschränkte seine Arme. Ich blickte ihn einfach nur verständnislos an, bis er eine Augenbraue nach oben zog. Langsam fügte sich eins und eins zusammen. "Warte mal... du warst der Wolf?!" Theo lachte kurz auf und nickte dann. "Gern geschehen." Ich wusste nicht was ich sagen sollte, weshalb ich einfach nur vor ihm stand und ihn anstarrte. "Was ist? Willst du jetzt endlich wütend werden oder mich weiterhin anstarren?" Ich zog Theo ein Stück zu mir und küsste ihn einfach. "Wofür war das?", fragte Theo nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. "Ich hätte mich wahrscheinlich weiterhin nicht getraut ihm die Wahrheit zu sagen", war meine Antwort. Diesmal war es Theo der mich in einen Kuss zog. Sofort hatte ich meine Augen geschlossen und erwiderte den Kuss.

THIAM - Love and fight.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt