POV Liam
"Stiles, wenn du nicht gleich schneller fährst bist du der nächste, der gerettet werden muss", sagte ich wütend und warf ihm einen bösen Blick durch den Rückspiegel entgegen. Wie auf Kommando fuhr er etwas schneller. Durch den extremen Schmerz, den ich Theo nahm, legte ich meinen Kopf in den Nacken. Meine Augen fingen an zu glühen, während die dunklen Adern meine Arme und meinen Hals immer weiter nach oben krochen. "Ich hab noch eine", meinte Scott dann und ließ eine Kugel achtlos nach unten fallen. Besorgt blickte er zu mir und griff dann ebenfalls nach Theos Hand um mir zu helfen ihm den Schmerz zu nehmen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir endlich an.
Sofort stiegen wir alle aus und brachten Theo nach drinnen. Deaton hatten schon alles vorbereitet und fing sofort an Theos Wunden zu versorgen. Einige der Kugeln saßen viel zu tief, als dass Scott sie hätte entfernen können. "Er wird wieder aufwachen, oder?", fragte ich nervös und hielt weiterhin seine Hand wobei ich ihm die Schmerzen nahm. "Ich weiß es nicht, aber die meisten Wunden fangen schon an zu heilen", antwortete er und warf mir einen kurzen Blick zu. Sein Herzschlag war ziemlich schwach, was mich immer mehr beunruhigte.
Langsam wandte ich dann meinen Blick zu Stiles, welcher Theo noch immer ein wenig ungläubig anstarrte, und ließ dabei Theos Hand los. "Und, bist du jetzt zufrieden?", fragte ich ihn wütend. "Was meinst du? Wieso sollte ich jetzt zufrieden sein?", stellte er die Gegenfrage. "Denkst du wirklich ich habe nicht gehört was du vor der Lagerhalle zu ihm gesagt hast!? Dass du, wenn er kurz davor ist zu sterben, nichts für ihn tun würdest. Dass es dir egal wäre was Scott sagt oder wie sehr es mich zerstören würde? Er liegt da wegen dir! Weil du Monroe in die Arme gelaufen bist und fast getötet worden wärst!" Meine Stimme wurde zum Ende hin immer lauter. "Aber ich habe ihm geholfen, oder nicht?", entgegnete Stiles, wobei man ihm anmerken konnte, dass ihm ziemlich unwohl bei der Sache war. "Die Frage ist nur wie lange du gewartet hast. Mit einem kannst du dir sicher sein, stirbt er, wirst du dir wünschen, dass du tot wärst", knurrte ich. Mittlerweile stand ich direkt vor ihm. Meine glühenden Augen funkelten ihn bedrohlich an und ob er wollte oder nicht, ich konnte riechen, dass er Angst bekam. "Liam, er wird bestimmt nicht sterben, jetzt beruhig dich", sagte nun Scott, welcher neben mir stand. Gerade als er eine Hand auf meine Schulter legen wollte, griff ich nach seinem Handgelenk. "Mach, dass Theo vollkommen gesund neben mir steht, und ich bin so ruhig wie noch nie." Kurz warf Scott einen Blick zu seiner Hand, ehe er sie aus meinem Griff löste. Stiles war mittlerweile zur anderen Seite des Raumes gegangen.
"Hör zu, Liam. Ich weiß, dass du Angst hast ihn zu verlieren, aber noch lebt er und du weißt, dass man ihn nicht so einfach töten kann. Er wäre nicht Theo, wenn er wegen ein paar Kugeln gleich aufgeben würde. Und du weißt genauso, dass du ihm nicht hilfst, wenn du Stiles mit irgendwas drohst. Irgendwann wird auch Stiles an den Punkt kommen, wo er Theo vertraut und akzeptiert, und das, was er zu ihm gesagt hat, meinte er bestimmt nicht so", sagte Scott. Meine Augen hatte aufgehört zu glühen und auch die Wut war etwas weniger geworden. "Du hast es nicht gehört oder? Stiles meinte es genauso wie er es gesagt hat, das war kein Spaß." Kurz zögerte er und warf einen Blick zu Stiles. Er starrte einfach nur zu Theo und schien in Gedanken versunken zu sein. Er blickte ihn so an, als könnte er beim besten Willen nicht glauben, dass Theo sich für ihn geopfert hatte. "Schau ihn dir an, Theo hat sich für ihn geopfert, für jemanden, der ihn eigentlich nicht leiden kann, und das ist jedem aus dem Rudel auch bewusst. So wie Stiles aussieht würde ich sagen, dass auch er langsam versteht, dass Theo auf unserer Seite ist."
Seufzend lehnte ich mich an die Wand hinter mir und schloss die Augen. "Wenn ich mich jetzt kaum noch kontrollieren kann, obwohl Theo womöglich durch kommt, was passiert, wenn er stirbt?", fragte ich und schlug meine Augen wieder auf. "Ganz ehrlich, Scott, ich habe Angst. Nicht nur davor ihn zu verlieren, sondern davor die Kontrolle zu verlieren." Verzweifelt blickte ich ihn hilfesuchend an. Kurz zögerte er, ehe er antwortete. "Weißt du noch, damals die Sache mit dem Anuk-Ite, als Theo und du im verlassenen Zoo wart um die Jäger abzulenken und du Nolan beinahe getötet hättest? Theo hatte mir von eurer Unterhaltung auf dem Heimweg erzählt. Wenn du mich fragst, dann erzähl es ihm und frag nach seiner Meinung oder Hilfe." Er sagte einen Augenblick lang nichts und schien nach den passenden Worten zu suchen. "Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er das besser nachvollziehen kann und dir einen besseren Rat geben kann als ich, denn ich kann dir nur das Übliche erzählen. Ich glaube daran, dass du früher oder später mit der ganzen Wut besser zurecht kommst und es besser kontrollieren kannst, du musst es nur wollen. Wie gesagt, frag Theo und wenn er dir auch nicht helfen kann, dann werden wir gemeinsam schon eine Lösung finden." Ich blickte Scott kurz an. "Wenn er wieder aufwachen sollte, was ich hoffe, werde ich ihn fragen." Ich schenkte ihm ein dankbares Lächeln, woraufhin er mich in eine kurze Umarmung zog. "Das wird schon, mach dir nicht so viele Sorgen", meinte er noch und klopfte mir auf die Schulter. Wir lösten uns wieder und blickten nun in Theos Richtung. Einige Minuten vergingen in denen keiner Etwas sagte.
"Seine Wunden sind jetzt alle komplett verheilt, jetzt muss er nur noch aufwachen...", erklärte Deaton nach ein paar Minuten des Schweigens. Unsicher und zögernd, ging ich langsam auf ihn zu und griff nach seiner Hand. Sein Herzschlag war noch immer ein wenig schwach, aber schon besser als vorhin. Ich konzentrierte mich darauf ihm den Schmerz zu nehmen. Langsam erschienen dunkle Adern auf seinem Arm, welche dann in meine Hand überging und meinen nach oben krochen. Es tat weh, aber bei weitem nicht mehr so extrem wie vorhin. Schnell war die Adern von selbst wieder verschwunden.
Plötzlich ging die Tür auf und Malia, Lydia und Mason kamen herein. Sofort wandten wir unsere Blicke zu ihnen und blickten sie abwarten an. Weil Theo so schwer verletzt war, waren wir schon zu Deaton gefahren, während die anderen unseren Plan noch vollendet hatten und bis jetzt wussten wir auch nicht ob es funktioniert hatte. "Hat es geklappt?", fragte Stiles dann etwas nervös.
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Ein neues Kapitel, denkt ihr Theo wird wirklich wieder aufwachen? Lasst gerne einen Kommentar da :D
Bis morgen dann zu einem neuen Kapitel, indem ihr auch erfahrt, ob Theo überlebt. Vielleicht lade ich es auch heute etwas später noch hoch, was sagt ihr?
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THIAM - Love and fight.
Fanfiction"Ich soll also nicht überleben?", fragte Theo. "Doch, solange ich dich nicht retten muss", sagte ich also nur. Irgendwie wurde mir bewusst, dass das nur gelogen war, allerdings konnte ich mir nicht erklären warum. Als dann einen kurzen Blick zu Theo...