Merkwürdige Nacht

741 18 0
                                    

Als ich zuhause ankam, war  ich etwas Groggi. Zum Glück waren meine Mitbewohner nicht zuhause, denn diese hören sehr laut Musik und nehmen leider überhaupt keine Rücksicht. Die Nachtschicht beginnt um 22 Uhr also legte ich mich noch etwas hin bevor ich los musste.

----------------------------------------

Ich war mittlerweile im Schwesternzimmer und trank einen Kaffee als die Tür aufging. ,,Frederik?" fragte ich leicht heiser, in der Hoffnung das er die Abendschicht hatte, doch ich denke nicht dass er in Hemd und Jeans arbeitet. ,,Hallo.." sagt er ebenso heiser. Er zog sich in der Umkleide um und setzt sich zu mir an den Tisch. ,,Hör mal Chantal.." beginnt er und nimmt meine Hand, welche auf dem Tisch lag. Überrascht sah ich ihn an. ,, Es tut mir leid dass ich dich heute morgen so angefahren habe. Ich weiß nicht was da in mich gefahren ist.." sagte er mit sanfter Stimme und schaute mir direkt in die Augen.  Mir wurde ganz warm und das kommt bestimmt nicht vom Kaffee. ,,Ehm..Ist..ist schon ok..kann ja mal passieren.." sagte ich  leicht verwirrt über ihn und mich selber. Er lächelt mich an, doch etwas ist anders als das freundliche lächeln von heute morgen. Es war weicher.. so als würde man einem Kind nach einem Alptraum sagen dass alles ok sei, oder als wäre man frisch verliebt. ,, Du bist wirklich hübsch, weisst du das?" fragt er plötzlich wodurch ich mich an meiner eigenen Spucke verschluckte.

,,Was..?" frage ich verwirrt, doch er lächelt nun ganz lieb und sagt nur :,,ach nichts".  Dann stand er auf und ging, wahrscheinlich Visite machen. Ich raufe meine Gedanken zusammen und folge ihm. Heute sollten wir auf der Kinderstation Nachtschicht halten. Als ich grade an einer Akte hang, wurde meine Uniform etwas runtergezogen und als ich  mich umdrehte, schaute mich ein kleines Mädchen, vielleicht 6 Jahre alt, an und drückte ihr kleines Plüschtier ganz dolle. ,,Na meine kleine? Was hast du denn, kannst du nicht schlafen?" fragte ich und kniete mich runter zu ihr.

*Frederik's Sicht*

Ich wusste nicht was los war, aber irgendwie fühlte ich mich verwirrt. Irgendwie..sehnte ich mich nach Ihr. Nach dieser neuen Krankenschwester Chantal. Der Zwischenfall heute morgen tat mir im Nachhinein wirklich sehr leid, ich wollte sie nicht anmotzen aber irgendwie hab ich es getan. Sie war danach so traurig, vielleicht ging es ihr auch nicht gut, dass sie würgen musste?

Ich hatte heute noch einmal die Nachtschicht auf der Kinderstation mit ihr also beschloss ich mich dann zu entschuldigen. Ich stand nach der Frühshicht an meinem Wagen und packte meine sachen weg, als ich im Augenwinkel sah, wie Chantal in meine Richtung kam. Wollte Sie etwa mit mir reden? Doch sie ignorierte mich und stieg in den Opel Adam neben mir und fuhr los.

------------------------

Grade als die Tür des Schwesternzimmers aufmachte, traf ich auf Chantal welche mich geschockt ansah. ,,Frederik..?"fragt sie ungläubig heiser, sie hatte mich wohl nicht erwartet. Ich begrüßte sie und zog mich schnell um. Dann setzte ich mich zu ihr. ,,Hör mal Chantal..." fange ich an und nehme ihre Hand. Sie schaut mich schon wieder so überrascht mit ihren Blauen Augen an. ,, Es tut mir leid dass ich dich heute morgen so angefahren habe. Ich weiß nicht was da in mich gefahren ist.."sagte ich wahrheitsgemäß und beobachtete wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.,,Ehm..Ist..ist schon ok..kann ja mal passieren.."sagte sie schließlich und schien verwirrt.

Und schon wieder bekam ich dieses Gefühl. Ich konnte nicht anders als sie an zu lächeln. Alles an dieser Frau ist unwerfend. Ihre Blauen Augen, diese schulterlangen braunen Haare, die blasse Haut auf der momentan diese süße Röte schimmerte, ihr dezentes Make up und dieser zierliche doch starke Körper. Von ihrem Charakter will ich garnicht anfangen, zwar kenne ich sie noch nicht lange, aber was ich bisher gesehen habe? WOW!

,, Du bist wirklich hübsch, weisst du das?"frage ich sie aus heiterem Himmel und könnte mir selber eine Ohrenfeige geben. Wie blöd war ich eigentlich? Auch Chantal war überrascht, den sie verschluckte sich und hustete stark. ,,Was..?" fragte sie doch ich wollte mich nicht wiederholen um schlimmeres zu vermeiden also sagte ich nur " Ach nichts.." und ging. Auf dem Flur angekommen schlug ich mir die Hand vor die Stirn. ,,Oh Frederik.. deine Dummheit kennt manchmal keine Grenzen..." murmelte ich zu mir selbst und begann dann die Visite.

-----------------------------------

Grade fertig mit der Visite sah ich wie Chantal an einigen Akten rumblätterte. Ich sah kurz weg und als ich wieder hin sah, zupfte die kleine Elli aus Zimmer 4  an ihrem Hemd.  Ich hörte nicht was die beiden sagten doch es schien so, als würde Chantal ihr sagen sie solle in ihr Zimmer gehen.  Die kleine Maus hörte auf sie und Chantal schien dann was zu suchen. Ich ging auf sie zu und als sie mich sah wurde sie direkt wieder etwas Rot. Wie süß..

*Normale Sicht*


Die kleine Maus sagte das sie dolle Bauchschmerzen hat und da ich aus der Akte weiß, dass die kleine eine Blinddarm OP hatte wollte ich auf Nummer sicher gehen und Frederik vorbei schicken, also sagte ich ihr sie solle wieder ins bett und dass ich gleich mit dem Doktor kommen würde. Sie gehorchte und nun war es meine Aufgabe Frederik zu suchen. Doch lange brauchte ich das nicht tun, denn er kam mir bereits entgegen. Ich lief auf ihn zu und mir wurde wieder so warm. Er lächelt mich auch schon wieder so komisch an, aber keine Zeit für schwärmerei, die kleine Elli sollte abgecheckt werden!

,,Frederik? die kleine Elli hat starke Bauchschmerzen, kannst du da bitte drübergucken? Nicht das was mit dem Blinddarm wieder ist." bat ich ihn und er antwortete nur mit einem "klar." und ging dann schon ins Zimmer vor. Ich folgte und sollte auch gleich Blutdruck und Temperatur messen. ,, Alles ok Elli, du hast bestimmt nur was falsches gegessen. Schwester Chantal gibt dir noch eine Wärmflasche und dann versuch etwas zu schlafen, Ja?" sagte Frederik liebevoll und wies mich an, ihr eine Wärmflasche zu machen, welche ich schon fast fertig hatte. Ich gab sie der kleinen und deckte sie noch zu. Mit einem ,,Schlaf gut wenn was ist meldest du dich Ja?" verabschiedete ich mich und ging richtung Schwesternzimmer wo Frederik auch schon war.

Er sah mich an und lächelte. Ich lächelte zurück und machte uns beiden einen Kaffee. ,,Milch?" fragte ich und er nickte. ,,Mit einer Tablette Süßstoff ja?" sagte er und ich tat wie er es wollte. ,, So mag ich meinen Kaffee auch.." gab ich leise zu und setzte mich gegenüber von ihm. Wir beide waren still, bis er zu reden begann..

Frederik Seehauser FF|LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt