'Ein Fehler bedeutet nicht, dass du versagt hast, sondern, dass du deinem Erfolg einen Schritt näher gekommen bist.'
Am nächsten Morgen wurde ich durch das Klingeln an der Tür geweckt. Ich ging davon aus, dass einer der Jungs aufmachen würden, doch als ich die Tür zum dritten mal Klingeln hörte, merkte ich, dass die anderen sich nicht bewegten und so schlenderte ich verschlafen aus dem Bett. Mir fiel dabei auf, dass Justin nicht mehr neben mir war und so sah ich mich etwas um. Keiner war da. Wo waren alle? Nur einen Spalt breit öffnete ich die Tür und sah wie ein Junger Mann vor mir stand, blonde hochgegelte Haare und grüne Augen. Ein Motorrad stand im Hintergrund, was seinen Kleidungsstil erklärte. Als er mich erblickte, musterte er mich von oben nach unten. Irgendwo hab ich ihn doch schon mal gesehen? „Hi, Madison. Ist Justin da?“, lächelte er. Irgendetwas stimmt hier nicht. Niemand wusste von unserem Aufenthaltsort oder? „Woher kennst du meinen Namen?“, fragte ich deutlich amüsiert von der Situation. Er nutzte die Gelegenheit, grinste dreckig bevor er meinte: „Richte Justin doch einen Gruß von mir aus. Sag ihm, dass ein alter Freund hier war. Ach und gegen Kopfweh hilft oft etwas Entspannung. Nur als Tipp am Rande.“ Schnurstracks machte er sich wieder auf seinen Weg zum Motorrad während ich nochmal über seine Worte nachdachte. Woher zum Teufel wusste er von den Kopfschmerzen? Ich ließ die Tür ins Schloss fallen bevor ich mir durchs Gesicht fuhr und nach oben rannte. Ich zog mich schnell um, versuchte dabei nicht in Panik zu geraten und checkte mein Handy. '1 neue Nachricht' – Ich tippte drauf als sich eine SMS von Kelsey öffnete:
'Wo zum Teufel bist du Madi?!'
Was zum Teufel war hier los?!:
'Wieso? Was ist los?'
Ich legte mein Handy zur Seite als ich hörte wie Justin und seine Jungs gerade das Haus betraten. Gereizt auf alles und jeden, schlenderte ich nach unten und half ihnen die Einkäufe herein zu tragen und auszupacken. „Für was wart' ihr denn überhaupt einkaufen?“, fragte ich Justin, nachdem er mich begrüßt und mir einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte. „Wir hatten vor heute Abend zu grillen, bisschen zu entspannen nach all dem.“ Ich nickte bloß und packte den Kakao in den Schrank. „He, wenn du nicht möchtest, können wir auch einfach einen Film gucken oder so...“, redete Justin auf mich ein, während er meine Hüfte von hinten umfasste. „Nein, nein... entspannen ist gut!“ Sofort bildete sich auf Justin's Lippen ein Lächeln, was mich schmunzeln ließ. Er ließ von mir ab und wandte sich den restlichen Einkäufen. Diese Gelegenheit nutzte ich, um mir zu überlegen, ob ich ihm jetzt sagen sollte, dass heute Morgen ein gewisser Freund ihn sprechen wollte oder doch eher später. „Ehm, Justin...-“, begann ich, doch als ich mich umdrehte, schien es als Justin gerade telefonierte und verließ so die Küche, hob jedoch den Finger um mir zu sagen dass ich kurz warten solle. Die Jungs waren inzwischen auch verschwunden und da ich keine Lust hatte, einfach zu warten und rumzustehen, begab ich mich nach oben um zu schauen ob Kelsey inzwischen schon geschrieben hatte. Tatsächlich war eine neue Benachrichtigung erschienen, auf die ich tippte:
'Sobald du das liest, ruf mich an!'
Langsam machte das mir Angst. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Schnellerhand wählte ich ihre Nummer und lauschte konzentriert dem tuten. „Madi?“, fragte eine Stimme von der anderen Leitung aus. Ihre Stimme klang aufgeregt und hibbelig zu gleich. „He Kelsey, was ist denn los?“, begrüßte ich sie total aus dem Konzept. „Geht es dir gut? Ich hab mir solche sorgen um dich gemacht, du hast dich so lange nicht mehr gemeldet! Wo bist du?“, faselte sie wie ein Radio. Wenigstens sie dachte noch an mich, von meinen frühigen Freunden. „Mir geht’s gut! Ich bin bei Justin, wo denn auch sonst?“, lachte ich. „Ja und wo mit Justin? Du hast mir immer noch nicht gesagt wo ihr euch versteckt haltet. Ist ja nicht so dass ich mir totale Sorgen mache...“ „Ich weiß nicht, wir sind quasi in den Urlaub geflogen. Weg von unserem alten Stützpunkt. Ich kann dir leider nicht mehr sagen wie ich weiß Kels...“ Sie schien zu überlegen, was sie wohl als nächstes sagen sollte, denn unangenehme Stille trat ein. „Hörmal Madi, geht es dir auch wirklich gut? Du hörst dich nicht besonders glücklich an.“, kam plötzlich vorsichtig fragend hervor. „Ja klar, mach dir keine Sorgen, alles gut.“ Plötzlich umfasste jemand von hinten meine Hüfte und knabberte an meinem Ohrläppchen, was mich aufschrecken ließ. „Mit wem telefonierst du?“, flüsterte Justin interessiert. Von der anderen Leitung kam nur: „Diesmal mag ich dir wohl noch glauben... aber Madi, ruf an falls was ist, du kannst mit mir über alles reden ja?“ „Mach ich, mach's gut Kels.“ verabschiedeten wir uns voneinander, bevor ich auflegte und mich Justin zu wandte. „Kelsey.“ Abrupt verhärtete sich seine Miene und er sah mich an. „Du hast ihr aber hoffentlich nicht gesagt wo wir sind oder?“, versicherte sich Justin mürrisch. Mit gerunzelter Stirn und hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihn an. So kannte ich ihn gar nicht. „Natürlich nicht. Ich weiß ja selbst nicht einmal wo ich bin?“ „Hör mir zu Madi, niemand darf wissen, dass wir hier sind, dass bringt uns alle nur noch mehr in Gefahr!“ „Was hast du angestellt?“, fragte ich ihn, weil ich mir nichts anderes unter dieser Situation vorstellen konnte. „Wie was habe ich angestellt?“, spuckte er und runzelte die Stirn. „Vergiss es.“, ließ ich nach und wollte gerade durch die Badezimmertür verschwinden, als er mich grob am Handgelenk packte. Er zog mich zurück, was mich gegen seine harte Brust prallen ließ. „Tu das nicht.“, flüsterte er diesmal sanft. „Was nicht tun?“ „Einfach zu gehen und mich hier stehen zu lassen. Du weißt genau, dass niemand von uns wissen darf.“ Kühl sah ich ihm in die Augen, bis ich die roten Flecken an seinem Hals erkennen konnte und er seinen Griff um mein Handgelenk lockerte. Sie führten unter sein T-Shirt was mich es sofort hochheben ließ. Mein Atem blieb stehen, als ich erkannte, dass es Blut war das ihm bis unter das T-Shirt lief. Wie konnte ich das bloß vorhin nicht gemerkt haben? Er war mit seinen Augen meiner Hand gefolgt, blickte aus dem Augenwinkel aus in meine Augen, was mich schauern ließ. Instinktiv und mit unregelmäßigem Atem lief ich nach hinten. Weg von ihm. Das ist nicht der Justin in den ich mich mal verliebt hatte. Tränen bildeten sich in meinen Augen. „Es ist nicht so wie es aussieht!“, stellte Justin fest und machte Schritte auf mich zu. „Du warst gar nicht Einkaufen. Du hast wieder jemanden umgebracht und genau deswegen darf keiner wissen wo wir sind.“, murmelte ich eher an mich gewandt, wie an Justin. „Madi, ich kann das erklären.“ Bevor er mich packen konnte, rannte ich durch die Zimmertür hinter mir. So schnell ich konnte, stolperte ich die Treppe hinunter, Richtung Ausgangstür, wobei ich von Logan aufgehalten wurde. „Wohin?“ „Nicht jetzt Logan.“, schniefte ich und wollte gerade durch die Tür als ich noch ein: „Lass sie nicht abhauen Logan!“ hörte. Doch es war zu spät ich rannte so schnell ich konnte die Straße entlang. „Madi, stopp!“, schrie Logan mir hinterher. Keine Ahnung ob er mich verfolgte, ich wusste nicht einmal wohin ich rannte. Ich merkte wie schwach ich noch war denn weit kam ich eigentlich gar nicht. Meine Hände zitterten und meine ganzes Gesicht brannte wie Kohle. Ich fühlte mich unwohl und lief in den Park, denn ich von meinem Standort aus erkennen konnte. Viele waren nicht da, es kam mir eher ziemlich abgelegen vor. Der Park war von einem schwarzen Zaun abgegrenzt, den ihn nur noch unheimlicher wirken ließ wie er eigentlich schon war. Erschöpft ließ ich mich auf einer der Parkbänke nieder und zog meine Beine an. Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir hier sind um uns zu entspannen, wie er es mir zumindest auch gesagt hatte, aber gehörte Menschen umbringen dazu? Das bezweifelte ich sehr. Das er wieder jemanden umbrachte war nicht so ganz der Grund warum ich ausflippte (ganz abgesehen davon, dass ich auch Leute umgebracht hatte), eher die Tatsache das er gelogen hatte und mich gleichzeitig da rein zog. Das machte mich unglaublich wütend. „Schöner Tag heute, nicht?“, fragte mich der Typ, der sich scheinbar neben mich gesetzt hatte. Ich war so in Gedanken, dass ich das überhaupt nicht mitbekommen hatte. Mit meinem Ärmel, wischte ich schnell die Tränen von der Wange und sah zu ihm hoch. Es war nicht irgendein Typ, es war der Typ von heute morgen. Was wird der Scheiß? „Wer bist du?“, fragte ich ihn und verengte dabei meine Augen. „Ach komm schon Madi, streng doch etwas deine grauen Gehirnzellen an, ich wette du kennst mich.“, zwinkerte er mir zu, was mir eine Gänsehaut verlieh. Eingeschüchtert sah ich ihn an. Doch er hatte recht, mir fiel es wieder ein. Der 5 Junge aus Justins Crew! Er war der, der die ganze Zeit über gefehlt hatte. Ich sah weg und versuchte mich wieder zu fangen. Er seufzte und sah in die Luft. „Was hat Justin diesmal angestellt?“ Ich ballte meine Hände zu Fäusten, so wütend war ich schon lange nicht mehr. Wenn ich das bloß wüsste... „Du hast recht. Ich sollte die Frage anders stellen. Wenn hat Justin diesmal umgebracht?“ Kopfschüttelnd stand ich von der Bank auf und machte mich auf den Weg zurück. Er machte nicht einmal Anstalten mich aufzuhalten, was mir allerdings recht war. Ich wollte meine Ruhe. Ich hatte genug für den heutigen Tag. Mit meinem Schlüssel, den mir Justin zuvor gegeben hatte, schloss ich auf und schlich mich an den anderen – die auf der Couch saßen vorbei, nach oben. Ich schloss die Tür hinter mir und seufzte. „Wo warst du?“ Abrupt sah ich hoch und beobachtete Justin wie er abwesend aus dem Fenster sah. „Weg.“, meinte ich zickig und setzte mich aufs Bett, mit meinem Kopf in den Händen. „Wo?“, spuckte er und mich bekam ein Schauer. Er machte mir Angst. Er ging um das Bett, auf mich zu, was mich vorsichtig aufsehen ließ. „Wo?“, schrie er mich an und ich rückte von ihm weg, als ich seine Alkoholfahne wahrnahm. „Hast du etwa Getrunken?“, fragte ich mit zittriger Stimme. Er grinste und sah mir in die Augen. „Du machst mir Angst Justin...“ „Sagst du mir jetzt wo du warst oder muss ich es aus dir rausprügeln?“, schrie er sichtlich gereizt. Ich bekam Tränen in die Augen und rutschte ans andere Ende des Bettes, doch er war schneller und hielt mich an meinen Beinen fest. Ich schrie auf und zappelte bis er mich endlich los ließ. Die Gelegenheit nutzte ich und rannte ins Badezimmer neben an. Schloss ab. Er sollte nicht kommen. Solch eine Angst hatte ich seit meiner Vergewaltigung nicht mehr gespürt. Er war anders, er machte mir Angst. Wirkliche Angst. Tränen rannen meine Wangen entlang, als ich die Tür entlang zum Boden rutschte und mein Gesicht in meinen Knie verbarg. Er hämmerte gegen die Wand und lallte unverständliches Zeug. Schnellerhand zog ich mein Handy aus der Tasche und schaltete das GPS ein um endlich darüber im Klaren zu sein, wo ich mich überhaupt befand. Maryvale Village, Phoenix Arizona. Fuck. Ich öffnete den Chatverlauf von mir und Kelsey bevor ich ihr simste:
'Hol mich bitte ab: Maryvale Village, Kingsroad 23, Phoenix Arizona. Ich weiß es ist ziemlich weit, aber ich muss hier weg. Alles läuft aus dem Ruder! Ich brauche Hilfe.'
Sollte ich ihr das wirklich schicken? Wer weiß, vielleicht würde sie nicht einmal kommen... Aber ein versuch ist es wert. Ich brauchte wirklich etwas Pause und bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, drückte ich schon auf 'Senden' und steckte es wieder weg. Ich versuchte ruhig zu Atmen und legte meinen Kopf erschöpft in den Nacken. Plötzlich nahm ich wahr, wie Sachen zu Boden fielen. Ich schrak auf, lief den Raum auf und ab, dachte nach was ich jetzt tun sollte. Doch ich wusste nicht weiter. Wen hatte er umgebracht, dass es ihm so wichtig schien? Warum, Warum. Irgendwann hörten die Dumpfen Knalle auf und ich setzte mich wieder auf den Boden. „Es-... Es tut mir Leid Madi. Bitte komm raus...“, flehte er und ich konnte hören wie er sich an die Tür lehnte. Ich schniefte und versuchte mit dem Weinen aufzuhören, ehe ich mich auch wieder an die Tür lehnte und einschlief.
--------------Ich hatte schlecht geschlafen, mein Nacken war verkrampfter den je. Ich sah auf mein Handy und erkannte dass es 7:37 Uhr früh war. Vorsichtig stand ich auf, spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und öffnete vorsichtig und leise die Tür. Niemand weit und breit. Doch ich fragte mich warum die Zimmertür sperrangelweit offen stand. Was hab ich verpasst? „Ich schau oben nach!“, hörte ich eine tiefe Stimme sagen, doch diese konnte ich zu keinem der Crew zuweisen. Fuck, was ist hier los?
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All is a Lie
FanfictionMadison Firestone ist 17 Jahre alt und geht auf die Unity High. Ihre Mutter kam vor ein paar Wochen bei einem Autounfall ums Leben und nun lebt sie bei ihrem Vater. Ihr Vater hatte sich in den letzten Wochen verändert, er nimmt Drogen und gewährt se...