18. Ich Liebe Dich 🖤

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Marceline p.o.v

Mit einem Sandwich und einer Wasserflasche in den Händen, welche ich von Maggie hatte, machte ich mich auf direktem Weg zum Arztkontainer. Maggie hatte mich gebeten, Daryl etwas zu essen zu bringen, da dieser seit Tagen nur noch bei Jesus gewesen war. Warum musste ausgerechnet ICH zu ihm gehen? Sie alle wissen doch ganz genau, dass Daryl mich überhaupt nicht ausstehen kann. Weshalb weiß ich noch nicht einmal... ich hatte ihm doch noch nie was getan. Am Arztkontainer angekommen, klopfte ich leise an die Tür und öffnete diese. Doch wenn ich gewusst hätte, dass mich SO ETWAS erwarten würde, wäre ich niemals in den Kontainer gegangen. Daryl hatte sich über das Bett von Jesus gelehnt und war gerade dabei ihn sanft zu küssen. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, diese Szenerie vor mir war ja mal zuckersüß gewesen. Ich wollte ihn nicht stören, also wartete ich, bis er sich von Jesus löste. Und als er dieses tat, sah er zufällig zu mir hinüber. Seine Augen weiteten sich erst erschrocken, dann verengten sie sich zu engen Schlitzen. Schnell wischte er sich über die Augen.
D:"Was willst DU hier?!" zischte er kaum hörbar und fixierte mich mit seinem mahnenden Blick. Ich schlucke leicht und begann dann zu stammeln;
M:"Ich - ähm - wollte dir nur etwas zu - zu essen bringen. Von - von Maggie." Ich hielt ihm mit zitternden Händen die Lebensmittel hin, welche er grummelnd annahm.
M: Ein 'Danke' währe auch angebracht gewesen." nuschelte ich leicht, wodurch Daryl mich noch finsterer ansah. M: Werd' ja nicht frech!" mahnte er mich scharf und biss ins sein Brot. M:"Ich werde überhaupt nicht frech, nur wurde es mir so beigebracht, dass man sich bedankt wenn man etwas angeboten bekommt." klärte ich ihn vorsichtig auf.
D:"Du bist ganz schön penetrant, Fräulein." nuschelte er mit vollem Mund und sah wieder zu Jesus.
D:"Aber - wenn du dann glücklicher bist - danke.  kam es dann doch noch von Daryl, der mich von der Seite ansah. Auch ich sah ihn nun an und lächelte leicht.
M:" Dankeschön, mehr wollte ich doch überhaupt nicht hören.  Von Daryl kam ein leises auflachen, was jedoch schnell wieder erstarb. Ein bedrücktes seufzen ertönte. Leise sprach ich; M:" Ich weiß wie du dich fühlst. Es ist nicht leicht, wenn ein Mensch den man mag dort liegt und schwer verletzt ist." Unglücklich sah ich zu Jesus und dann wieder zu Boden.
D:"Du hast doch überhaupt keine Ahnung davon! Du bist noch ein Kind, hast überhaupt keine Ahnung vom Leben, Verlusten oder Schmerz. Was willst du mir schon erzählen." missmutig sah Daryl mich an und das finsterer als jemals zuvor. Ich seufzte, strich mir durch die Haare und begann ihm dann zu erzählen; M: Ich weiß sogar sehr gut, wie das ist jemanden zu verlieren. Und meine Eltern müssten das nur noch besser wissen. Weißt du, ich hatte eine wunderschöne Kindheit gehabt. Ich hatte Mutter und Vater gehabt, die mich beide geliebt hatten. Und einen wirklich coolen Onkel, der mit mir die coolsten Sachen gemacht hat. Aber irgendwann, ich war da noch sehr jung gewesen, hatten sich meine Eltern lautstark gestritten. Es kam immer öfter vor und der Streit wurde immer schlimmer. Mein Onkel hat mich dann irgendwann mitgeholt und meine Eltern angeschnautzt, wie sie sich nur andauernd vor mir streiten können. Dann hat er mich mit zu sich genommen und wir haben zusammen auf einem Spielplatz gespielt... und ab da weiß ich nicht mehr, was gewesen war. Ich würde von da an von Betrügern großgezogen die sagten meine Eltern wären böse Menschen. Eine Zeit lang habe ich das auch geglaubt. Bis ich dann herausgefunden habe was mein Zieh Vater und Negan wirklich in den keinen Räumen im Flur versteckt hielten. " Mit einem traurigen Lächeln beendete ich meine Geschichte und sah auf den komatösen Jesus. In meinem kristallblauen Augen sammelten sich langsam Tränen, welche ich schnell wegwischte.
Mir vielen die verdatterten Blicke von Daryl auf, als ich allmählich wieder vom Boden aufsah. Irgendetwas war komisch gewesen, dass sah ich in seinem Blick. Es war etwas verletztes gewesen, etwas wütendes... man konnte es nicht genau erkennen. Doch es war da gewesen, nicht zu schweigen. Eine ganze Weile sah er mich so an, ehe er sich irgendwann räusperte und wieder auf Jesus Bett sah.
D:"Ich nehme alles zurück, du hast anscheinend viel Ahnung von Verlusten und Schmerz..." murmelte er leise, wobei mir der letzte Teil
D:"Wer hat das denn nicht?" entging. In Gedanken versunken starrte er auf die weiße Bettdecke von Jesus und atmete tief durch.
D:"Wie alt bist du eigentlich?" kam es irgendwann kaum hörbar von ihm geflüstert. M:"Sechzehn -"
D:"Nein, ich meine dein 'genaues' Alter." unterbrach er mich vorsichtig.
M:"13.11.1995." flüsterte ich und sah ihn mit geneigtem Kopf an. Was sollte diese Fragerei nur? Ich wusste es nicht, doch Daryl's darauffolgendenes schweres Seufzen verstärkte meine Ungewissheit nur noch mehr.
D:"Ist alles in Ordnung bei dir?" besorgt blickte ich den dunkelhaarigen an und wollte einige Schritte auf ihn zugehen, doch ich ließ es lieber bleiben. Ich wusste nicht, wie er überhaupt darauf reagieren würde. Daryl zuckte nur mit den Schultern und starrte noch immer auf die Decke.
D:" Du bist noch ziemlich jung, weißt du das?" fragte er mich mit erstickter Stimme und sah mich nun mit trüben Augen an. Als sich unsere Blicke trafen, nickte ich nur unsicher.
M:"Ich - ich weiß." gab ich leise von mir. Daryl nickte.
D:"Ich gebe dir einen guten Tipp, hör mir gut zu. Suche nach deiner Familie, es ist niemals zu spät dafür. Glaube mir, ich hätte niemals damit aufhören sollen... du darfst niemals aufgeben. Verstehst du?" seine Stimme klang brüchig, fast schon heißer und erstickt. Ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte, deshalb nickte ich wieder stumm. Daryl zwang sich unterdessen zu einem Lächeln. D:" Ist es vielleicht möglich, dass du mich wieder ein wenig alleine lässt? Du kannst gerne später wieder hierher kommen. Okay?" hoffnungsvoll sah er mich an, ich stimmte ihm zu.
M:"Okay, aber wenn etwas mit Jesus ist, sagst du mir bitte sofort Bescheid?" Er nickte.
D:"Mache ich, Marceline." Ich begann zu lächeln.
D:"Bis später dann. Und pass gut auf euch auf." ich ging zur Tür des Kontainers und öffnete diese. Daryl sah mir traurig gestimmt nach.
D:"Ich werde ihn beschützen." murmelte er sodass ich es fast noch mehr verstehen konnte.

DARYL POV

Oh scheiße.
War das alles nur ein Zufall?
Aber wenn das wirklich meine Marceline war dann.....
Wie sollte ich ihr das beibringen.
Wie würde sie es finden wenn ein vergraulter Rednek wie ich ihr Vater währe?
Ich sah wieder zu Jesus.
Ich lächelte leicht.
Wäre er doch nur wach. Er könnte mir genau sagen was zu tun ist.
Er würde mich mit seinen wundervollen Augen anstrahlen und mich mit seinem fröhlichen Lächeln aufmuntern so wie er es in letzter Zeit immer getan hatte.
Sachte Strich ich über seine Wange.
D:" Ich wünschte du könntest mich hören....... Ich wünschte du wärst bei mir..... Ich vermisse dich so sehr.
Alles an dir.
Deine Güte deine fröhlich Art.
Deine nervige Angewohnheit deine Nase in Sachen zu stecken die dir schaden könnten, nur um anderen zu helfen...."
Mir liefen die ersten Tränen über mein Gesicht.
Vorsichtig nahm ich seine Hamd in meine
D:"Ich will dich wieder zurück........Ich.......Ich liebe dich.
Ich hauchte einen Kuss auf seine schwachen kalten Finger.
Er sah so friedlich aus. Als würde er nur schlafen..... Doch ich wusste genau das dies nicht der Fall war. Er würde villeicht überhaupt gar nicht mehr aufwachen. Diese Erkenntnis machte mich nur noch trauriger.
Es überkam mich eine Welle der Traurigkeit und ich fing an zu schluchzen. Ich legte meinen Kopf neben ihn auf die Matratze und weinte einfach weiter.

Epic in the ApocalypticWo Geschichten leben. Entdecke jetzt