Kapitel 12 | Perfecto

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2. Mai 2016
Max' Wohnung

Ich öffnete meine Augen, als ich von einem Geruch, der aus einer Mischung von Ei und Sucuk bestand, geweckt wurde.
Mir schien die Sonne ins Gesicht und oh gähnte erstmal ausgiebig. Ich fühlte mich überraschend ausgeschlafen, obwohl Max und ich bis tief in die Nacht wach waren. Ein Blick auf mein Handy verriet, dass es mittlerweile elf Uhr vormittags war.
Ich schrieb Caro noch schnell, ob wir uns nicht heute Abend zum Abendessen treffen wollten, als ich aufstand und mir aus Max' Schrank ein PureHate-Shirt und eine Boxershorts holte.

Danach machte ich mich auf dem Weg zur Küche, blieb jedoch an der Türschwelle stehen, als ich Max sah, der mir mit dem Rücken zugewandt, irgendetwas am Herd rumwerkelte. Bei jeder Bewegung spannten sich seine Muskeln an seiner Rückenpartie an und ich musste mich stark zusammenreißen um ihn nicht anzustarren.
„Morgen.", riss Max mich aus meinen Gedanken.
Anscheinend hatte er mich beim Starren erwischt, denn er sah mich grinsend an während er auf mich zuging.
Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen und lotste gleich darauf zum Esstisch, welcher schon gedeckt war.

Er setzte sich mir gegenüber, nachdem er uns Sucuk mit Ei auf den Tellern verteilt hatte.
„Gut geschlafen?", fing er ein Gespräch an.
„Außergewöhnlich gut.", antwortete ich ihm lächelnd, „Und du so?"
„Ebenfalls sehr gut."
„Dann können wir ja später zum Sport."
Er sah mich ungläubig an. „Seit wann willst du freiwillig zum Sport gehen?"
„Seit ich außergewöhnlich motiviert bin.", antwortete ich ihm, während ich meinen Kaffee umrührte.
„Ach ja?", er fing an mich dreckig anzugrinsen.
„Tatsächlich."

Eine halbe Stunde später waren wir unterwegs zum Fitnessstudio, welches am anderen Ende von Berlin liegt, weshalb ich genug Zeit hatte um mit Caro zu schreiben, welche mich mittlerweile mit Fragen löcherte, nachdem ich vielleicht in einem Nebensatz hatte fallen lassen, dass ich heute Nacht mit Max Sex hatte.
Ich musste ihr versprechen, dass wir uns heute um Punkt halb sieben im Supreme Burger in Mitte treffen würden.

Als ich gerade die Nachricht abgeschickt hatte, kamen wir am Fitnessstudio an, vor dem schon Firat und Holger warteten.
Wir begrüßten die beiden und betraten das Fitness.

Eineinhalb Stunden später stand ich frisch geduscht vor dem Fitnessstudio und wartete auf Max, welcher sich mal wieder alle Zeit der Welt ließ. Und da hieß es, Frauen bräuchten immer so viel Zeit.
Nachdem sich der Herr dann auch mal rausbequemt hatte, setzten wir uns ins Auto. Allerdings fuhren wir nicht zurück zu ihm nach Hause, sondern machten noch einen kleinen Abstecher zu einer Tapas-Bar, wo wir manchmal nach dem Training aßen.

Nach einem kleinen Mittagessen, fuhren wir noch bei Max' Wohnung vorbei, um Tuko zu holen, bevor er den Wagen weiter in Richtung Grunewald lenkte.
Auf einem kleinen Waldparkplatz, hielt er dann und während er Tuko aus dem Kofferraum rausließ, griff ich nach dessen Leine, welche auf dem Rücksitz lag.

Ich reichte sie Max, der sie dankend entgegennahm und sie sich um den Nacken legte.
Kaum waren wir losgelaufen, legte Max seinen Arm um meine Schultern und zog mich näher an sich heran. Im Gegenzug schlang ich meinen Arm um seinen Rücken.
Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Danach folgten wir Tuko schweigend durch den Wald, welcher immer mal wieder Geäst anschleppte, welches Max ihm dann auch brav warf.

Eineinhalb Stunden kamen wir wieder am Auto an. Zum Glück hatten wir nur ein paar alte Damen getroffen, welche mit ihren Jack Russel unterwegs waren und uns immer wissend anlächelten, wenn wir an ihnen vorbeiliefen.
„Können wir vielleicht zu mir fahren, weil ich treffe mich später noch mit Caro und sonst muss ich im Jogginganzug gehen.", fragte ich ihn.
Zur Antwort nickte er nur und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.

Kaum waren wir in meiner Wohnung angekommen, machte sich Tuko in meinem Bad auf dem Teppich bequem, welcher praktischerweise von der Fußbodenheizung angewärmt wird.
Max hingegen nahm mich an die Hand und zog mich mit in Richtung Wohnzimmer, wo wir uns auf's Sofa fallen ließen.

Nachdem er irgendeinen Film angemacht hatte, zog er mich an seine Brust, auf welcher ich meinen Kopf ablegte.
„Normalerweise liegst du doch auch nicht so oft auf'm Sofa rum. Was ist denn los mit dir?", fragte ich ihn irgendwann.
„Nichts ist los. Ich liebe es einfach nur mit dir einfach dazulegen und irgendeinen Scheiß im Fernsehen zu schauen. Weißt du, ich habe schon länger nichtmehr für eine Frau gefühlt, wie für dich. Kann sein, dass das noch mit damals zusammenhängt, aber das ist mir ziemlich egal. Nichtmal Alexandra konnte in den letzten Monaten das auslösen, was du im Moment bei mir auslöst."
Nach dieser mehr als ehrlichen Antwort, sah ich ihm in die Augen und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, welchen er sofort vertiefte.

Atemlos stellte ich das Wasser unter der Dusche aus, welche wir nach der ersten Runde Sex nahmen.

Um achtzehn Uhr betrachtete ich schließlich mein Outfit im Spiegel. Ich trug eine schwarze Lederhose, dazu ein schwarzes Gucci-Shirt, kombiniert mit einer Lederjacke und dazu meine schwarzen Louboutin-Boots. Ich hatte mit diese auf dem letzten Italienurlaub gegönnt und ich liebte sie immer noch.

Nach einem Spiegelselfie, welches ich noch schnell auf Snapchat hochlud, verabschiedete ich mich von Max, welcher gleich nochmal zum Boxtraining wollte und machte mit ihm aus, dass wir uns später wieder bei mir treffen würden.

Nach zweimaligem um den Block fahren, fand ich schließlich einen Parkplatz fünf Minuten vom Burgerladen entfernt.
Fünf Minuten zu spät, betrat ich schließlich das Restaurant, in welchem ich sofort Ausschau nach Caro hielt.
Ich fand sie schließlich in der hintersten Ecke des Restaurants an einem kleinen Tisch, auf welchen ich jetzt auch zielstrebig zulief.
Als Caro mich entdeckte, stand sie freudestrahlend auf und schloss mich in ihre Arme.

Nachdem wir die Bestellungen aufgegeben hatten, fing sie gleich an mich wie eine Zitrone auszuquetschen und mehr oder weniger freiwillig erzählte ich ihr auch alles was sie wissen wollte.
Am Ende meiner Erzählungen fing sie an zu lächeln und konnte aus irgendeinem Grund auch nichtmehr damit aufhören.
„Was ist los mit dir?", fragte ich sie belustigt.
„Nichts, nichts, aber ich kann mich an ein Gespräch zwischen uns von vor sechs Jahren erinnern, wo wir uns grade erst kennengelernt hatten und du mir alles erzählt hast, was jemals zwischen dir und Max war. Und ich kann mich noch gut daran erinnern, was ich dir damals gesagt hatte, nämlich dass ihr beide irgendwann zueinander finden werdet und wenn es noch zwanzig Jahre dauert.", erklärte sie mir lächelnd.
„Stimmt, tatsächlich, so ein Gespräch hat damals wirklich statt gefunden.", erinnerte ich mich.

Nach einem noch lustigen Abend, verabschiedeten wir uns kurz vor Geschäftsschluss voneinander.
„Dir noch eine wunderschöne Nacht, Adriana.", grinste sich mich zweideutig an.
Lachend schlug ich ihr leicht gegen die Schulter, „Dir aber auch mit Joshi, liebe Carolina."
„Vielen Lieben Dank, beste Freundin."
Lachend umarmte ich sie.
„Also Caro, auf Wiedersehen.", verabschiedete ich mich von meiner besten Freundin.
„Ciao, Adri."
Nach einer letzten Umarmung, liefen wir in entgegengesetzter Richtung zu unseren jeweiligen Autos.

Kurz nach Mitternacht, schloss ich meine Wohnungstür auf und schon im Flur, hörte ich wie sich Harry und Voldemort eine Schlacht lieferten.
Schnurstracks machte ich mich auf dem Weg zum Wohnzimmer, um Max zu begrüßen, als ich ihn tief und fest schlafend auf dem Sofa erblickte. Lächelnd deckte ich ihn zu, bevor ich mich auf den Weg zum Schlafzimmer machte, um mir Schlafsachen anzuziehen.
„Mir wäre es lieber, du würdest ein Shirt von mir anziehen.", raunte mir Max leise ans Ohr und legte seine Arme von hinten um meinen Bauch.
Ich drehte mich um, um ihn in die Augen zu blicken.
„Und welches?", fragte ich ihn.
„Dieses.", noch während er mir antwortete, zog er sein Shirt aus, nur um es mir dann zu reichen.
Lächelnd nahm ich es aus seiner Hand und zog es mir schließlich über.
„Und jetzt komm, wir wollen doch wissen, ob Harry oder Voldemort gewinnt.
Ich folgte ihm ins Wohnzimmer, wo wir uns mal wieder auf's Sofa fallen ließen, nur um dann eng aneinander liegend einzuschlafen.


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Nach einiger Zeit kommt mal wieder ein neues Kapitel.
Ich hoffe es gefällt euch🙏
Dankeschön fürs Lesen🌹

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