Ich roch seine bereits jetzt schon vorhandene Alkoholfahne, als ich ihn umarmte und anlächelte. Daraufhin gab er mir die bereits halb leere Flasche Jacky, aus der ich gleich auch noch einen Schluck nahm. Auf dem Weg zu den Jungs zurück, legte er einen Arm um mich und aus Richtung der Jungs ertönten zugleich laute ‚Uuuuuuhhhh'-Rufe, als sie uns entdeckten. Ich dachte mir währenddessen, was eigentlich dagegen sprechen würde den Abend mit Max zu verbringen. Immerhin gehts ihm im Moment scheiße, mir geht es auch noch nicht hundertprozentig gut und vor neun Jahren hatte das ganze ja auch schonmal funktioniert.
Arm in Arm kamen wir bei den Jungs an, die sich natürlich den ein oder anderen Kommentar nicht verkneifen konnten, doch das konnte ich mittlerweile ziemlich gut ignorieren.
Nach zehn Minuten, in denen ich mich mit den Jungs köstlich amüsierte, traf dann schließlich auch Ronny ein, der zum Teil noch nasse Haare hatte.
Zusammen machten wir uns auf den Weg in Richtung Reeperbahn, um zu unseren Stammclub zu gelangen für den sich Maxwell schlussendlich entschieden hatte. Während des Weges wurde ich immer wieder angestarrt, doch bei dem Anblick meiner Begleitpersonen traute sich niemand mich anzusprechen, was allerdings auch daran liegen könnte, dass Max' Arm immer noch um meiner Taille lag.
Im Club angelangt, machten wir uns gleich auf den Weg in den VIP-Bereich, wo es dann keine zehn Minuten dauerte bis uns eine 4,5-Liter-Flasche Grey Goose gebracht wurde. Daran sah man wieder, dass es doch Vorteile gab den Besitzer des Clubs zu kennen. Es folgten noch unterschiedliche Cocktails, sowie eine Flasche Jägermeister. Mein absolutes Hassgetränk. Mehr als einmal sind nach einer Flasche dieses Getränks Dinge passiert, die ich zu 90% später bereut hatte. Dementsprechend mied ich dieses Getränk auch wie der Teufel das Weihwasser.
Während die anderen das Getränk unter sich verteilten, machte ich mich am Vodka zu schaffen und mischte das Getränk in meinem Becher mit ein wenig Red Bull.
Wir stießen an und tranken auf einen schönen Abend. Nachdem ich mein Getränk geleert hatte und es wieder neu aufgefüllt hatte, fing der DJ an das Lied ‚Shut up and Dance' zu spielen. Es war wie eine Aufforderung an mich jetzt tanzen zu gehen. Und da keiner der Jungs auch nur ansatzweise Anstalten machte aufzustehen und mir zu folgen, bahnte ich mir allein einen Weg durch die tanzwütige Menge. Ich bewegte meinen Körper im Takt zur Musik und ließ meinen Blick immer wieder durch den Club schweifen. Mehr als einmal blieb er im VIP-Bereich hängen, wo sich die Jungs anscheinend gerade sehr angeregt über irgendein Thema unterhielten. Also ließ ich meinen Blick weiter schweifen, der schließlich an der Bar hängen blieb. Ein Typ, der dort stand, kam mir sehr bekannt vor und so bewegte ich mich langsam zur Bar, hin zu diesem Mann. Dort angekommen ließ ich mich neben ihm nieder und bestellte noch ein Cuba Libre. Er drehte seinen Körper zu mir, wohl um zu schauen wer sich neben ihn gesetzt hatte und sein Gesicht hellte sich auf „Adriana, hey, schön dich wieder zu sehen." Und da fiel es mir wieder ein: „Adriano, hey, wie gehts dir?" Er war ein alter Schulfreund von mir, zu dem ich leider den Kontakt verloren hatte, obwohl wir damals sehr gut befreundet waren. „Gut, gut und dir so?", erkundigte er sich nach meinem Gesundheitszustand. „Sehr gut.", antwortete ich ihm, „Aber hey, ich wusste gar nicht, dass du jetzt in Hamburg lebst." „Leben tu ich hier auch nicht wirklich, ich bin nur ab und zu mal wegen der Arbeit hier und dachte mir heute, ich geh mal wieder feiern. Und was machst du hier?", fragte er mich ehrlich interessiert. „Ich bin mit n paar Freunden hier, die sich nicht dazu bewegen haben lassen mit mir tanzen zu gehen. Hast du vielleicht Lust mit zu uns zu gehen, bevor du hier den Abend allein verbringst?", fragte ich ihn. „Klar gerne.", damit nahm ich in die eine Hand meinen Cuba Libre und in die andere seine Hand, damit wir uns im vollen Club nicht verlieren. An unserem Tisch angekommen, machte ich erstmal eine große Vorstellungsrunde: „Adri, das sind Max, John, Ronny, Jonas, Alex, Jam, Toni und Maxwell; Jungs das ist Adriano, ein alter Schulfreund von mir." Schon als wir zum Tisch liefen, hatte sich der Blick von Max verdüstert, da er sah, dass wir Hand in Hand liefen. Auch während der Vorstellungsrunde änderte sich das ganze nicht wirklich. Bevor ich mich zwischen Max und Adriano fallen lassen wollte, trank ich noch meinen Cuba Libre und einen Becher Vodka pur, allerdings wurde das auf das Sofa setzten von Max verhindert, der mich auf seinen Schoß zog, was ich mit einer hochgezogenen Augenbraue kommentierte. „Ich will nicht, dass andere Männer dich so anschauen, wie er dich anschaut.", flüsterte er mir ins Ohr. „Wie sieht er mich den an?", frage ich ihn ebenfalls ziemlich leise, auch wenn Adriano und bei der Lautstärke, sowieso nicht verstehen würde. „So wie nur ich dich anschauen darf." „Ach ja?" „Ja, oder soll ich dich nochmal dran erinnern, weshalb nur ich dich so anschauen darf?" Mit dieser Frage, zauberte er eine Gänsehaut auf meinen Körper. Schon während er mir diese Frage stellte, wanderte seine Hand auf meinem Oberschenkel unter mein Kleid. Die anderen bekamen zum Glück nicht mit, was da gerade zwischen uns passierte. „Gerne, du weißt doch mit dem Alter werde ich immer vergesslicher." Natürlich wusste ich noch genau, weshalb nur er mich so anschauen durfte, vor allem jetzt, wo wir beide wieder Single waren, aber ich liebte es einfach ihn ein wenig zu ärgern. „Das letzte mal, als wir so da saßen, war vor acht Jahren, genau auf dieser Couch.", begann er zu erzählen. „Wir waren beide ziemlich voll.", seine Hand wanderte langsam immer weiter nach oben und malte kleine Kreise auf meinen Oberschenkel. Zwischendurch hauchte er mir immer wieder federleichte Küsse auf den Hals. Und ich kannte ihn genau, dass ich wusste, das er wusste, was er da gerade anrichtete, aber er ließ sich nichts anmerken. „Jedenfalls, warst du auch auf meinem Schoß gesessen und hast damals rumgewackelt wie blöd, weil du dich ziemlich angeregt mit Toni unterhalten hast. Irgendwann hatte Toni ein Weib ausgemacht und war verschwunden. Die anderen waren tanzen und so waren wir alleine hier auf dem Sofa gesessen." Mittlerweile war er an meinem String angekommen und verweilte dort kurz, bevor er seine Wanderschaft weiter nach vorne fortsetzte. In der Mitte meines Körpers, wurde ein Feuer entfacht und seine Küsse machten das alles nicht unbedingt besser. „Jedenfalls haben wir noch geredet und irgendwann nach dem..." „Wollt ihr vielleicht auch noch was zu trinken?", funkte uns ein fröhlicher John dazwischen, der keine Ahnung hatte, was er da gerade getan hatte. Jedenfalls zog Max seine Hand zurück und setzte sich wieder aufrecht hin, so gut es halt ging mit mir auf dem Schoß. Ich hab ein enttäuschtes Seufzen von mir. „Klar, gib her.", John reichte uns zwei Becher mit Vodka, meinen kippte ich durch Frustration auf Ex runter und Max' Vodka folgte meinem gleich hinterher. Er grinste wissend und wusste genau wie enttäuscht ich jetzt war, er machte aber auch keine Anstalten dort weiterzumachen, wo er gerade aufgehört hatte. „John, hast du nochmal einen für mich?", stellte er die Frage kn John's Richtung, der ihm gleich einen neuen Becher reichte. „Mir bitte auch, meldete ich mich zu Wort.", wortlos gab er mir einen Becher, an dem ich diesmal nur nippte.
Mittlerweile saß ich neben Jonas und unterhielt mich mit ihm über seine Tochter. Adriano war verschwunden, wahrscheinlich musste er morgen arbeiten und Max unterhielt sich mit dem Übeltäter, der uns vorhin gestört hatte.
Irgendwann um kurz nach zwölf rief ich ein Taxi und verabschiedete mich von den Jungs, da meine Laune für diesen Abend gründlich verdorben wurde. Ronny erklärte sich bereit, mich noch nach Hause zu begleiten, da er den Taxifahrern von Hamburg nicht über den Weg traute und er eh keine Lust mehr zum feiern hatte.
In Marten's Wohnung angekommen, schminkte ich mich ab, zog mir dann eines seiner Shirts an und ließ mich dann völlig kaputt ins Bett fallen, wo ich auch sofort einschlief.__________________________________
Jaja böser John😂
Wie findet ihr die Geschichte eigentlich bis jetzt so?
Dankeschön fürs Lesen🙏
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Labyrinth | Kontra K
أدب الهواةEigentlich führt Adriana den Inbegriff eines glücklichen Lebens: Sie ist Geschäftsführerin einer großen Firma, ihre Freunde sind quasi ihre zweite Familie und sie führt eine glückliche Beziehung. Eigentlich. Eine WhatsApp-Nachricht jedoch verändert...