Kapitel 13 | High Life

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03. September 2016
Hamburg - 187 Festival

„Zeig's denen da oben.", ich drückte Max noch schnell einen Kuss auf die Lippen, bevor er mit Rico und Andi auf die Bühne sprang.

„Ihr seid jetzt also zusammen?", sprach Alex mich an.
Da er seit ein paar Monaten im Knast sitzt, bekommt er so gut wie gar nichts mehr mit.
Ich nickte und lächelte bei dem Gedanken daran, wie wir zusammengekommen sind.

Rückblick
08.Mai 2016

Es war bereits nachmittags und ich lag immer noch auf dem Sofa und schaute die Police-Academy-Reihe an. Es war also ein typischer Sonntag.
„Hey, ich bin wieder da.", ertönte es aus Richtung der Haustür.
„Hey, ich bin im Wohnzimmer.", antwortete ich Max.
„Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet.", lächelnd kam Max auf mich zu und küsste mich kurz, „ich zieh mir noch schnell was anderes an und dann bin ich ganz für dich da.", mit einem zweideutigen Grinsen verließ er das Wohnzimmer wieder und ich konnte nicht anders als ebenfalls anfangen zu grinsen.
„Mach mal ein bisschen Platz.", Max betrat wieder das Wohnzimmer, diesmal in schwarzer Jogginghose und und rotem Loyalshirt bekleidet.
Widerwillig setzte ich mich auf und legte mich so hin, dass Max ebenfalls noch auf die Couch passte und ich meinen Kopf auf seine Brust legen konnte.
Während ich kleine Kreise auf seine Brust malte, spielte er mit meinen Haaren und kraulte währenddessen leicht meinen Kopf.
„Du Adri, können wir vielleicht kurz reden?"
„Ja klar.", ich setzte mich in den Schneidersitz und sah ihn an.
Auch er setzte sich langsam auf.
„Ich bin mega schlecht in sowas, aber ich versuch's einfach mal: Weißt du, ich hab dich echt gern und so und ich...ach scheiß drauf, ich wollte dich fragen, ob du mit mir zusammen sein willst?"
Ich sah ihn einen Moment nur in die Augen, während er mich unsicher ansah. Dann kamen seine Worte endlich in meinem Hirn an und ich fing an zu nicken, bevor ich ihm freudestrahlend um den Hals fiel.
Er erwiderte die Umarmung und ich konnte spüren wie er an meinem Hals lächelte.
Als wir uns voneinander lösten, strahlten wir immer noch vor Freude und er drückte mir einen Kuss auf die Lippen, welcher schnell intensiver wurde.

Rückblick Ende

„Ja, wir sind jetzt tatsächlich zusammen.", bestätigte ich ihm nochmal.
„Das freut mich wirklich für euch, vor allem weil ihr auch so gut zusammenpasst."
„Dankeschön, man es ist so scheiße, dass du im Bau sitzt, du bekommst einfach nichts mehr mit."
„Ach komm, halb so schlimm, wird schon wieder und in 'nem Jahr komm ich ja wieder raus. Aber komm kein Trübsal jetzt blasen, heute wird gefeiert.", damit zog er mich in Richtung Bühne, wo wir vom Rand aus bei Max' Auftritt zusahen, welcher wie immer zum Livemonster mutierte und die Leute mitriss.

Es war mittlerweile schon später Abend und jeder von uns hatte dementsprechend auch ziemlich viel Alkohol intus.
Ich war gerade allein im Backstage, um eine  Flasche Jacky für mich und Ronny zu holen, als auf einmal eine schwarzhaarige Frau hineinplatzte, die mir irgendwie bekannt vorkam.
„Entschuldigung, aber könnten Sie mir vielleicht sagen wo ich Rico finde?"
Jetzt fiel es mir wieder ein: Es war die Frau, die ich vor ein paar Monaten im Studio getroffen hatte; jedenfalls bis sie rausrannte und Rico ihr hinterher.
Ich nickte und nutze gleich die Gunst der Stunde und drückte ihr noch eine Flasche Cola in die Hand, die ich aufgrund meines nicht mehr vorhandenen Gleichgewichtssinn lieber nicht in die gleiche Hand wie mein Handy nahm.
Ich deutete ihr mit meinem Kopf an mir zur Bühne zu folgen, wo ich Rico vorhin noch gesehen hatte. Tatsächlich fanden wir ihn hinter der Bühne, wo er grade irgendein Trinkspiel mit ein paar von Hany's Jungs spielte.

Ich ließ die, immer noch, namenlose Frau bei ihnen zurück und machte mich dann wieder auf den Weg zurück zu Ronny neben die Bühne, wo ich schon sehnsüchtig erwartet wurde.

Eine Stunde später hatte ich Ronny unter den Tisch getrunken und war jetzt langsam aber sicher auf dem Weg hinter die Bühne, als mich zwei starke Arme festhielten.
Vorsichtig, darauf bedacht nicht das Gleichgewicht zu verlieren, drehte ich mich in diesen um und sah in zwei braune Augen, die mich aufmerksam beobachteten.
„Ich glaub, ich hab ein wenig zu viel Alkohol intus.", bemerkte ich nun ziemlich intelligent.
„Das glaub ich auch. Na komm, wir gehen jetzt ins Hotel und da schläfst du erstmal deine Rausch aus."
Ich nickte langsam, als er mich auch schon hochhob und in Richtung Autos trug. Kaum hatte er mich ins Auto gesetzt, erschien mir eine wichtige Frage im Kopf: „Sag mal, hast du nicht auch getrunken?"
„Nein, aber dafür hast du wohl für mich mitgetrunken.", bemerkte er.
Kaum war Max vorsichtig losgefahren, war ich auch schon eingeschlafen.

Als ich meine Augen wieder öffnete, lag ich allein in einem großen Bett. Ich streckte meinen Arm aus und fühlte, dass die andere Seite de Bettes noch warm war, woraus ich schloss, dass Max wahrscheinlich kurz im Bad war.
Als ich versucht hatte mich aufzusetzen, ließ ich mich gleich wieder zurück ins weiche Kissen sinken, nachdem ein stechender Schmerz meinen Kopf durchfuhr.
Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen, aber ich konnte mich beim besten Willen an nichts mehr von gestern Abend erinnern.
„Na, haben wir nen Kater?", ich drehte meinen Kopf langsam in die Richtung der Stimme und bedachte Max mit einem Todesblick, „Hier, Tablette und Wasser."
Langsam richtete ich mich nochmal auf und nahm von Max eine Tablette und ein Glas Wasser entgegen.
„Danke.", murmelte ich, nachdem ich die Tablette geschluckt hatte.
„In zwanzig Minuten kommt Frühstück aufs Zimmer. Ich hab mir gedacht, du willst heute vielleicht nicht in der Öffentlichkeit essen.", während er sprach, setzte er sich neben mich und sah mich liebevoll an.
Ich lächelte ihn vorsichtig an und drückte ihm einen leichten Kuss auf die Lippen.
„Kannst du mir vielleicht sagen, was gestern passiert ist? Ich hab keine Ahnung mehr."
„Ach nichts besonderes, ich weiß nur, dass Rico irgendwann mit 'ner Dame gegangen ist und das Alex es tatsächlich geschafft hat nichts zu trinken.", erzählte er von gestern Abend.
„Und irgendwas peinliches?"
„Ne, ihr habt euch gestern alle ziemlich zivilisiert verhalten."
„Ah, das freut uns aber alle sehr."

Es war früher Abend, als wir wieder in Berlin an Max Wohnung ankamen. Dort legten wir noch DVD ein, doch kaum hatte der Film angefangen, war ich auch fest an Max gekuschelt, eingeschlafen.


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Nach sagenhaften zwei Wochen, hab ich es dann auch mal geschafft dieses Kapitel zu veröffentlichen.
Keine Ahnung was mit mir los war, aber irgendwie wollte mein Kopf nicht so wie ich wollte und hat mich die letzten paar Tage im Stich gelassen.
Aber naja, ich hoffe die Kreativität ist wieder da und ich kann wieder wöchentlich updaten.
Frage an euch:
Wie findet ihr Palmen aus Plastik 2?🌴
Danke euch fürs Lesen🙏
Und danke für über eintausend Reads, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich mich gefreut habe, als ich diese Zahl gesehen habe🌹🙈

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