Kapitel 152

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Ich betrete das Barroso Unternehmen und gehe den großen Flur entlang. An der Information bleibe ich stehen.
>>Guten Morgen senorita. Wie kann ich Ihnen weiterhelfen, spricht mich dir Frau an.
>Ich hatte einen Termin unter dem Namen Natalia Torres.
>>Ja ich schaue eben nach.
Sie klickt irgendwas auf dem Computer an und stimmt mir zu.
>>Ja, bitte folgen Sie mir. Angelina übernimmst du, ruft sie noch ihrer Kollegen zu.
Vor einer Tür bleiben wir stehen.
>>Hier, sie dürfen eintreten. Senor Barroso erwartet Sie schon.
Ich bedanke mich und klopfe an seiner Tür.
Tief Luft einholen und wieder aus. 
>>Herein, höre ich seine tiefe Stimme.
>>Guten Morgen Senor Barroso.
Elegant wirken. Das kannst Du doch am besten Stephanie.
>>Guten Morgen, wie kann ich Ihnen helfen? Brauchen Sie eine neues Kleid oder ein paar neue Schuhe. Wie ich sehe, achten Sie sehr auf ihr Aussehen. High Heels und ein kurzes enges Kleid. Sieht sexy aus.
Macht er mich gerade erwa an? O Gott.
>>Vielen Dank, aber deswegen bin ich nicht hier.
>>Wieso dann? Wegen mir? Er zwinkert mir zu.
Widerlich.
>>Nein, aber ich will mit Ihnen zusammen arbeiten. Ich kenne ihr kleines Geheimnis. Damit machen Sie wirklich großes Geld.
>>Wovon reden Sie und wer sind sie überhaupt?
>>Ich bin Natalia Torres. Ich selbst betreibe illegale Geschäfte. Ich bin zwar nicht so bekannt wie sie, aber mit ihrer Hilfe kann ich es vielleicht werden.
>>Ich bin mir nicht so sicher. Woher wissen Sie das?
>>Ach ich habe da so meine Leute. Mit ihren Sohn habe ich auch schon gesprochen, ich war mir nur nicht sicher, ob er von diesen Geschäften weiß, also habe ich sie auch nicht erwähnt.
>>Mein Sohn weiß nichts davon. Nein. Ich habe es ihm verheimlicht. Er würde das alles niemals übernehmen. Ich konnte ihm nicht sagen, dass das alles hier ganz anders ist als er denkt.
>>An Ihrer Stelle würde ich genauso handeln.
>>Vielleicht hätte ich diese Kompromisse gar nicht eingehen sollen. Ich könnte dadurch meinen Sohn verlieren.<<
Bei mir fangen die Gefühle an zu spröden.
Ich...ich habe gerade wirklich Mitleid mit ihm. Er hat ein Fehler begangen, den er nicht mehr Rückgängig machen kann.
>>Ich hätte diese illegalen Geschäfte gar nicht angefangen. Gefälschte Stoffe verkaufen und sie für originale verkaufen war mein Plan, um Reich zu werden. Um meinem Sohn eine besondere und schöne Zukunft zu ermöglichen. Er war der einzige, der im Unternehmen anfangen wollte. Meine anderen Söhne leben ihr eigenes Leben. Sie wollen trotzdem jeden Monat Geld von mir. Verdammt ich schütte gerade einer fremden Dame mein Herz aus. Ich kenne Sie seit vielleicht fünf Minuten.
Ich muss kurz lachen.
Ich beende die Aufnahme auf meinem Handy und nehme meine Hand aus meiner Jackentasche.
Ich habe alles was ich brauche.
>>Wissen Sie Senor Barroso, es ist niemals zu spät die Wahrheit zu sagen. Ihr Sohn wird vielleicht am Angang sauer auf Sie sein, aber irgendwann wird er es verstehen können. Sie haben es für ihn getan. Für ihre Familie.
>>Er wird mir das niemals verzeihen können Natalia.
>>Das zweifle ich. Er ist der einzige Sohn, der bei Ihnen geblieben ist. Der einzige, der Ihnen die Liebe zeigt, die Sie brauchen. Er war da, wann immer Sie ihn gebraucht haben.
>>Und ich? Ich war nie da, wenn er mich mal gebraucht hat. Er selbst verheimlicht mir Sachen. Ich bin ein schlechter Vater.
>>Das können Sie noch ändern.
Vielleicht sollte ich ein Angebot mit Ihnen, doch nicht eingehen und selbst nochmal darüber nachdenken, ob es eine gute Idee war überhaupt damit anzufangen.
>>Das sind wir uns wohl einig.
Ich nicke ihm zu und will den Raum verlassen.
>>Vielen Dank senorita, ruft er hinter meinem Rücken.
>>Keine Ursache.
Ich verlasse seinen Raum und denke über all seine Worte nach. Er ist ein toller Vater.
Und ich habe nicht den blassen Schimmer, warum ich genau jetzt an Pepe denken muss.
Kommt es mir nur so vor oder empfinde ich langsam etwas für ihn?
Schnell schlage ich diese Gedanken ab und steige ins Auto.
Auftrag erfolgreich abgeschlossen.
Doch den Feind ins Herz geschlossen, genauso seinen Vater. 

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Ich werfe meine Jacke über den Stuhl und bleibe kurz am Schreibtisch stehen, checke die E-Mails und den Stapel von Aufträgen. Alles muss entweder zu Libby oder zu Samuel.
Es klopft an der Tür und meine Schöne tritt ein.
>>Schatz hast Du den Tisch und einen Stuhl schon bestellt, fragt sie mich.
>>Nein noch nicht Schatz. Aber oben haben wir ja noch ein Zimmer frei. Dort kannst Du dich dann einfinden.
Sie schaut mich misstrauisch an.
>>Kleiner Scherz meine süße, aber ich hatte noch keine Zeit und außerdem weiß ich nicht, welche du willst. Ruf an und bestell sie dir unter meinem Namen.
>>Okey, dann gehe ich doch nach oben. Immerhin sind dort die Möbel schon da.
Ich fange an zu lachen.
Ich gehe auf sie zu und packe sie an die Taille.
Ich küsse sie. Erneut. Wiederholt.
>>Ich kann die von oben ja auch nehmen, sagt sie.
Ich küsse sie noch einmal. Ihre Hände umfassen mein Gesicht.
>>Ich kann nicht genug von dir bekommen, redet sie weiter und kneift mir in die Wange.
>>Ich liebe dich Tini.
>>Ich dich auch Schatz.
Wir fallen uns in die Arme und verweilen so.
Als mir der Stapel, voller Aufträge wieder einfällt.
>>Schatz könntest Du mir ein Gefallen tun und diese Papiere alle zu Samuel bringen. Libby hat auch schon genug zu tun und ich will nicht, dass es ihr zu viel wird. Sag Samuel, dass er bei Fragen, mich ruhig fragen kann, die Aufträge aber einteilen soll.
>>Jawohl mein Prinz.
Ich schaue auf die Uhr. Wie lange braucht Stephanie denn noch?

********************

>>Ja genau dort, ruft Tini und meine Angestellten, lassen den Tisch stehen.
>>Perfekt, fügt sie hinzu.
Stuhl noch dran rollen und fertig.
Ich beobachte nur das ganze Szenario.
>>So weit weg von mir, frage ich.
>>Wenn du mich ansiehst oder anfasst, kann ich mich nicht konzentrieren, also ja.
>>Dir ist die Arbeit wichtiger als ich, ärgere ich sie.
>>Das hast du gesagt Jorge.
>>Okey. Gut. Dann ist das so.
Ich setze mich auf meinem Stuhl und greifen nach irgendwelche Papiere. Aufträge.
Ihre Beine bewegt sie in meine Richtung. Sie setzt sich auf meinem Schoß. Umklammert mein Hals mit beiden Händen.
Wortlos küsst sie mich. Ich packe um ihre Taille. Ganz fest an mir.
>>Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe Schatz, raunt sie mir vor die Nase.
>>Nein wie sehr denn, flüstere ich zurück und küsse sie erneut.
>>Willst du es wirklich wissen, denn die Liebe, die ich für ich empfinde kann ich nicht beschreiben.
>>Sag es mir trotzdem.
>>Sie ist unendlich Jorge.
Sie küsst mich erneut.
Sie packt meine Kravatte und will den Knoten öffnen.
>>Lass es uns auf heute Abend verschieben, unterbreche ich sie.
Wie schwer es mir auch fällt.
>>Gut, flüstert sie und richtet meine Kravatte wieder.
Es klopft und Tini steht abrupt auf.
Meine Hand immer noch auf ihrem Rücken.
>>Ja, sage ich.
Stephanie.
>>Und, redet Tini sofort auf sie ein. >>Hast du das was wir brauchen Stephie, frage ich sie jetzt.
>>Auftrag erfolgreich abgeschlossen, sagt sie.
Ich kann den Stein auf dem Boden fallen hören.
>>Nicht wirklich, ruft Tini und läuft auf sie zu. Umarmt sie.
Ich bin sprachlos.
Sie hat es wirklich. Sie hat es geschafft. Auch ich erhebe mich und falle ihr in die Arme.
>>Wir wissen wirklich nicht, wie wir dir danken sollen Stephie.
>>Ja, stimmt mir Tini zu. Du hast uns sehr geholfen. Wir sind dir unendlich dankbar.
>>Das habe ich wirklich gern getan, aber noch ist das alles nicht abgeschlossen. Wir wissen nicht, ob wir diese Aufnahmen gegen ihn verwenden können. Jedenfalls muss ich euch noch etwas erzählen. Setzt euch bitte.

Wir drei setzen uns hin und sie erzählt uns die ganze Geschichte. Alles was heute in seinem Büro geschehen ist. Jedes Wort. Wir spielen die Aufnahme mehrmals ab. Das Video, die Videokamera, die versteckt in ihrer Jacke hang.

Wir haben alles was wir brauchen. Doch der Mitleid ist groß, auch bei uns. Sein Vater hat das alles aus Liebe getan, doch eine Lüge bleibt eine Lüge. Im Namen der Gerechtigkeit und den Menschen da draußen, die keine Ahnung hatten.
Als erstes jedoch ist meine Tochter dran. Wir holen sie uns zurück...




Hey Leute, etwas spät, aber dafür hochgeladen haha ;-)
Ich hoffe euch gefällt es.

:-*

LoveHasNoLanguage |Jortini|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt