Kapitel 157

99 7 13
                                    

Wir sind auf dem Weg ins Appartement. Wir steigen aus dem Fahrstuhl und betreten den Gang, in dem Jorge's Zuhause steckt. 213 Das ist seine Nummer. Unser derzeitiges Zuhause. >>Wollt ihr irgendwann in ein Haus einziehen Tinita? >>Ja. Wir haben, das schon lange geplant, doch wann genau wissen wir noch nicht.
Ich schließe die Tür auf und lasse Clari den Vortritt.
>>Fühl dich wie Zuhause Tante.
Plötzlich entdecke ich einen Brief auf dem Boden. >>Was ist das, frage ich laut. Ich falte den Brief auf. Ganz klein geschrieben. ''Wir treffen uns im Wald. In der Nähe vom Gefängnis. Es ist wichtig. Ps: es geht um Jorge.'' Kein Absender. Nichts. Nur diese eine Zeile.
>>Was steht drin, fragt Clari neben mir. Ich zucke zurück. >>Es...es ist Mechi. Sie will sich mit mir treffen. 
>>Du bist eine schlechte Lügnerin Tini. Mechi hat ein Handy. Sie und ein Brief schreiben. Niemals.
>>Ich weiß nicht von wem sie ist Clari, gebe ich nach. Aber ich muss dahin. Es soll um Jorge gehen. Sag ihm, dass er mich anrufen soll, sobald er hier ist.
>>Aber Tini...>>Ich muss dahin Tante, unterbreche ich sie. Es ist wichtig. Ich vertraue dir. Ein Kuss auf die Wange und weg bin ich. Unterwegs rufe ich einen Taxi an. Ich vermute, dass es Pepe oder Stephie ist. Sicher bin ich mir nicht. Ich kann es nur hoffen.

Am Parkplatz des Waldes, steige ich aus. Ich gebe dem Fahrer sein Geld und wünsche ihm eine gute Nacht. Es ist schwarz. Volle Dunkelheit. Ich zittere am ganzen Körper. Ich sollte zurückkehren. Das passiert, wenn man auf eigene Faust handelt, spricht mein Unterbewusstsein. Auf einmal regt sich etwas im Gebüsch. Ich schnappe nach Luft. Nur ein Vogel, hoffe ich.
Plötzlich wird es hell. Viele Lichter auf den Baumkronen. Von einem Baum zum anderen. Etwas weiter weg, entdecke ich eine Person.
>>Jorge, rufe ich laut. >>Schatz, noch lauter. Ich laufe in seine Richtung. Springe in seine Arme. Ich muss laut kichern.
>>Du warst das mit dem Brief, haue ich ihn auf seinem rechten Oberarm. >>Gut möglich, antwortet er charmant. >>Ich liebe dich, rufe ich laut und küsse ihn. Ich küsse ihn lustvoll. Voller Wärme. Voller Zärtlichkeit. Wir beobachten uns ein paar Sekunden lang. Jeder ruhige Atemzug. Dieser Moment soll nie enden...

_________________________________________

Es hat alles funktioniert. Ich atme erleichtert auf. Ich war den ganzen Tag schon nervös gewesen.
>>Wie schön, dass du meinem Brief, nachgefolgt bist. Sie lächelt mich an.
>>Doch das tust Du nie wieder. Nicht ohne mir Bescheid zu geben. Wiederholt fällt sie mir in die Arme. >>Versprich es mir. >>Ich verspreche es, flüstert sie mir ins Ohr.
>>Clari hat davon gewusst oder? >>Mit ihr war es ein Kinderspiel. Ich küsse sie sanft auf die Stirn.
>>Bist du bereit?, frage ich sie.
Sie schaut verwirrt. >>Wofür?
Ich nehme ihre Hände, umschließe sie mit meinen.
>>Es ist Zeit unserer Liebe ein Beweis zu schenken.
Sie lächelt mich nur an. Runzelt etwas die Stirn.
>>Heute ist der Tag gekommen an den ich dir zum letzen Mal, als nur dein Freund, meine Liebe zu dir gestehen werde. Du kamst rein in meinem Büro und ab diesem Moment an, gingst Du mir nicht mehr aus dem Kopf.
Sie streichelt über meine Wange. Ich greife wieder nach ihre Hand.
>>Du hast mein Leben verändert. Hast mir eine wunderschöne Tochter geschenkt. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich doch irgendwann verlieben werde. Doch eine Liebe gefunden habe. Du bist mir mächtig ans Herz gegangen.
Ich erinnere mich nicht an die schlechten Zeiten, sondern liebe sie nur mehr.
>>Deine Augen, die mich jedesmal zum Schmelzen bringen. Dein Lächeln, deine Lippen, einfach bezaubernd. Es ist der Moment gekommen, dir in die Augen zu schauen und dir eine wichtige Frage zu stellen. Das hätte ich viel früher getan, wenn nicht so viel zwischen uns gekommen wäre. Du musst glaube, dass ich gerade unglaublich nervös bin.
Ich lasse ihre Hände langsam los. Knie mich mit einem Bein vor ihr hin. Schaue hoch zu ihr und hole ein kleines Päckchen aus meinem Anzug heraus. Ein neuer Ring, der auf sie wartet.
>>Willst du Tini Stoessel mich heiraten und meine Frau werden?
Meine Lippen formen ein breites Lächeln. Innerlich zittere ich noch total. Hoffentlich merkt sie es nicht.
>>Jorge ich...
Ihre Augen füllen sich mit Tränen. Vor Freude, hoffe ich.
>>Natürlich will ich, ruft sie überwältigt. Sie fällt mir in die Arme. Wir umarmen uns stark. Voller Emotionen. Ich kann ihren Herzschlag spüren. Spüre ihre Rippen gegen meine Brust. >>Ich liebe dich, offenbare ich.
>>Ich liebe dich Schatz, flüstert sie und küsst mich. Voller Leidenschaft. Weitere Lichter erleuchten im Hintergrund. Perfekter Zeitpunkt Blanco. Erneut hast du eine gute Tat begangen. Du hast eine Frau unglaublich glücklich gemacht. Deine Frau. Deine zweite Hälfte. Deine Tini.

*****************

Jemand schüttelt mich sanft an der Schulter. Ich öffne schlaftrunken meine Augen und blicke in die Augen meiner zukünftigen Frau.
>>Guten Morgen Schatz, sagt sie.
>>Guten Morgen Sonnenschein. Hast du gut geschlafen?
>>Wenn du neben mir bist, dann immer.
Sie küsst mich auf die Lippen und streichelt langsam über meine Brust.
>>Lass uns unsere Tochter abholen, sagt sie und zieht die Decke von mir weg.
>>Hey, rufe ich.
>>Na komm schon Schatz, lass uns duschen. Unsere Tochter wartet schon.

Ich stehe auf und strecke meine Arme. Es war eine kurze Nacht. Wir sind noch lange spazieren gegangen. Waren an all unseren Orten. Waren noch im Amor-Cafe.
Tini wurde kein bisschen müde. Sie war so glücklich gestern Nacht. Ihre Augen unendlich am Strahlen.
Ich folge ihr ins Bad und schließe hinter uns die Tür.

***************

>>Ihr habt davon gewusst, fragt Tini Cande. >>Und wie wir das haben. Rugge musste sogar mithelfen, weil es so kurzfristig gewesen ist.
>>Ach ja, sagt meine Freundin und schaut in seine Richtung.
Ich trage meine Tochter in den Armen.
Rugge nickt nur und stellt uns Saft auf dem Tisch.
>>Es war wirklich nicht einfach, sagt er. >>Jorge's Idee war fast unvorstellbar, scherzt er.
>>Aber es hat funktioniert, sage ich und nehme einen Schluck vom Saft. Jortina halte ich den Saft auch hin, aber sie möchte nicht.
>>Dann nicht Prinzessin. Ich trinke noch ein Schluck.
>>Wann findet die Hochzeit statt, fragt Cande, um die gute Stimmung zu erweitern.
>>Das wissen wir noch nicht, antwortet meine Freundin. >>Wir wollen erst zusammen einziehen. Danach ist genug Zeit, antworte ich jetzt und schaue meine Freundin an. Sie hält mich am Oberarm fest und drückt sich an mich.
>>Ihr seid auf jeden Fall eingeladen, ergreift Tini wieder das Wort.
>>Na klar sind wir das, sagt Rugge. Außerdem wären wir auch ohne Einladung gekommen, scherzt er erneut. Alle fangen an zu lachen.
Das Leben hat wieder ein Sinn. Mit ihr an meiner Seite, kann das Leben nur traumhaft sein.
Ich habe sie, meine Tochter, meine Familie und meine Freunde.
Ein Leben ohne sie ist unvorstellbar.



LoveHasNoLanguage |Jortini|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt