Träumer

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Ja

Ich bezeichne mich selbst als Träumer. Ich stelle mir solch wunderschöne Dinge vor, dass ich sie selten in Worte fassen kann. Ich stell mir solch absurde Umstände vor, dass mich die Meisten für verrückt erklären würden. 

Ich träume von Tänzen, bei denen jeder Tänzer Flügel aus Flammen besitzt. Während jede Tänzerin mit Flügeln aus Eis ihren Rücken schmücken. Mit dem ständigen Kontrast fliegen die Tanzpaare hoch und runter. Je nach Stimmung tanzen sie schnell oder gelassen. Manch einer tanzt einen feurigen Salsa. Andere tanzen einer kühlen Walzer. Die Musik? Die ist nicht da. Jeder tanzt, weil er Tanzen will. Sie brauchen keine Musik. Sie sind die Musik. Sie nehmen die Töne, die ihnen das Leben gab, und schreiben ihr eigenes Lied und tanzen ihren eigenen Tanz dazu.

Ich träume von mir und einem kleine weißen Hasen, wo auf einem schwarzen Wolf reitet. Die beiden kennen sich länger als alles Leben in diesem Universum. Sie leben länger als das Universum selbst. Sie sind nicht unsterblich. Denn sie leben nicht. Sie sind einfach da. Begleiten mich und schauen zu. Es scheint fast, als würden sie auf etwas warten. Manchmal ist nur der Wolf da. Manchmal ist nur der Hase da. Ich habe sie selten zusammen gesehen. Dennoch weiß ich, sie gehören zusammen. Sie sind kein Paar, wie wir Menschen es immer bilden. Sie sind irgendwie die gleiche Person, einfach nicht ganz vollständig. Als würde die Hälfte fehlen. Sie sind wie der Anfang und das Ende, gehören zusammen und sind dennoch getrennt.

Ich träume von mir, aber mit Flügeln. Dabei kann ich aber nicht entscheiden, welche Farbe meine Flügeln haben sollten. Schwarz ist zu dunkel. Weiss ist zu rein. Grün passt irgendwie auch nicht. Rot ist zu blutig. Blau erinnert mich immer ans Meer. Gelb ist mir zu grell. Ich stelle mir irgendwie immer graue Flügel vor. Die gefallen mir auch nicht ganz, aber bei denen kann ich mich wenigsten nicht meckern. Ich stell mir vor, wie ich durch die Lüfte fliege. Dabei all die Länder besuche, die ich schon immer sehen wollte. Ich fliege in die Berge und komme am Abend wieder nach Hause. Ich brauche kein Auto und auch keinen Zug. ich bin frei und unabhängig. 

Ich wurde als Realist bezeichnet. Denn sagte mal jemanden, dass seine Träume wahrscheinlich nie in Erfüllung gehen würden. Jedenfalls nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Er wollte eine Rollschuh-Café eröffnen. Da er dachte, es ist witzig auf Rollschuhen zu servieren. 

Es tut mir leid ich hab gesehen, wie du Rollschuh fährst und wie stabile Nerven du hast. Das wird Nix. Das bedeutet nicht, dass wir aufhören sollten zu träumen, nur weil etwas unwahrscheinlich scheint oder gar unmöglich ist. Erst dann solle man träumen dürfen. Unserem Wünschen, Hoffnungen und Gelüsten einen Platz in unserem Leben schenken. Das ist träumen. Wenn, ich meine Träume erreiche, habe ich Erinnerung und Erfahrungen gewonnen, aber einen Traum verloren.  

Daher ich träume von mir, Loki und dem Leben, welches wir schon so lange begehren. Bis jetzt ist es noch ein Traum. Dennoch würde ich diesen Traum gerne in Erinnerung und und Erfahrung umtauschen.

Ich und meine GedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt