17. Chapter - Duschen? (Jordan's Sicht)

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Ich saß schon im Bus und wartete auf Patty. Er kam mit seinen beiden Freundinnen, die ein Paar waren, zum Bus rüber geschlendert. Ich verspannte mich ein bisschen.

Patty stieg in den Bus und blieb auf ein mal stehen. Dann sagte er etwas zu der Kleineren, die sah zu der Anderen. Ich kannte die zweite. Ich musste ihr mal verraten, wie ich es bevorzugte, zu küssen.

Sie nickte und sah zu mir herüber, bevor sie auf mich zu kam und sich neben mich setzte.

Ich sah sie verwirrt an. "Was willst du hier?"

Die Brünette grinste mich übertrieben an. "Ich will nichts von dir. Ich sitze hier nur und warte darauf, dass der Bus am See ankommt. Ich will zu meinem Cuteheart"

Vermutlich musste ich ziemlich skeptisch drein geschaut haben, denn sie lachte leise auf und meinte dann: "Ich bin Isabelle"

"Jordan"

"Ich weiß"

Jetzt atmete ich tief ein. "Warum sitzt du neben mir und nicht Patty?"

"Weil Patty mir den Platz neben meinem Cuteheart weggenommen hat"

Man, der Frau musste man echt jeden Satz aus der Nase ziehen.

"Ich frage dich ein letztes Mal, warum sitzt Patty nicht neben mir?", knurrte ich nun ungeduldig. War ich vorhin zu weit gegangen?

Isabelle sah mich prüfend an. Dann grinste sie. "Ich weiß es nicht" und dann fing sie laut an zu lachen.

Wenn Blicke töten könnten, dann wäre die Brünette gerade in die Luft gegangen.

Ich drehte mich weg und sah aus dem Fenster.

"Warum interessierst du dich so dafür, ob ich oder Patty neben dir sitzt?", erklang plötzlich und ich drehte mich seufzend wieder um.

"Was interessiert dich das?", murmelte ich. Die Frage war nicht unberechtigt.

Isabelle sah mich unbestimmt und prüfend an. Dann lächelte sie wissend und drehte sich weg. "Aha"

Ich hatte keine Lust mehr, zu reden, deshalb schwieg ich den Rest der Fahrt.

Als wir endlich am See ankamen, drängelte ich mich schnell nach draußen, im Bus war die Luft stickig und verbraucht.

Die Sonne war heute ziemlich warm, trotzdem waren wir die einzigen am See.

Ich nahm mein Handtuch und legte es in einen Baumschatten, einen kleinen, weit von Patty und seinen Freunden entfernt. Dort zog ich mir mein Shirt aus und legte mich auf das große Tuch.

Ich blendete die Geräusche um mich herum aus und dachte angestrengt nach.

Warum wollte Patty nicht neben mich? War ich zu weit gegangen? War ich überhaupt der Grund?

Ich meine, er könnte ja auch nur mit einer seiner Freunde reden wollen. Ich fuhr mir über das Gesicht, ich würde keine Antwort finden, wenn ich so weiter machen würde.

Ich richtete mich auf und sah auf den See. Ein paar Schüler schwammen im Wasser und lachten. Ich ließ meinen Blick über die Gesichter gleiten, bis ich John fand. Und er war mit keinem anderen als Patty Brown im Wasser.

Ich starrte zu ihnen herüber. Patty's Körper war halb im Wasser, doch ich konnte seinen schmalen Oberkörper gut sehen. Er war trainiert und haarlos, doch nicht so muskulös wie meiner. Helle Haut und entspannte Haltung.

Seine nackte Haut zu sehen gefiel mir. Halt, was?!

Ich sah schnell weg und hoffte, dass niemand mitbekommen hatte, dass ich Patty angestarrt hatte. Und plötzlich kam mir der Gedanke an heute Nacht in den Kopf.

Ich wurde rot und sah mich wieder um. Patty hatte das Wasser verlassen und saß auf seinem Handtuch. Wassertropfen liefen seinen Körper runter und er starrte Löcher in die Luft. An was dachte er wohl?

Ich stand auf, die Hitze war mittlerweile unerträglich geworden. Und das Anfang April. Wetter!

Schnell ging ich über das Gras zu dem Wasser und watete langsam in das eiskalte Nass. Ich bekam eine Gänsehaut, doch war es sehr erfrischend.

Ich ging weiter in das kühle Wasser und bald war ich auf hüfthöhe im Nass. Ich beugte mich vor und machte ein paar Schwimmzüge. Dann tauchte ich unter und genoss das Wasser auf meinem Gesicht.

Ich tauchte wieder auf und wusch mir das Wasser aus dem Gesicht. Plötzlich fühlte ich einen Blick, der sich in meinen Rücken bohrte. Ich drehte mich um und sah in Isabelle's Augen. Ich schwamm zurück zum Ufer. Mit dem Blick im Rücken konnte ich wohl kaum weiter schwimmen.

Ich stieg aus dem Wasser und tapste zu meinem Handtuch rüber. Isabelle's Blick wand sich von mir ab und ich setzte mich auf den Stoff. Dort ließ ich mich von der Sonne und dem kühlen Wind trocknen.

Als es sich dem Abend zu wand, zog ich mir mein Shirt wieder über und packte wie alle anderen mein Zeug zusammen.

Dann machten wir uns wieder auf dem Weg nach Hause. Dieses Mal saß eine andere Brünette neben mir, die andere Freundin von Patty.

Sie stellte sich als Vivien vor und dann schwiegen wir uns an.

Im Hotel angekommen marschierte ich auf das Zimmer und packte meinen Rucksack aus. Patty kam kurz nach mir in das Zimmer und folgte meinem Beispiel.

Schweigend, wie immer.

Patty war gleichzeitig mit mir fertig und packte ein frisches Handtuch und sein Shampoo. Jetzt folgte ich seinem Beispiel und nahm meinen Duschkram. Dann machte ich mich neben Patty auf dem Weg zu den Duschen.

"Was war das heute morgen?", fragte Patty plötzlich.

Ich zuckte mit den Schultern. "Was meinst du?", fragte ich unschuldig und tat auf unwissen.

"Du weißt was ich meine. Bevor wir mit dem Bus los gefahren sind"

"Was soll da gewesen sein?"

Patty schlug einen genervten Ton an: "Jordan, du weißt, was ich meine! Warum hast du das getan?"

Wir waren vor den Duschen angekommen und Patty öffnete die Türen. Noch bevor ich etwas erwidern konnte, ertönte ein greller Schrei.

"OH MEIN GOTT! RAUS HIER, PATTY!"

Ich erstarrte und erblickte eine Reihe nackter Mädchen, die dabei waren, dich zu duschen. Im selben Moment ertönte Mister Smith's Stimme.

"Was machen Sie da? Jordan und Patty, sind Sie verrückt? Gehen Sie weg da! Das ist die Frauendusche!"

Ich wurde rot und verdrückte mich aus dem Türrahmen. Patty sah ebenfalls wo anders hin und schloss davor noch schnell die Tür.

Mister Smith kam auf uns zu und sah richtig wütend aus.

"Was fällt Ihnen ein? Einfach in die Damendusche zu gehen!?"

"Aber, wir...", fing ich an, doch der Lehrer unterbrach mich.

"Dafür müssen Sie beide heute Abend den Abwasch und Abräumdienst übernehmen. So was kann ich nicht akzeptieren!"

Noch bevor Patty oder ich protestieren konnten, war unser Lehrer weg.

Na toll. Das konnte ja heiter werden...

Love me, Boy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt