38. Chapter - Alter Freund (Jordan's Sicht)

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Mein Kopf war schwer, meine Schläfen drückten und meine Augen brannten. Ich konnte es nicht fassen. Patty und Elina? Er hatte mir doch gesagt, dass er sie blöd finde! Ich starrte auf meine verkrampften Finger, die sich fest um den Füller geschlossen hatten. Es tat weh, aber es war kein Vergleich zu dem, was er mir angetan hatte.

Ich meine, nachdem wir so viel Zärtlichkeiten und wilde Nächte getauscht hatten, nachdem ich endlich begriffen hatte, dass ich Patty liebte, nach der wunderschönen Zeit, die wir zusammen hatten, tut er mir das an?

Er hätte mir auch direkt ins Gesicht sagen können, dass er mich verarscht hat. Dann wäre der Schmerz unter der Wut wahrscheinlich nicht mehr zu fühlen, aber so?

Hat er mich nur benutzt? Er liebte mich nicht. Aber ich liebte ihn. Mit allem was ich hatte. Verdammt!

Eine Träne stahl sich aus meinem Augenwinkel. Wütend auf mich, dass ich so schwach war, wischte ich sie energisch weg. Gut, ich war schwul, aber ich werde nicht wegen eines Typen heulen, mit dem ich nur Sex hatte. Und eine menge Spaß. Und Zärtlichkeiten. Und Liebe. Scheiße, mir war so übel.

Ich hatte das Gefühl, jede Sekunde zu erbrechen. Aber das waren nur Gedanken. Mir ging es gut. Außerlich. Innerlich schrie ich, weinte, starb ich.

Doch man sah nur den wütenden Jordan, der unentspannt auf seinem Stuhl saß und sich nicht auf den Unterricht konzentrierte.

In meinem Hals saß ein schmerzhafter Klos, immer wenn ich schluckte bekam ich fast keine Luft und alles zog sich schrecklich zusammen.

Es gab niemanden, der bemerkte, wie schlecht es mir ging. Sam neben mir hatte nur Augen für seinen John und Isavien, die beiden Viv und Isa, waren so weit weg, dass ich sie nicht unbemerkt erreichen konnte.

Ich blinzelte mehrmals.

Plötzlich fühlte ich eine warme Hand auf meiner Schulter. Ich drehte meinen Kopf, in Hoffnung Patty stände dort und sage mir, dass alles nur ein Spaß war. Doch nein. Es war Connor. Seine braunen Augen sahen mich forschend an.

"Hey, Jordan. Was ist los?", flüsterte er mir zu.

Ich schüttelte den Kopf und schluckte wieder trocken. Meine Augen brannten so schlimm.

Connor sah noch kurz zu mir, dann meldete er sich und wurde kurz darauf aufgerufen. "Misses Prina, könnten Jordan und ich kurz nach draußen, es scheint ihm nicht gut zu gehen"

Ich sah nicht, was die Antwort war, doch als Connor mich leicht am Arm hochzog und freundlich ansah stand ich auch auf. Meine Haltung war total krumm und gebeugt, meine Schritte schlurften. Gott, mir ging es echt schlecht!

Die Tür ging auf, Connor ließ mich zuerst aus dem Schulgebäude, er schloss die Tür hinter sich und ich brach heulend zusammen. Hemmungslos schluchzte ich und kümmerte mich nicht darum, dass Connor neben mir stand und alles mitbekam.

Ich meine, mir ging es schlechter als je zuvor. Patty hatte mir einfach so sehr weh getan. Ich durfte weinen wie ein kleines Kind.

Connor setzte sich neben mich auf die Stufe und legte den Arm um meine Schultern. Immer noch schluckend und schniefend lehnte ich mich an seine warme Schulter und klammerte mich in seine Jacke.

Erleichterung machte sich in mir breit, ich war noch nie so fertig, müde und traurig.

Connor schwieg einfach und hielt mich. Er streichelte meinen Rücken und zog mich näher an sich. Seine Wärme und ruhige Art ging auf mich über und bald verringerte sich mein Geheule.

Als ich endlich vollkommen beruhigt war, fragte Connor mich leise: "Willst du mir davon erzählen?"

Ich schwieg erst, doch dann stotterte ich langsam los. Connor und ich waren schon seit der fünften Klasse gute Freunde und ich konnte ihm so gut wie immer vertrauen. In letzter Zeit eher weniger, weil ich da mit Patty und den anderen rum gehangen hatte.

Ich erzählte von dem Nachsitzen, an dem ich Patty geküsst hatte, von der Klassenfahrt, von der letzten Woche und dann von vorhin, als er einfach mal so gesagt hatte, dass ich ihm nur als "Sextoy" gedient hatte.

Connor hörte mir geduldig zu und schwieg. Als ich geendet hatte, meinte er zu mir: "Jordan, du musst jetzt vernünftig sein. Elina ist eben jetzt mit ihm zusammen. Du kannst daran nichts ändern. Lass die Beziehung einfach sein, wie sie ist. Wenn du dazwischen gehst, dann bist du nur der 'zickige, eifersüchtige Idiot' und jeder macht sich über dich lustig. Du musst auf den richtigen Moment warten, bis du ihm sagst, dass du ihn liebst. Aber warte noch. Ich stehe dir immer zur Seite, wir können immer miteinander reden. Lass dich am Besten mit Sport, Freunden und Schule ablenken. Ich komme heute Nachmittag bei dir vorbei, okay?"

Es war keine Frage, sondern eine Aussage. Ich nickte trotzdem erschöpft und fuhr mir über das Gesicht. Dann blickte ich ins Leere.

Nach einer kurzen Zeit schweigen fragte ich dann: "Connor, bist du eigentlich schwul?"

Er lachte leise und verneinte. "Nein, leider bin ich vollkommen hetero. Ich wäre gerne bi, aber mein Körper will eben nur bei Frauen"

Ich lachte erstickt. Dann schwiegen wir wieder kurz. "Danke, Connor. Danke, dass du für mich da bist"

Er streichelte mir über den Rücken und meinte: "Kein Thema."

Dann standen wir beide auf. Bevor ich in das Klassenzimmer ging, hielt Connor mich auf. "Besser wäschst du noch dein Gesicht. Deine Augen sind rot wie bei einem Ausschlag"

Ich lächelte leicht und machte mich auf den Weg in die Jungstoiletten. Dort wusch ich mein Gesicht mit kaltem Wasser und mein elender Anblick besserte sich minimal. Seufzend schlurfte ich zurück in unser Klassenzimmer und betrat mit Connor den Raum.

Er war so nett zu mir, ich hatte ganz vergessen, wie sehr mir meine alten Freunde doch wichtig waren.

Ich sollte nie vergessen, was sie alles für wundervolle Menschen waren.

Etwas beruhigter und entspannter saß ich auf meinem Stuhl und folgte dem Unterricht. Mein Blick mied Patty, Sam, Tyler, Vivien und Isabelle. Sie hatte nicht bemerkt, wie schlecht es mir ging. Ich war enttäuscht von allen.

Aber sie konnten ja nicht wissen, wie sehr ich Patty liebte.

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Connor ->

Love me, Boy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt