30. Chapter - Ich liebe dich (John's Sicht)

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Pat war heute ziemlich abgelenkt. Er starrte immer durch die Gegend und bekam den Unterricht gar nicht mit. Langsam begann ich, mir Sorgen zu machen.

Als es Schulschluss läutete, reagierte Pat gar nicht. Ich stupste ihn an und er zuckte zusammen. "Was?", fragte er perplex und sein Blick schwirrte zu mir herüber.

Ich seufzte und packte meine Schulsachen in meinen Rucksack. "Es ist Schluss. Willst du in der Schule bleiben oder warum bist du noch nicht am einpacken?", fragte ich und stand vom Stuhl auf.

Patty stand ebenfalls auf und räumte seine Hefte und Bücher in seinen Rucksack. Dann schob er den Stuhl an den Tisch ran und meinte dann zu mir: "Sorry, ich bin heute irgendwie neben der Spur"

Ich nickte und murmelte: "Das hab ich auch schon gemerkt. Naja, egal. Ich muss jetzt gehen, Sam wartet bestimmt auf mich. Er kommt heute zu mir, deshalb. Wir sehen uns Morgen" Mit einem Handschlag verabschiedeten wir uns und ich hechtete fast nach Draußen. Dort stand Sam. Etwas verträumt sah er im Hof herum und dann blieb sein Blick an mir hängen.

Auf Kommando fingen wir beide an, den anderen an zu grinsen. Ich schlenderte auf ihn zu und umarmte ihn fest. "Hey, Sam"

"John, wir haben uns erst vor zwei Stunden in Mathe gesehen", lachte er und erwiderte die Umarmung.

Ein warmes Kribbeln durch fuhr mich. Seine große warme Hand legte sich auf meinen Rücken und ich hätte fast wie eine Katze geschnurrt, so ein schönes Gefühl durch fuhr mich bei dieser Bewegung.

Ich löste mich von ihm und sah zu ihm hoch in die türkisblauen Augen. Sam war einen ganzen Kopf größer als ich, aber es störte mich nicht. Ich lächelte und wir machten uns auf den Weg nach Hause. Ich fühlte mich bei ihm so wohl wie noch nie.

Als wir vor dem Haus ankamen, in dem ich wohnte, schloss ich die Tür auf und ließ uns beide in das leere Haus. Meine Mom war mit Honigkuchenkater beim Tierarzt und mein Dad war an der Arbeit. Sam zog seine Schuhe aus, setzte sich auf die Couch und sah gespannt zu mir herüber.

Grinsend ging ich in die Küche und schmierte uns beiden Käsebrötchen und holte eine Flasche Orangensaft aus dem Kühlschrank. So bestückt ging ich dann zurück zu Sam und setzte mich zu ihm auf das Sofa.

Er lächelte mich an und kuschelte sich an mich ran. "Noch keinen Hunger?", fragte ich und stellte das Tablett auf dem Wohnzimmertisch vor uns ab.

Sam schüttelte den Kopf und sah zu mir hoch. Seine türkisblauen, großen Augen leuchteten fast und er sah in diesem Moment einfach nur so süß aus. Alles würde ich geben, um diesen Augenblick für immer zu bewahren.

Genau in dem Moment durch fuhr mich wieder dieses Gefühl, das ich bei ihm immer hatte. Und langsam wurde mir klar, dass ich ihn nicht verlieren wollte. Ich wollte, dass er für immer bei mir bleiben würde. Ich wollte ein Freund sein. Nein. Ich wollte sein Freund sein.

Mit einem Schlag wurde mir alles klar. Sam war mir in der letzten Woche ungewöhnlich wichtig geworden. Wichtiger, als alles zuvor. Er war die wichtigste Person in meinem Leben. Und ich musste zugeben, dass ich ihn wirklich sehr gerne mochte.

Noch mehr sogar. Ich liebte ihn. Samuel Walter. Er war die Person, die ich mehr liebte, als mich selbst. Und ich wollte, dass er das weiß.

Sam legte seine Hand auf meine Schulter und zog mich etwas zu sich herunter. Ich beugte mich zu seinem Ohr hin und schluckte. "Sam, ich muss dir etwas sagen", murmelte ich und wurde plötzlich sehr nervös.

Was, wenn er mich nur als einen Freund sah?

"Was ist, John?"

Ich atmete noch ein Mal leise ein, dann nahm ich all meinen Mut zusammen und küsste sein Ohr. "Sam, vor der Klassenfahrt hatte ich nichts mit dir zu tun. Du warst für mich wie ein Schatten. Wir haben uns nicht mal wirklich unterhalten.

In der Klassenfahrt habe ich dich kennen gelernt. Du bist ein sympathischer und netter Typ und ich habe dich von Anfang an gemocht. Kannst du dich noch an den Tag erinnern, an dem sich Jordan und Pat sich so komisch benommen haben haben und ich dann mit ihm gesprochen habe?

Patty hat herausgefunden, dass ich schwul bin. Ich hab angefangen, zu heulen, die Last war auf ein mal von meinen Schultern genommen. Patty hat mich getröstet und ich habe ihm gesagt, dass ich mich in dich verknallt habe.

Ich dachte erst, dass war nur so eine kleine Phase, die dann irgendwann weg geht. Aber meine Gefühle haben sich nur verfestigt und verstärkt. Du bist mir so unendlich wertvoll geworden, mehr als alles zuvor.

Ich will dich niemals verlieren. Ich habe mich viel zu sehr in dich verliebt. Sam, ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als mich selbst. Und ich will, dass du das weißt"

Sam hatte komplett still zugehört. Jetzt löste ich mich von ihm und sah in sein Gesicht. Erschrocken riss ich die Augen auf.

Sam's Gesicht war rot geweint und seine Augen glänzten durch die Flüssigkeit. "John, ich... Ich...", stammelte er und ich strich im eine Träne von der Wange.

"Scht, scht, scht. Ich bin da. Nicht weinen. Was ist denn? Sam?", fragte ich besorgt. Auch mir lief eine einzelne Träne über die Wange.

Sam schluckte und rieb sich über die Augen. "John, ich-"

Ich schnitt seine Worte ab, indem ich meinen Finger auf seine Lippen legte. Sam verstummte und sah mich fragend an.

Ich nahm meine Hand weg und beugte mich zu ihm rüber. Federleicht legte ich meine Lippen auf seine. Nach kurzem Zögern spürte ich Gegendruck. Sam erwiderte!

Überglücklich legte ich meine Hand auf seine Schulter und er zog mich näher zu sich hin. Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Ein Feuerwerk explodierte in mir und füllte mich mit Hitze und Glück. Meine Haut kribbelte.

Ich löste mich zögerlich von ihm und wartete auf seine Reaktion.

Er lächelte und flüsterte dann: "John, ich liebe dich mehr, als du es je glauben könntest"

Eine Freudenträne ran aus meinem Augenwinkel und ich küsste ihn noch mal, aus Freude, ihn endlich meinen Freund nennen zu können.

Love me, Boy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt