Wenn aus Hass Liebe wird - Ardy (wird überarbeitet)

Kapitel 30 #Polizei kommt zu Besuch

POV Ardy: ~1 Woche später~ Ich zog zitternd meinen Anzug an, bis auf die Jacke und Schuhe. Heute war der Abschlussball und unsere Klasse war gestern komplett aufgedreht deswegen. Meine Haare machte ich wie immer, aber Schminken ließ ich mich von Caty. "Bist du aufgeregt?", fragte sie grinsend. Ich nickte und quetschte ein "Mhm" raus. Als sie fertig war, zog ich auch die Jacke und die Schuhe an und Caty zupfte mir noch die Fliege zurecht. "Ardy, wie lang brauchst du denn?", schrie Jan aus dem Wohnzimmer, der mit mir mitfuhr. "Du bist ja schlimmer wie 'ne Frau", lachte er und bezog es auf meine Schminke. "Halts Maul oder du läufst!", war meine Antwort. Ich wollte heute Abend nicht nachdenken. Ich wollte es genießen, dass die Prüfungen vorbei waren und ich mal nicht an Taddl denken musste. Morgen war seine Beerdigung.. Aber morgen ist nicht heute. Heute ist der Ball und ich bin froh Danny gefragt zu haben, ob sie mit mir hingeht. Beim Betrachten im Spiegel musste ich zugeben, dass ich heute Abend relativ gut aussah. Ich schnappte meinen Schlüssel und ging mit Jan ins Auto. Einen Moment überlegte ich, ob ich es wirklich mit Danny machen sollte.. Aber dann fuhr ich zu ihr, stieg aus und klingelte. Als sie mir lächelnd aufmachte, vergaß ich erstmal zu atmen. Danny hatte ein knielanges Kleid an, obenrum weiß und mit Spitze benäht, untenrum ein schwarzer weich fallender Rock. "Du siehst wunderschön aus..", murmelte ich und sie musterte mich von oben bis unten. "Du genauso", lachte sie und nahm ihre Tasche. Trotz ihrem Lachen sahen ihre Augen traurig aus. Auch auf der Autofahrt war sie ungewöhnlich ruhig, was mir Angst machte.. Bereute sie es mir zugesagt zu haben? "Ist alles ok Danny?"

POV Danny: Ich fühlte mich unwohl in dem Kleid. Es war zu kurz, zu viel Spitze und zeigte so viel von meinem Körper. Ich merkte wie Ardy mich immer wieder beim Auto fahren ansah.. "Ist alles ok Danny?", fragte er auf einmal. Nein, nichts war ok. Ich hatte heute morgen einen Anruf bekommen, dass die Polizei mich um ungefähr 22.00 Uhr von der Feier holen würde. Jetzt war schon 21.00 Uhr, weil wir totale Verspätung hatten. In einer Stunde würde ich abgeführt werden, wie eine Verbrecherin. Und das bin ich auch.. Wie sollte ich das alles Ardy erklären? Wie sollte ich ohne ihn leben? Und was würden die anderen von mir denken..? Ich biss mir auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf. "Nichts ist ok, Ardy..", flüsterte ich. Jan, der auf der Rückbank saß, hielt sich zum Glück still im Hintergrund uund stellte nicht überflüssige Fragen. Ardy sah mich an einer roten Ampel kurz nachdenklich an. "Was ist los?" - "Ich erklärs dir später", sagte ich und drehte mich eher in Richtung Fenster. Ich musste die letzten 60 Minuten genießen. Vielleicht waren es die letzten Minuten mit Ardy zusammen, für die nächsten 40 Jahre.. Allein bei der Vorstellung zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen und ich zitterte.. In Untersuchungshaft bedeutet zwar noch nicht fest im Gefängnis zu sitzen, aber bei den Beweisen wurde ich festgenommen. Man hatte Morde gegen mich in der Hand und wenn man dann auch noch die Perücke mit den Kontaktlinsen in meiner Wohnung fand, war es endgültig vorbei. Langsam stieg ich an der Schule aus und rückte mein Kleid zurecht. Während Jan Lea entgegenrannte, zog ich Ardy in die Turnhalle. Es war abgedunkelt und bunte Lichter schienen durch die Halle. Es gab ein großes Buffet, aber Ardy zog mich an die Wand und reflexartig lehnte ich mich an ihn. "Ardy.. Das hier sind wahrscheinlich unsere letzten Minuten zusammen.. Ich weiß nicht was um 22.00 Uhr genau passiert.. Aber ich möchte das hier mit dir genießen. Nur mit dir." Meine Stimme versagte und ich sah auf den Boden.. "Danny, von was redest du?" Ich sah immer noch auf den Boden und krallte mich an Ardys Blazer. Er legte seinen Zeige- und Mittelfinger unter mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen. Tränen bildeten sich in meinen Augen. "Danny O'Renna. Von was redest du?!" Ich hörte den ängstlichen Unterton aus seiner Stimme heraus und wusste nicht was ich sagen sollte. Zu meiner Erlösung fing genau jetzt ein langsames Lied an zu spielen und ich zog ihn an der Hand auf die Tanzfläche. Verwirrt stolperte er hinter mir her. "Danny, was..-" Aber ich unterbrach ihn und legte meinen Finger auf seine Lippen. "Psscht." Meine Hände verknoteten sich in seinem Nacken, automatisch legte er seine Hände an meine Hüfte und Ardy zog mich an sich ran. Ich schaute in seine Augen und sah Angst, Liebe und noch mehr Angst. Er drückte meinen Kopf vorsichtig auf seine Brust und ich hörte sein Herz trotz der lauten Musik pochen. Wie konnte man in einem Smoking nur so heiß aussehen? Bald würde ich nichts mehr sehen, nur Wände. Nur die Stille im Gefängnis. Ich schloss meine Augen und die Tränen rollten los.. Schuldgefühle kamen zurück und plagten mein Gewissen. Wie skrupellos ich mit Ardy und seiner Familie umgegangen war. Ich war so blind gewesen vor Hass! Ein Blick auf die Uhr sagte: Noch 39 Minuten mit Ardy.

POV Ardy: Es war unbeschreiblich sie im Arm zu halten. Langsam bewegten wir uns im Takt zu der Musik, wie alle anderen auch, und genossen es. Das Licht war gedämpft und ich erkannte nur ihren Umriss, was mich aber nicht störte. Meine Gedanken kreisten eher um 22 Uhr. Von was hatte Danny geredet? Es waren unsere letzten Minuten. Ich war total verwirrt. Danny weg, Taddl weg. Sollte das ein Scherz sein? Ich vergrub meine Nase in ihren Haaren und sog ihren Duft ein. Die Zeit raste förmlich und aufeinmal war es viertel vor 22 Uhr.. Ich sah Daniele mit Anni und Dner mit Katy tanzen und automatisch zog ich Danny an mich ran. Ich hatte mein Traummädchen gefunden. Auch wenn es Komplikationen gab.. Wir hatten zueinander gefunden. Aber in 15 Minuten waren wir wieder getrennt. Ich wusste zwar nicht warum, aber ich hatte das Gefühl, dass irgendwas schlimmes passiert war.. Mein Hemd wurde feucht und Danny sah mich an. Die Tränen liefen unaufhaltsam und es tat mir weh sie so zu sehen. Vorsichtig zog ich sie von der Tanzfläche an den ganzen anderen vorbei und gab ihr ein Taschentuch. Sie wischte sich die Tränen weg, als es plötzlich in der Turnhalle hell wurde und alle die Augen zusammen kniffen. Warum ging das Licht an?! Es war erst 22 Uhr! Oh. 22 Uhr. Blinzelnd sah ich zum Eingang und erkannte 2 grimmige Polizisten, die auf uns zuliefen. Angst.

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