Die nächsten Wochen ging es genau so weiter. Im Unterricht der Carrows wurde ich nur gefoltert und gequält, da ich mich für meine Mitschüler einsetzte.
Irgendwann schienen die Carrows zu bemerkten, dass ich stärker war, als andere und mich gegen sie wehrte. Die körperlichen Schmerzen waren aus zu halten. Zum mindest in den ersten Tagen. Mein Körper hatte genug Kraft das auszugleichen, doch irgendwann, nach Tagelangem Quälen, machten sich die ersten innerliche Bemerkungen deutlich. Ich war nicht mehr so Reaktionsschnell und Wort redlich, sondern eher nur noch eine Hülle, die sich vor alle warf, die bedroht und gequält wurden. Meine Freunde halfen mir dabei, mich nicht selbst zu verlieren, aber helfen konnten sie mir dabei nicht wirklich. Immerhin konnten sie mir schlecht die Schmerzen abnehmen.
Irgendwann wurde es zu Routine, dass die Lehrer in den Fächern nach den Carrows mich in den Krankenflügel begleiteten, doch ich wollte eigentlich lieber weiter am Unterricht teilnehmen, da keiner bemerken sollte, wie schlecht es mir inzwischen ging. Fast 2 Monate waren vergangen und ich ließ die Schmerzen über mich ergehen, um die anderen in Sicherheit zu wissen. Immer mehr Schüler, egal aus welchem Haus suchten bei mir Schutz oder baten um Hilfe, um ein paar neue Verteidigungs Zauber zu erlernen. Natürlich half ich ihnen dabei gerne, denn Verteidigung, war das, was es in diesen Zeiten zu bewahren galt.
Erinnerung:
,, Miss Stone würden Sie bitte nach vorne treten. " Der Carrows Bruder sah mich gereizt an und ich nickte.
,, Selbstverständlich Sir." Ich trat vor die Klasse und blickte an die Decke.
,, Heute zeige ich euch den Wahrheits Zauber. " Ich zuckte zusammen. Körperliche Schmerzen waren in Ordnung, aber keiner hatte das Recht mir in den Geist blicken zu dürfen. Ich wusste ich war stark genug, um den Zauber zu überlisten, aber dennoch schlich sich etwas Angst in mir ein.
,, Verum!" Schrie er und betrachtete mich danach eindringlich. Ich versuchte eine leere Miene auf zu setzten, damit er nicht durch schaute dass ich den Fluch abgewehrt habe und nicht davon besessen bin.
,, Na gut Miss Stone, dann fangen wir mal an."
Er kam auf mich zu geschritten und ich musste schlucken.
,, Wie geht es ihren Eltern, wer sind ihre Eltern ?"
Was sollte das denn? Dafür hätte er nun wirklich keinen Verum Fluch anwenden müssen.
,, Meine Eltern sind Tod. " Brachte ich kalt über die Lippen.
,, Und wer hat sie getötet? " Er hauchte so dicht an mein Ohr, dass ich mich am liebsten übergeben hätte, bei seiner dunklen abstoßenden Stimme.
,, Bellatrix Lestrange und ihre trotteligen Anhänger. "
Stieß ich ihren Namen abwertend aus.
,, Achso. Also hat der Dunkle Lord sie getötet. Warum?"
Ich konnte nicht fassen, dass er mich so etwas fragte, was interessierte ihn das denn. Aber ich sagte es ihm gerne, denn auf meinen Eltern war ich mein ganzes Leben lang unheimlich stolz gewesen.
,, Weil sie nicht für ihn gearbeitet haben, sondern für Dumbledore und Voldemort das heraus gefunden hat. " Dafür das ich seinen Namen ausgesprochen hatte, kassierte ich zwei Ohrfeigen.
,, Na schön, ihre Eltern waren wohl genauso dumm wie Sie." Fast wäre ich explodiert so sauer, wie ich nun war.
,, Egal. Wie wäre es mal mit einer tieferen Frage. " Er schlich wieder um mich herum und schien kurz nachzudenken.
,, Wie sieht es aus mit der Liebe. Wen begehren sie? " Ich zuckte zusammen, denn sofort tauchte Dracos Gesicht vor mir auf. Wie gerne hätte ich ihn jetzt an meiner Seite. Aber das ging Carrow nun wirklich nichts an, also entschied ich mich dazu das Ganze aufzulösen.
,, Das geht sie einem scheiß Dreck an! " Mit diesen Worten stürmte ich zurück zu meinem Platz.
Carrow schien vollkommen perplex zu sein, über meinen aufgebrachten Abgang, dennoch fasste er sich schnell wieder und richtete den Zauberstab gegen mich.
,, Wie auch immer Sie das getan haben, Sie werden es bereuen! "Damit wendete er den Cruciatus Fluch an und ließ meinen Körper in Wunden aufgehen und meine Seele erneut zerreißen.
Ender der Erinnerung
Ich saß mal wieder in Snapes Büro, denn immer wenn die Carrows mit mir fertig waren oder verzweifelten, schickten sie mich für eine weitere Strafe zu Snape. Was sie nicht wussten, dass Snape auf meiner Seite stand.
,, Lucie. " Er schloss die Tür hinter sich und setzte sich mir gegenüber.
,, Für wen haben Sie diesmal eingestanden?" Fragte er mich, doch ich ließ mir meinen Kopf sinken.
,, Lina Anderson. Sie hatte keine Antwort auf die Frage, wie man einen Imperius Fluch ausführt und sollte dafür, mit diesem bestraft werden. Ich hab mich freiwillig für sie gemeldet." Er nickte verständlich.
,, Wie lange halten sie das noch durch?" Fragte er fast schon mitleidig, aber bei seiner immer noch starren Miene, war das schwer zu erkennen.
,, So lange bis es zuende ist. " Er sah mich sprachlos an.
,, Lucie, wir sind immer noch am Anfang des Schuljahres. Das schaffen nicht einmal Sie. " Er stand auf und kehrte mir nachdenklich den Rücken zu.
,, Vor einigen Jahren, als Sie in meinen Geist eindrangen, hätte ich Sis am liebsten selbst getötet. Aber inzwischen bin ich eher stolz auf Sie." Ich konnte nicht glauben, dass er das wirklich gesagt hatte. Ich meine es war Snape, von dem ich immer gedacht hatte er hasst mich.
,, Wie bitte?" Versuchte ich mich zu vergewissern, nicht geträumt zu haben.
,, Ich werde es nicht noch einmal wieder holen." Er sah mich ernst an.
,, Aber Sie wissen die Wahrheit über mich. Die sonst nur Dumbledore kannte und wenn Sis schwören es nie jemandem zu sagen, dann werde ich ihnen weiter hin helfen. Sonst fange ich auch an Sie zu quälen." Da war er wieder der abwertende, skrupellose Snape, den ich so immer gesehen hatte.
,, Ich sage Ihnen, dass was auch schon Dumbledores Worte waren. Ich darf das beste von Ihnen nicht offenbaren? Das Sie eine solch starke Liebe zu Lily Potter empfanden und Harry dabei helfen Voldemort zu töten. Dass Sie Draco beschützt haben, obwohl er Sie hasste. " Ich atmete tief durch und sah ihn genauso ernst an, wie er mich.
,, Aber wenn es Ihr Wunsch ist, werde ich das respektieren." Er hob zufrieden den Kopf und starrte mich an. Er wollte mir offenbar noch etwas sagen.
,, Ich war vor kurzem bei den Malfoys. " Ich hielt mich am Stuhl fest, um nicht umzukippen.
,, Und? "Ich war volkommen atemlos und mein Herz stand für eine Sekunde still.
,, Er leidet genauso wie Sie. Nur das ihm die Qualen des Körperlichen inzwischen erspart werden. Der Dunkle Lord ist kaum noch bei ihnen."
Ich atmete so erleichtert aus, dass es wie ein Windstoß klang. Und nickte dankend. Ich stand schon auf, zum gehen, als Snape mich noch einmal mal zurück rief.
,, Miss Stone." Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn fragend an.
,, Bitte zeigen sie mir ihren Patronus." Ich verstand nicht, was er wollte.
,, Warum? " Ich griff trotzdem nach meinem Zauberstab.
,, Ich möchte etwas herausfinden." Er spuckte die Wörter ziemlich gequetscht aus, aber ich entschied mich seiner Bitte nachzukommen.
Also zauberte ich einen Patronus. Sofort flog ein Drache durch den Raum. Es war ein heller, großer Drache der freudig, um uns herum flog. Snapes Miene lockerte sich für einen kurzen Moment auf.
,, Lucie. Sie haben den selben Patronus wie Draco. " Er schüttelte den Kopf. Ich wusste, dass ihn das sehr an ihn und Lily erinnerte. Immerhin hatten die beiden auch den selben Patronus und das kam wie ich wusste nur sehr selten vor. Es war mit einer solch starken Liebe verbunden, dass sie selbst bis über den Tod hinausreichte, wie man bei Snape sehen konnte. Er hatte sich niemals von Lily loslösen können. Durch nichts wurde seine Liebe von ihr getrennt.
Ich stand fassungslos, aber gleichzeitig total gerührt im Raum.
,, Aber... " Versuchte ich das ganze zu verstehen.
,, Ja. Sie werden für immer mit ihm verbunden sein." Ich musste lächeln, denn genau dass war mir schon immer klar gewesen. Nach all dem was mit Fred war. Nach all den Schmerzen, war der Schmerz Draco zu vermissen immer noch am stärksten. Ich hätte am liebsten los geschriehen, aber das hätte mir auch nichts gebracht.
,, Danke Professor. " Ich lächelte wirklich herzlich und ehrlich, denn ich hatte wieder etwas Stärke und Hoffnung in mir zurück bekommen. Die Vorstellung daran Draco eines Tages wieder zu sehen, war einfach viel zu schön, um mich von dem Rest herunter ziehen zu lassen. Natürlich wusste ich nicht, wie das alles enden würde. Aber ich hatte bei Snape gesehen, dass Liebe Menschen ausmacht. Das sie verändert und stützt. Das sie das ist, was wir alle zum Überleben brauchen. So schmerzhaft sie auch sein kann. Das Snape immer noch an Lily Potter festhält und sie niemals vergisst, lässt mich wieder stark wirken.
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The Reality Become True-Destiny Never Lies?!
FanfictieDies ist die Fortsetzung von,, And Suddenly Everything Is Differnet". Lucie ist nun im 7. Schuljahr in Hogwarts, doch seid Snape Schulleiter ist, hat sich alles verändert. Lucie macht es sich nun zur Aufgabe die anderen Schüler in Hogwarts vor den...