14. Geständnis

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Hemine schlug ihr Kräuterkunde Buch auf und begann Harry zu erklären, welche Kräuter am besten gegen Vergiftungen wirkten. Harry fiel es jedoch schwer sich zu konzentrieren. Kräuterkunde gehörte nicht zu seinen Lieblingsfächern, doch zum Glück schaffte Hermine es ihm einigermaßen verständlich den Stoff beizubringen, den er eigentlich im Unterricht gelernt haben sollte.
"Warum hast du dich mit Dean gestritten?" fragte Hermine neugierig nachdem sie ihre Hausaufgaben erledigt hatten.
Harry fasste kurz für Hermine zusammen was passiert war, die ihm aufmerksam zuhörte.
"Armer Dean, du weißt doch wie sehr er Ginny mag."
"Trotzdem hätte er sich nicht einmischen sollen" gab Harry beleidigt zurück.
"Warum reagierst du so empfindlich auf Malfoy? Es ist doch verständlich, dass er verwirrt ist. Ich meine ihr habt euch die letzen sieben Jahren gehasst. Gestern habt ihr euch wieder gestritten und dann verhaltet ihr euch plötzlich wie Freunde."
"Nicht du auch noch Hermine!" sagte Harry seufzend.
"Manchmal ist es besser über Dinge zusprechen, als sie in sich herein zu fressen."
Hermine hatte recht. Auch wenn es unangenehm werden würde ihr alles zu erzählen würde er sich wahrscheinlich besser fühlen.
Außerdem kannte er Hermine, wenn Harry es ihr nicht sagen würde, würde sie versuchen es selbst heraus zu bekommen.

"Versprich mir, dass du niemanden davon erzählst, nicht einmal Ron."
Hermine nickte zögerlich. Er wusste, dass es ihr schwerfallen würde etwas vor Ron geheim zu halten, doch er wusste, dass er ihr Vertrauen konnte. Harry sah sich um, um zu überprüfen, dass keiner etwas von ihren Gespräch mitbekommen würde. Er würde vor Scham sterben, wenn alle erfahren würden, dass er gelogen hatte.
"Du erinnerst dich doch an das Gerücht, dass Blaise verbreitet hat" fing Harry unsicher an. Er zweifelte ob es wirklich eine gute Idee war Hermine davon zu erzählen.
"Du meinst, dass du einen Jungen geküsst hast?" fragte sie zögerlich.
"Es war nicht nur ein Gerücht Hermine. Ich hab gelogen. Es war mir unangenehm und ich wollte nicht, dass alle darüber sprechen."
"Lass mich raten. Es war Malfoy hab ich recht?" schlussfolgerte Hermine und sah ihn erwartungsvoll an.
"Also eigentlich hat er mich geküsst und nur, weil wir ziemlich betrunken waren" antwortete Harry und lief rot an.
"Aber warum gerade Malfoy. Ich dachte immer du magst ihn nicht ?" fragte sie verwirrt. Harry war froh, dass sie nicht wütend reagierte, doch trotzdem hoffte er, dass dieses Gespräch bald enden würde.
"Naja nicht so wirklich mehr" sagte Harry und zuckte peinlich berührt mit den Schultern.
"Magst du ihn?" fragte Hermine plötzlich und ihre Stimme wurde sanfter.
"Nein. Ich meine, ich weiß nicht. Ich bin gerade einfach etwas verwirrt."
"Ist schon okay Harry" sagte Hermine und lächelte ihn an.
"Ich werde zwar etwas Zeit brauchen ihm zu vergeben, aber wenn er dir wichtig ist akzeptiere ich das natürlich. Du bist mein bester Freund Harry und daran wird sich auch nicht ändern"
"Danke Hermine, das bedeutet mir wirklich viel."

Draco saß nach dem Essen mit den anderen im Gemeinschaftsraum.
"Weißt du was mit Blaise los ist? Er ist so still und starrt dich die ganze Zeit böse an." fragte Pansy neugierig.
"Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung."
"Wie ich dich kenne, erzählst du mir nicht worum es ging richtig?"
"Richtig" antwortete Draco knapp. Er wollte auf keinen Fall, dass jemand erfährt was auf der Schulfeier wirklich passiert ist.  Pansy seufzte und wandte sich von ihm ab. Auch wenn er seit Jahren mit ihr befreundet war, musste sie auch nicht alles wissen.
"Warum warst du vorhin bei Potter?" fragte Goyle plötzlich.
"Ich hab ihm was ausgeliehen, was ich wieder haben wollte."
"Warum leihst du bitte Potter was aus? Du hasst ihn!" fragte Pansy ungläubig.
"Habt Ihr vergessen, dass Potter der Grund ist warum ich nicht in Askaban verrecke?Ich bin ihm was schuldig" erwiderte Draco. Es war wahr, wenn Potter nicht gewesen wäre, würde er sich nun eine schöne Zelle mit seinem Vater teilen. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken.
"Dann sind wir ihm wohl auch was schuldig, ohne dich wäre es hier ziemlich langweilig."
"Ihr könnt ihm ja eine Dankeskarte schicken, da würde sich Saint Potter bestimmt freuen."
"Oh gute Idee. Habt ihr Pergament und eine Feder dabei?" fragte Pansy und kicherte.
Draco stimmte in ihr Gelächter ein. Nur Blaise funkelte Draco weiterhin böse an.
Die Slytherin unterhielten sich noch etwas den Unterricht und lästerten über die Lehrer, doch Draco hörte Ihnen kaum zu.
Es gab es wichtigere Sachen worum er sich Gedanken machte musste.
Er dachte jeden Tag an seinen Vater. Draco konnte nicht wahrhaben, dass er bald sterben musste. Lucius Malfoy hatte schreckliche Dinge getan, aber er war sein Vater.
Draco verabschiedete sich von den anderen und ging zu seinem Schlafsaal. Der Vorteil an einen Einzelzimmer war, dass er seine Privatsphäre hatte und seine Emotionen raus lassen konnte, ohne sich Gedanken zu machen, was die andere sagen würde. Er legte sich in sein Bett und spürte wie einige Tränen über seine Wange liefen. Wann war er nur so verdammt schwach geworden. Ein Malfoy weinte nicht. Er wischte sich die Tränen aus den gesucht und schloss die Augen.Das klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Bevor er antworten konnte, öffnete Pansy die Tür. Draco verfluchte sich sofort dafür, dass er nicht abgeschlossen hatte. Er wollte nicht beim weinen gesehen werden, auch nicht wenn es Pansy war.
"Was willst du?" fragte er kalt und wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht.
"Ich wusste es geht dir nicht gut, darum wollte ich mal nachsehen."
"Kannst du nicht warten bis ich herein sage?"
"Du hättest mich doch nicht reingelassen. Also was ist los Draco?"

Draco seufzte und erzählt Pansy von seinem Vater, seinen Albträumen und davon wie sehr er sein dunkles Mal hasste.
Auch wenn es ihm unangenehm war, tat es gut mit jemanden zu reden. Er hatte all die Jahre alle Gefühle in sich verborgen.
Sie schwieg nachdem Draco fertig gesprochen hatte und nahm ihn in den Arm.
Pansy war über die Jahre wie eine Schwester für ihn geworden und sie war die einzige der er wirklich vertraute.
Sie sprachen noch eine Weile bis Dracos Augen sich langsam schlossen und er in einen unruhigen Schlaf fiel.

Second Chance | DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt