Doch es war versprochen.

-Kapitel 28-

-Lara-

,,Du weißt es noch nicht?",

fragte er Noah. Was wusste er nicht? Und Entschuldigung ja, aber woher sollte er bitte noch mehr als das wissen?

,,Du weißt also von alledem nichts? Naja, okay damals kanntest du sie nicht. D-du we-eißt aber, da-dass sie... naja ... Ä-ähm..."

Er stotterte nur vor sich hin.

,,Wir wissen, dass sie tot ist, Kyle.",

versuchte ich es möglichst ruhig zu sagen, scheiterte jedoch und schrie fast.

,,Was ist jetzt mit ihr passiert?!"

Noah. Er schrie. Oh Gott ich hatte ihn noch nie so aufgelöst gesehen! Seine Augen waren schon so verheult, er war blass und ziemlich heiser.

Kyle sah ihn, wie ich, entsetzt an. Noah zitterte mittlerweile stark und sah Kyle drückend an.

,,Dad, sag.mir.was.passiert.ist!"

Gegen Ende des Satzes wurde er lauter. Also richtig laut.

,,B-bist du dir d-da ga-ganz sicher, N-noah?"

,,JA! Jetzt sag schon und stotter hier nicht so rum!",

schrie ihn Noah an. Ich nahm Noahs Hand und er zuckte zusammen. Kyle saß verstört da.

,,Noah.... setz dich wieder... Komm schon.",

versuchte ich ihn ein bisschen zu beruhigen und schaffte es auch. Er setzte sich wieder dicht neben mich, immer noch mit meiner Hand in seiner. Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn, bis er mich plötzlich entsetzt ansah.

,,Noah, was ist?'',

fragte ich noch, als er einfach aufstand und weglief.

,,Noah?! Was machst du? Was bitte soll das?'',

rief ich ihm hinterher, doch er drehte sich nichtmal mehr um.

Was sollte das jetzt heißen? Ich dachte er liebt mich?! Das war nur ein Kuss auf die Stirn verdammt!

,,Wa-was hat er?",

stotterte Kyle, aber ich hatte jetzt einfach kein Bock darauf, ihm zu erklären, dass ich auch keine Ahnung habe.

Also rannte ich Noah hinterher. Ich kam aus der Tür und schaute mich um, bis ich bemerkte, dass sein Motorrad nicht mehr hier stand. So konnte ich ihm nichtmehr hinterherkommen.

Da ich von hier aber auch nicht so einfach heimkam, beschloss ich wieder zu Kyle zu gehen. Die Türen standen noch offen und ich kehrte zurück.

,,Er ist weg."

,,Wie weg?"

,,Ja er ist weggefahren, keine Ahnung wie weit oder wohin."

,,Es tut mir Leid.",

antwortete Kyle kleinlaut.

,,Ja, ich glaube das war meine Schuld."

,,Was? Wieso?",

fragte er und lachte ein bisschen, da er es so ungläubig fand. Doch ich hatte Recht. Wir waren noch nicht wirklich zusammen. Vielleicht empfindet er einfach nicht mehr so für mich wie ich für ihn...

,,Ich... Ich weiß es nicht. Es ist schwierig."

,,Okay."

Immerhin fragte er nicht noch weiter nach.

,,Ähm... kann ich vielleicht wissen, was mit Lena passiert ist?"

Er schaute mich verblüfft an.

,,...Wenn du möchtest?"

,,Ja, bitte!"

Er fing an.

,,Ich wusste von dem Brief Bescheid, ich war dabei, als sie ihn geschrieben hat. Ich wusste auch, wann sie diesen Noah geben wollte und ich wusste welchen Weg sie gehen wollte. Den über die Brücke."

,,Jaja okay und was ist passiert? Was hat sie sich getan?"

,,Ja, genau weiß ich das nicht. Aber ich hab bei ihrer Wohnung auf sie gewartet. Ich habe sie wirklich geliebt und wollte nochmal mit ihr reden, doch sie kam einfach nicht zurück. Als ich dann am nächsten Tag immer noch dort wartete, verständigte ich die Polizei, welche die Suche nach Lena startete. Auf dem Weg war sie nirgends und in der Umgebung auch nicht. -Bis sie den See unter der Brücke absuchten... Und sie fanden. Sie war von der Brücke gesprungen..."

,,Nein! nein nein nein nein nein! Ich weiß, dass das nicht stimmt!"

,,Was? Woher solltest du? Die Polizei hat das so diagnostiziert."

,,Ich weiß es einfach, okay? Die Polizei kann mich mal die lügen!"

Jetzt kam mir der Gedanke an die Brücke... Noah! Er war sicher dort hingefahren! Aber woher sollte er wissen welche es ist? Nur ich hab von ihr geträumt... Oh nein! Es war die Einzige in seiner Umgebung! Ich bin so dumm!

,,Kyle? Kannst du mich zu der Brücke fahren? Bitte es ist sehr wichtig! Es geht um Noah!"

,,Was? Ja, sicher. Komm!"

Sofort saßen wir in seinem Auto und fuhren los. Nach 10 Minuten konnte ich die Brücke sehen -und Stau.

,,Kannst du da nicht irgendwie durchfahren?",

quängelte ich.

,,Wie denn?!"

Er hatte Recht. Noch im selben Moment stieg ich aus und rannte auf die Brücke zu, bis ich außer Atem war, und nicht mehr konnte.

Als ich dann Noah sitzend auf dem Geländer sah, konnte ich wieder rennen.

,,Noah!",

schrie ich, doch er hörte mich nicht.