19 || It's All Broken Now

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19 || IT'S ALL BROKEN NOW.

This week dragged past me so slowly
The days fell on their knees
Maybe I'll take something to help me
Hope someone takes after me.
 - David Bowie, Stay

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Der Oktober ging so schnell vorbei wie er gekommen war. Es wurde Halloween und die Stimmung war wieder etwas besser, nachdem McGonagall uns verkündet hatte, dass das Hogsmeade-Wochenende doch nicht abgesagt worden war. Im Allgemeinen hatte es in letzter Zeit kaum Angriffe oder öffentliche Auftritte von Todessern gegeben.

Nach dem Frühstück machte sich eine große Gruppe Schüler auf den Weg zum Tor, wo der Hausmeister Filch und Professor McGonagall die Einverständniserklärungen der Eltern kontrollierten.

Irgendwo sah ich Potter, Remus und Peter, die in Hochstimmung nach unten ins Dorf liefen und Black, der gemeinsam mit Joanna händchenhaltend das Schulgelände verließ.

Es war recht frisch draußen geworden und der Wind wehte mir ins Gesicht. Ich hatte tatsächlich eine Jeans angezogen und fühlte mich irgendwie recht unwohl darinnen.

„Hogsmeade ist toll", schwärmte Alexia mir vor. „Wir müssen dir unbedingt alle Läden zeigen, den Honigtopf, Zonko's, Die Drei Besen ..."

Das Dorf war in Halloween-Stimmung gruselig geschmückt und überall wurden Führungen zum Thema Heulende Hütte angeboten. Die Heulende Hütte, erklärte Lynn mir, war ein merkwürdiges Häuschen etwas abgelegen vom Dorf, in dem es angeblich spukte wie an keinem anderen Ort Großbritanniens.

Der Honigtopf war wohl offiziell einer meiner Lieblingsläden – überfüllt mit allen möglichen Sorten Süßigkeiten war ich so überfordert von dem Angebot, dass ich einfach alles kaufte, was in meine Tasche passte.

Zonko's hingegen war wohl das Traumgeschäft für die Rumtreiber schlechthin. Es gab alles an Scherzartikeln, was sich deren größte Fantasien erträumen konnten, angefangen bei Stinkbomben bis hin zu Süßigkeiten, die einem riesige Ohren wachsen ließen.

Ich wanderte mit den Mädchen durch alle Läden, die sie mir zeigen wollten und wurde am Ende doch noch fündig, was das Geschenk für Black anging. Hoffentlich würde er mit einem Besenpflege-Set aus dem Laden Derwisch und Banges zufrieden sein ...

Zum Abschluss des Tages wurde ich dann in den Pub Die Drei Besen geschleppt. „Du musst unbedingt Butterbier probieren", riet Marlene mir und bestellte gleich sechs Becher von dem Getränk.

Als unser Butterbier serviert wurde, flog die Tür auf und ein erschöpft aussehender Black trat ein und ließ sich zu seinen Freunden an einen Tisch fallen. Er redete kurz mit ihnen, dann fiel sein Blick zu uns. Ich hob eine Augenbraue. Grinsend schüttelte er den Kopf und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

„Sein Date scheint nicht sehr erfolgreich gewesen zu sein", kommentierte ich leise.

„Oh Gott, Padfoot", rief Potter plötzlich laut, „rotes Konfetti?" Er pikte etwas von Blacks Umhang. „Du warst bei Madam Puddifoot?"

Es brach lautes Gelächter am Tisch der Rumtreiber aus und Black versetzte Potter einen Stoß. Auch Lynn und Alexia kicherten etwas.

„Das war ihre Idee", protestierte Black und hob die Hände. „Du weißt, dass ich niemals von mir aus einen Fuß in den Laden setzen würde."

„Ach, ist das der Grund? Warum euer Date offensichtlich schief gelaufen ist?" Peter grinste.

„Mag sein", grummelte Black und kippte den Stuhl auf die beiden hinteren Beine.

Als wir hoch zum Schloss stapften, war es bereits früher Abend und die Sonne stand tief über dem Horizont. In einen tiefes Orange getaucht sahen die Ländereien von Hogwarts noch viel traumhafter aus.

Als wir im Schloss ankamen, ging die Halloween-Stimmung aber erst so richtig los. Die Große Halle war geschmückt mit riesigen Kürbissen, Fledermäusen, sprechenden Totenschädeln und grausigem Essen, das teils an abgefaulte Gliedmaßen oder Eingeweide erinnerte.

In bester Stimmung genossen wir das Festmahl und probierten todesmutig irgendetwas, das verdächtig nach roher Leber aussah.

„Kommt ihr mit nach draußen?", fragte Potter irgendwann in die Runde. „Ein bisschen frische Luft schnappen?"

Unter den Blicken der anderen Hogwarts-Schüler verließen wir die Halle gegen Ende des Festmahles und traten wieder nach draußen. Es war noch ein Stück kühler geworden und die Dunkelheit lag über dem Schulhof.

Ich beobachtete noch kurz, wie Lynn, Lily und Alexia ein Gespräch mit Remus und Peter anfingen, dann begann ich, mich irgendwie etwas fehl am Platz zu fühlen. Vorsichtig lehnte ich mich an die Wand des Schlosses, an der Black lehnte und gelangweilt die Szenerie musterte und seufzte leise.

Eine Weile sagte niemand was, dann warf Black mir einen Blick zu und rutschte ein Stück näher zu mir. „Na, Derveld?", fragte er und ließ seinen Blick über die anderen gleiten.

„Na?", fragte ich zurück, „ich hab gehört, dein Date war nicht sehr erfolgreich?"

Er lachte leise. „Was will man machen?" Gedankenversunken starrte er hinüber zu Potter und Lily.

„Es wäre wohl falsch zu fragen, was genau passiert ist?" Ich grinste.

Black nickte. „Ganz falsch." Dann grinste er auch. „Sag mal, hattest du jemals ein Date in einem Teeladen? Wer kommt auf den Quatsch?"

Ich lachte. „Oh ja, hatte ich. Falls man das ein Date nennen kann. Ich war dreizehn."

Er grinste schief. „Demnach war es nicht sehr erfolgreich?"

„Oh doch, war es." Ich zog meine Jeansjacke enger. „Wir waren fast drei Jahre lang zusammen. Leider."

Er musterte mich. „Qualvolle Trennung?"

„Das ist untertrieben." Ich senkte meinen Blick. Er hatte ja keine Ahnung, dass ich von Aart sprach.

„Wenn wir nach Hogsmeade gehen, dann gehen wir nicht zu Madam Puddifoot's, verstanden?"

Ich sah auf. „Da wir in der nächsten Zeit wohl voraussichtlich keine Verabredung haben, kannst du ganz erleichtert sein, dass du nicht nicht gemeinsam mit mir in diesem Teeladen sein wirst." Meine ganze Hoffnung, dass ein vernünftiges Gespräch mit Black möglich war, verflog wieder.

„Wenn du meinst, Hochwohlgeborene." Black zuckte mit den Schultern.

Dass Remus hinzu stieß, kam mir gerade recht. So entstand immerhin kein peinliches Schweigen. „Denkt ihr nicht, wir sollten langsam mal wieder rein? McGonagall wird nicht -"

„Seit wann bist du eigentlich so ein Langweiler, Remus?" Black hob eine Augenbraue.

Remus zuckte die Schultern. „Seit McGonagall von mir erwartet, dass ich euch dazu bringe, euch zu verhalten wie fast volljährige Zauberer sich verhalten sollten?"

„Das Leben ist zu kurz, um erwachsen zu werden, Moony." 

„Da muss ich wohl oder übel zustimmen. Abgesehen davon ist es ja noch gar nicht zehn." Remus warf einen besorgten Blick in den Himmel.

„Sagt mal", begann ich vorsichtig, „woher kommen eigentlich diese bescheuerten Spitznamen?"

Remus und Black warfen sich einen Blick zu. „Ach", sagte Letzterer beiläufig, „Kindheitserinnerungen."

Ich hob eine Augenbraue und verstummte kopfschüttelnd. Irgendetwas stimmte mit den Rumtreibern ganz eindeutig nicht, irgendetwas schienen sie vor dem Rest der Schule verbergen zu wollen. Aber wie sollte ich ihnen das schon verübeln? Schließlich spielte ich selbst nicht wirklich mit offenen Karten.

Dark (1) - Schwarze Magie |Sirius Black|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt