Kapitel 27

513 24 8
                                    

-Na seid ihr bereit für das letzte Kapitel?-


„Warum willst du ihn nicht verlassen?" entgeistert sahen mich meine Mutter und Kiki an. Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte es nicht. Ich konnte es einfach nicht. „Was ist wenn er bei Leander einmal so ausrastet?" die Augen meiner Mutter füllten sich mit Tränen. „Das würde er nie! Dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen" meine Mutter sah zu Kiki rüber „Das würde er wirklich nicht. Er hat zwar schon viel scheiße gemacht, aber seinem eigenen Sohn würde er nie auch nur ein Haar krümmen" erklärte Kiki. „Das hätte ich nie von ihm gedacht" zumindest war ich nicht die Einzige bei der die Nerven blank lagen. Kiki legte meiner Mutter die Hand auf die Schulter „Joshua ist ein Blender. Er ist charismatisch und weis sein aussehen einzusetzen.2 lächelnd wandte sich die Niederländerin an mich „Dir hat er den Kopf ja auch ordentlich verdreht." Ich seufzte und tat etwas was ich nie tun wollte. Ich verriet mein größtes Geheimnis.

„Wir haben uns anders kennengelernt als ihr denkt" wieder sahen mich beide verwirrt an. „Wie denn dann?" Ich musste schlucken „Es lief alles über Silvi. Sie hat damals dafür gesorgt, dass ich Hannes kennenlernte. Er hat mir angeboten für ein Jahr ein Pferd zur Verfügung zu bekommen, wenn ich Joshua aus seiner PR Misere helfe. Indem ich ihn heirate. Es sollte alles nur eine Scheinehe sein, aber..." meine Mutter unterbrach mich „Scheinehe? Worauf hast du dich da eingelassen?" „Lass sie ausreden!" hing Kiki mir an den Lippen. „...aber naja... Ich dachte es würde ein Kinderspiel werden. Ein Jahr und dann eine saubere Scheidung hinlegen. Nur hatten wir euch nicht einkalkuliert und diese doofe Sache namens Liebe ebenso wenig." fuhr ich unbeirrt fort. „Das heißt du hast dich in ihn verliebt?" Kiki guckte ungläubig, als könne sie nicht glauben, dass jemals jemand Joshua wirklich lieben könnte. „Lass mich weiter reden!" meinte ich und weiter im Text „Als ich mit ihm zum ersten mal hier war, waren wir nur auf dem Papier zusammen mehr nicht. Ich hatte ihn noch nicht einmal geküsst." „Das hat man nicht gemerkt!" meinte meine Mutter perplex. „An dem Tag habe ich ihn auch zum ersten mal geküsst und in der Nacht zum ersten mal mit ihm geschlafen. Von da an hatte er mich in der Hand. Ich bin ihm mehr und mehr verfallen und er genoss die Macht die er über mich hatte." Ich sah zu Kiki rüber „als wir uns kennen lernten...naja... was soll ich sagen... Ich wusste nicht woran ich war. Joshua spielte zu dem Zeitpunkt mit mir und verwirrte mich ungemein." „Deswegen warst du so unsicher" fiel bei Kiki der Groschen. „In Amsterdam ist er dann auch das erste mal ausgerastet, weswegen weis ich schon gar nicht mehr." „Ja da erinnere ich mich dran. Du wirktest total verstört" Kiki legte mir die Hand auf den Oberarm. Meine Mutter musste schlucken „Trotzdem hast du ihn geheiratet?" „Hör weiter zu, dann verstehst du es vielleicht. Ich bin danach direkt zu mir und hab seine Anrufe weg gedrückt. Tja, dann stand er vor meiner Tür und hat sich entschuldigt. Es wirkte so ernst gemeint und ehrlich. Außerdem hat er versprochen, dass es nie wieder vorkommen würde. Ich war so naiv und habe ihm geglaubt. Die Woche danach war ich im Stall alles war perfekt. Ich fühlte mich wohl in seiner Gegenwart, aber er wurde von seiner Ex-Freundin erpresst. Ich habe ihr Telefonat mitbekommen und er fast wieder ausgerastet. Da fing ich an zu zweifeln, aber inzwischen sah ich kein anderes Leben mehr für mich. Ich hatte mein Studium abgebrochen. Was hätte ich denn machen sollen? Außerdem war es da wohl schon zu spät für mich. Ich hatte mich ernsthaft in ihn verliebt. Er ist wankelmütig. Er kann mir das Gefühl geben unglaublich geliebt zu werden und gleichzeitig auch so dumm und wertlos zu sein. Vier Wochen vor unserer Hochzeit eskalierte das ganze noch einmal. Er hat mich zusammengeschlagen. Ich sah wirklich übel aus, aber als ich vor unseren Hochzeit vom Pferd gefallen bin und mich verletzte... war er so aufmerksam. Ohne ihn wäre ich nicht zum Arzt gegangen. Genau deswegen habe ich ihn geheiratet, weil er auch so sein kann" vom mehr oder weniger Knebelvertrag mal ganz zu schweigen. „Malar, aber irgendwann ist auch einmal Schluss." Kiki seufzte und strich sich ihre rotblonde Mähne aus dem Gesicht „Denk dabei auch an Leander". Meine Mutter war anscheinend sprachlos. Das kann man ihr auch nicht verdenken.

Leander kam da wieder zu uns und legte, als er Kiki sah den Kopf schief. „Spielst du jetzt mit mir?" fragte er unverblümt und blinzelte die Rothaarige aus seinen großen Babyblauen Augen an. Man sah Kiki an, dass sie am liebsten so etwas wie „Oh mein Gott! Er ist so süß!" gequietscht hätte. „Leander, wir müssen hier noch etwas besprechen, dann kann Kiki mit dir spielen" ging ich dazwischen und erntete von Kiki einen vorwurfsvollen Blick.

Da klingelte es zum zweiten Mal heute. Wieder erhob ich mich. Wieder lief ich mit zügigen Schritten zur Tür. Als ich sie öffnete stockte mir der Atem. „Können wir reden?" war das einzige was er sagte. Ich atmete tief durch, griff nach meinem Schlüssel und wies nach draußen. Weder Kiki noch meine Mutter mussten das was gesagt wurde mitbekommen.

Fröstelnd stand ich ihm gegenüber. „Es tut mir leid" wie immer meinte er es ernst und schien es zu bereuen. „Das hat es immer, aber hat sich etwas geändert?" ich versuchte mich zusammen zu reißen und nicht los zu heulen. Ich war so verdammt verletzt. „Es ist ein bisschen viel an dem Tag zusammen gekommen. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie Leid es mir tut!" setzte er zu einer Erklärung an. Ich schüttelte den Kopf und die erste Träne bahnte sich nun auch den Weg. „Joshua, wie soll es weiter gehen? Wir können nicht weiter machen wie bisher!" fest presste ich die Lippen zusammen und schluckte schwer, in der Hoffnung mich unter Kontrolle zu halten. „Wie soll es deiner Meinung nach weiter gehen?" ruhig lagen seine blauen Augen auf mir. „Ich weis es nicht!" antwortete ich wahrheitsgemäß. Ich wusste es wirklich nicht. Ich wusste noch nichtmal mehr was ich wollte. „Malar..." er legte mir eine Hand an die Wange, aber ich zuckte zurück. Sofort ließ er seine Hand wieder sinken. Mein Blick senkte sich auf die grauen Pflastersteine. „Ich..." finge er an. Ich sah wieder auf. Er musste schlucken. „Ich liebe dich. Ich kann mir ein Leben ohne Leander und dich nicht mehr vorstellen." Ich musste mir auf die Unterlippe beißen. Wie konnte man sich nur so an einen Menschen gewöhnen? Ich konnte es mir auch nicht mehr ohne ihn vorstellen. Was wäre mein Leben nur ohne ihn? Was hatte ich ohne ihn? „Bitte komm zu mir zurück" es war zwar mehr ein raues Flüstern, aber es verfehlte seine Wirkung nicht. Ich schloss die Augen, versuchte gefasst zubleiben und nickte. Er hatte sich selbst wohl mit der ganzen Sache am meisten Schaden zugefügt. „Wir sehen uns heute Abend" flüsterte ich. Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht und er beugte sich zu mir runter um meinen Lippen einen kurzen Kuss zu Teil werden zu lassen. Meiner Meinung nach zu kurz, aber dann drehte er sich schon wieder Richtung seines Autos.

Hatte ich die richtige Entscheidung getroffen? War es richtig wieder zu ihm zurück zu gehen? Ich musste schlucken und drehte mich dann Blitzschnell wieder zur Haustür.

Meine Mutter lehnte wie ein einziger Vorwurf im Türrahmen „Du hast ihm doch wohl nicht ernsthaft vergeben oder?" Ich nickte „Doch" wurde ich mir meiner Entscheidung schmerzlich bewusst. „Kiki?" rief sie.

Wenig später hatten mich beide in ihrer Mitte mehr oder weniger festgenagelt. „Hast du eigentlich realisiert was du da gemacht hast?" fragte Kiki. „Wie soll das zwischen euch überhaupt weiter gehen?" meine Mutter. Ich sagte keinen Ton. Nein! ich hatte mir keine Gedanken gemacht. Ich war einfach meinem Bauchgefühl gefolgt oder war es mein Herz gewesen, das mir gesagt hat ich solle bei ihm bleiben? Fuck!Ihre Taktik schlug um. „Er ist nicht gut für dich!" meine Mutter legte mir eine Hand auf den Oberschenkel. „Er wird dir wieder wehtun!" Ich reagierte immer noch nicht.

Ich würde zu Joshua zurück. Es war mir egal was sie alle sagten. Ich liebe ihn. Er liebte unseren Sohn und mich. Ich wollte mich nicht von ihm trennen, da konnten sie noch so oft sagen er wäre ein Monster.

Ich hatte einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und warum sollte ich dann nicht bis zum bitteren Ende mit ihm Tanzen?!

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Interesse an einem zweiten Teil/ Spin Off? 

LG Marina  

Pakt mit dem TeufelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt