Dann kam alles Schlag auf Schlag. Ich zog aus meiner Wohnung aus und auf das Gestüt, jedoch weigerte ich mich meine Wohnung zu verkaufen und vermietete sie stattdessen.
Ich bekam eine FEI Lizenz ausgestellt, ritt aber zu erst nur eine national ausgeschriebene Prüfung auf Trense mit Rocky. Auf der Kandare fühlte ich mich noch zu unwohl, da half es auch nichts, dass mir sowohl Hannes, ja wir waren inzwischen auch mal per du, und Joshua unabhängig von einander bestätigten das es gut aussah. Ich war gefühlt noch lange nicht in diese Zäumung reingewachsen.
Mein Vater wollte mit den Maibachs nichts zutun haben. Joshua war ihm immer noch zutiefst unsympathisch. Meine Mutter hingegen war nun auch schon ein paar mal auf dem Hof gewesen und verstand sich sehr gut mit Corinna.
Und dann gab es da ja noch die eine Frage, die wir dringend klären müssten. Wann heiraten und vor allen Dingen wie?
Warum hatte das nicht auch einfach in dem Vertrag definiert oder vorgegeben werden können?!?
Dieses Wochenende saßen wir jedoch auf einem Turnierplatz. Somit fiel die Beantwortung der Fragen ziemlich flach.
Joshua war zu einem der Stallzelt gegangen und wollte Till und Kiki begrüßen, die erst vor 10 Minuten angekommen waren. Mir liefen die beiden schon nicht weg, somit war ich am LKW sitzen geblieben und genoss einfach mal die Ruhe. Es war unglaublich anstrengend mit Joshua zusammen zu leben, vor allem war es eine verdammte Gratwanderung.
Ich schloss einfach die Augen legte den Kopf leicht in den Nacken. Die Luft war frisch, aber es war endlich warm genug um wieder einfach nur in T-Shirt und Swaetshirtjacke draußen zu sitzen.
Plötzlich fiel ein Schatten auf mein Gesicht. Ich öffnete die Augen wieder und blickte in das Gesicht von einer mir aus Amsterdam noch allzu bekannten Pferdepflegerin.
„Du bist immer noch bei ihm" sagte sie tonlos und ließ ihren Blick über mich wandern. „Warum sollte ich es nicht sein?" fragte ich und sah Theresa direkt in die grünen Augen. Sie seufzte und schien mich sich zu hadern, dann fragte sie mit zittriger Stimme „Du weißt es nicht?" „Was sollte ich wissen?" Ich verstand das ganze nicht. Was bedrückte sie so und warum schien sie so einen Hass auf Joshua zu haben? Ehe sie antworten konnte hörten wir Stimmen näher kommen. Sofort drehte sie sich um und verschwand wieder wortlos zwischen den Transportern. Mit einem mal überkam mich der Gedanke Joshua hätte ihr etwas angetan, damals als sie wohl zusammen waren. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.
„Malar!" rief Kiki freudig als sie mich sah. „Hey" begrüßte ich sie ebenfalls. Kurz spürte ich Joshuas Blick auf mir. Muss ich Angst vor ihm haben? Kiki zog mich in eine überschwängliche Umarmung „Wie gehts dir?" „Gut" murmelte ich. Theresas Blick huschte immer noch durch meinen Kopf. „Klingt ja sehr überzeugend" flüsterte sie. „Wenn du reden willst melde dich bei mir!" Joshua guckte misstrauisch, als wir die Umarmung lösten. Wem misstraute er mir oder Kiki, die ja anscheinend alles wusste? Till begrüßte mich ebenfalls freundlich, wenn auch etwa zurückhaltender als seine Freundin.
Joshua beobachtete mich die ganze Zeit mit vor der Brust verschränkten Armen. Es machte mir ehrlich gesagt schon etwas Angst. Wie konnte er bloß so sein? Auf der einen Seite war er genauso wie ich mir meinen Traumtypen vorgestellt hätte, aber auf der anderen reizbar, unglaublich kontrollierend und einschüchternd.
„Malar" kam ihm mein Name über die Lippen und ich zuckte augenblicklich etwas zusammen. Ich hätte es gerne unterdrückt, aber damit hatten wir jetzt Till und Kikis ungeteilte Aufmerksamkeit. Joshua missfiel das augenscheinlich ziemlich. Seine Augen lagen glühend auf mir und ich bemühte mich ruhig zu atmeten. Ich wollte bloß nicht, dass Kiki und Till mitbekamen was für ein Unwohlsein er in mir auslöste. Wären wir allein gewesen hätte ich es nicht gewagt ihn anzusehen, aber es wäre komisch gewesen hätte ich es nicht getan.

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Pakt mit dem Teufel
Romance„Du bist unsicher! Ich schüchtere dich ein. Glaubst du das merke ich nicht?" mein Herz fühlte sich an, als ob es kurz stehen bleiben wollte um, dann doppelt so schnell weiter zu schlagen. „Dich kann man lesen wie ein offenes Buch!" Malar hat Talent...