Fröstelnd zog ich meine Jacke enger um mich. Joshua schienen die morgendlichen Temperaturen nicht im geringsten zu stören, denn er ließ seine schwarze Reitjacke einfach offen.
Der Reif lag noch glitzernd auf den umliegenden Wiesen und Nebel waberte in der Ferne auf den Hof zu.
Kurz blieb ich stehen um das ganze auf mich wirken lassen zu können. Ich hatte leider nicht wirklich Zeit dieses Naturspektakel zu genießen, dann Joshua rief kaum, dass ich stehen geblieben war, unwirsch „Malar! Jetzt komm! Ich habe nicht ewig Zeit." Ich seufzte und setzte mich augenblicklich wieder in Bewegung. Verdammter Quälgeist!
Wiehernd wurden wir im Stall empfangen und ein großer Apfelschimmel stieß ich frech gegen die Schulter „Yinny lass das!" wurde er sofort von Joshua angefahren. Er hatte immer noch oder wieder schlechte Laune. Sofort zog der Schimmel den Kopf wieder in die Box und mümmelte weiter sein Heu, als wäre er beleidigt. „Holst du dir Rocky" wandte er sich mit einem kurzen Blick auf den Schimmel an mich. Ich nickte und drehte mich auch sofort um, um in das gegenüberliegende Stallgebäude zu laufen. „Malar?..." ich drehte mich um und blickte direkt in Joshuas blaue Augen „Ich... Ich erkläre dir das irgendwann" Erklärung klang gut, nur das irgendwann störte mich total! Trotzdem nickte ich und setzte mit den Worten „Du hast deine Geheimnisse und ich hab meine" meinen Weg fort.
Schweigend ritten wir durch die teilweise noch zu schlafen scheinende Natur. Es war so ruhig und im jungen Morgenlicht wirkte alles so verwunschen und ein wenig out of Time. So könnte es immer sein dachte ich bei mir, naja oder auch nicht!
Wieder auf dem Hof kam uns Corinna schon entgegen. Sie wirkte total aufgeregt und wedelte immer wieder mit ihren Händen in der Luft, damit wir auch ja zu ihr rüber ritten. „Homestory" keuchte sie aufgeregt, als wir direkt vor ihr standen. „Was?" entfuhr es Joshua und mir gleichzeitig. „Reiter und Pferd" gab sie als knappe Erklärung. Joshua verstand wohl schneller, als ich was das zu bedeuten hatte. „Oh nein! Nein! Nicht ernsthaft!" echauffierte er sich. „Wann?" „Morgen!" seine Mutter wirkte auch etwas überfordert. Plötzlich sahen beide mich an. „Glaubst du, du schaffst das ein paar Sachen zu packen, dass es aussieht, als würdest du auch hier wohnen?" klärte Joshua mich endlich auch mal auf. Ich ließ mich aus dem Sattel gleiten. „Ja" gab ich noch etwas perplex von mir, wobei ich einwarf „Sie werden aber doch bestimmt nicht wegen mir da sein!" Joshua fing herzlich an zu lachen und glitt ebenfalls aus dem Sattel seines Pferdes. „Du bist ein großer Grund warum sie da sind!" Notiz an mich- nie wieder einen Springreiter! Zumindest keinen guten! Fuck that! „Und du solltest vielleicht mal etwas mehr, als Sekt und Weißwein im Kühlschrank haben!" wandte sich seine Mutter an ihn. Joshua verdrehte genervt die Augen „Mir hat das gefallen!" „Ja, weil niemand zum Frühstück bleiben wollte. Zeiten ändern sich Joshua. Du hast jetzt Malar und die wird nicht nur frühstücken wollen!" ich hasste es wenn über mich in der dritten Person Singular gesprochen wird, wenn ich daneben stehe.
So fuhr ich keine halbe Stunde später Nachhause und packte ein paar Sachen. Naja ein paar? Ich räumte mein halbes Badezimmer aus! Bei den Klamotten blieb ich zumindest etwas sparsamer. Ein paar Jeans, ein paar Reithosen und so weiter und so fort.
Nach dem packen schaute ich noch in meinen Kühlschrank was dringend weg musste und ich eventuell mitnehmen könnte. Das war jedoch nur ein angebrochenes Glas Joghurt.
Dann fuhr ich wieder zum Gestüt Maibach. Kaum dass ich geparkt und ausgestiegen war, warf Joshua mir einen Schlüssel zu. „Was soll das und warum musst du mir jeden Mist zu werfen?" fragte ich als ich den Schlüssen, den ich natürlich nicht gefangen hatte vom Boden aufhob. Er zuckte mit den attraktiven breiten Schultern und meinte „Irgendwie musst du ja ohne mich in meine Wohnung kommen" Wo er recht hat, hat er recht! So begab ich mich auch direkt ins Haupthaus und die Treppe hoch bis ganz nach oben.

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Pakt mit dem Teufel
Romance„Du bist unsicher! Ich schüchtere dich ein. Glaubst du das merke ich nicht?" mein Herz fühlte sich an, als ob es kurz stehen bleiben wollte um, dann doppelt so schnell weiter zu schlagen. „Dich kann man lesen wie ein offenes Buch!" Malar hat Talent...