Gefrustet ging ich duschen und wusch mir den Schweiß von der blassen Haut. Wie? Diese Frage schwirrte mir durchgehend durch den Kopf. Fuck that! Er hatte eine eigenartige Kontrolle über mich oder vielmehr über meinen Willen und das konnte nur derbe daneben gehen. Es machte mir ehrlich gesagt Angst. Ich hatte so etwas noch nie erlebt und ich konnte mich ihm auch nicht entziehen. Damn it! Ich hasste mich selbst dafür!
Dieses Gefühl machte mich innerlich fertig. Ich wollte mich nicht hassen! Er hatte innerhalb von 48-Stunden mein Leben so verändert, dass ich mich plötzlich selbst nicht mehr wieder erkannte. Gerne hätte ich geweint, aber das schien unmöglich. Wie konnte eine Person einer Anderen das antun?
Ich schaltete das Wasser aus und öffnete die Dusche. Sofort griff ich nach einem Handtuch und wickele es um meinen noch feuchten Körper. Dann hob ich meinen Blick und zuckte zusammen. Joshua stand vor dem Spiegel und kämmte sich durch die noch nassen dunklen Locken. Er warf mir nur einen kurzen Blick zu. Das erleichterte mich irgendwie.
In ruhe trocknete ich mich ab und schlüpfte in meine Unterwäsche. „Was hälst du davon, wenn wir ausreiten gehen?" hörte ich ihn plötzlich fragen. „Ja. Klingt gut" antwortete ich abwesend, da ich immer noch mit meinen inneren Dämonen kämpfte, die er entfesselt hatte. „Was ist plötzlich los mit dir?" Er wandte sich wieder dem Spiegel zu. „Nichts alles gut" beschwichtigte ich, das brachte ihn jedoch nur dazu direkt wieder zu mir herum zufahren „Was hast du gerade nicht verstanden? Dich kann man lesen wie ein offenes Buch" „Ich weis es nicht! Mit der Antwort musst du dich jetzt zufrieden geben!" damit drehte ich mich demonstrativ von ihm weg und schlüpfte in meine graue Reithose mit Vollleder-Besatz und mein lilafarbenes Poloshirt.
Hinter ihm ging ich die Treppe runter und wir waren gerade an der Haustür, da rief seine Mutter hinter uns. „Keiner geht ohne Frühstück!" Joshua verdrehte die Augen und wollte den Mund auf machen, aber sie kam ihm zuvor „Wiederrede ist zwecklos! Ich weis, dass in deinem Kühlschrank nur eine Flasche Weißwein und eine Falsche Sekt stehen. Also in die Küche! Und zwar pronto!" Wow! Diese Frau war echt gut! Dann sah sie mich an. Ihr Blick wurde um einiges weicher und sie lächelte mich an.
Wir redeten beim Frühstück nicht. Es herrschte einfach nur stille. Als wir fertig waren schob Joshua mich wortlos in den Flur, wurde jedoch selbst von seiner Mutter festgehalten und mit einem einzigen wortlosen Blick in die Küche zurück beordert. Unschlüssig blieb ich im Flur stehen.
„Joshua tu ihr das nicht an!" hörte ich sie sagen. „Was soll ich ihr nicht antun?" Sie schnaubte auf. „Das weist du ganz genau! Bei deinen üblichen Barbieblondies stört es mich nicht, aber sie ist anders! Du wirst ihr weh tun. Du wirst ihr Untergang sein. Das wissen wir beide! Ergo reiß dich zusammen und sieh sie als Chance." „Chance wo für?" fragte er kühl. „Endlich mal zur Ruhe zu kommen! Du bist mittlerweile 25. Deine sportliche Zukunft hängt am seidenen Faden, wenn du nicht endlich mal aufhörst dich wie ein Teenager zu benehmen. Der Welpenschutz ist vorbei!" es folgte stille und ich musste schlucken. Sah es wirklich so schlimm um seinen Platz in der Equipe aus? „Ulrich möchte, dass du sie mit nach Amsterdam nimmst. Er hält dich für Untragbar und Malar ist der Grund, dass sie deinen Ast noch nicht abgesägt haben." „Ja ich habe seine Mail auch gelesen." mit einem mal klang Joshua sehr ernst. „Gut" sagte seine Mutter leise und es dauerte noch einen Moment bis auch Joshua wieder in den Flur trat.
Seine Mine wirkte ernster und sein Blick noch eine Spur härter. „Komm!" war das Einzige was er sagt bevor er in seine Stiefel schlüpfte und die Haustür öffnete.
Draußen empfing mich strahlender Sonnenschein und der Geruch nach Pferd. Kurz dachte ich daran, dass ich mich wirklich daran gewöhnen könnte aus der Haustür zu treten und direkt auf den Stall zu blicken.

DU LIEST GERADE
Pakt mit dem Teufel
Romance„Du bist unsicher! Ich schüchtere dich ein. Glaubst du das merke ich nicht?" mein Herz fühlte sich an, als ob es kurz stehen bleiben wollte um, dann doppelt so schnell weiter zu schlagen. „Dich kann man lesen wie ein offenes Buch!" Malar hat Talent...