Ich starrte immer noch auf den Vertrag und meine Unterschrift auf dem Papier.
War das jetzt richtig? Hatte ich eine vernünftige Entscheidung getroffen?
Joshua und ich könnten nach momentanem Stand zumindest Freunde werden. Ich hätte es auch schlimmer erwischen können.Ich hatte jedoch nicht weiter Zeit mich darum zu sorgen, denn mein Handy klingelte. Ein kurzer Blick auf den Touchscreen genügte um zu sehen, dass es meine Mutter war, die mich wahrscheinlich nur anrief, weil sie zu lange nichts mehr von mir gehört hatte. Ich seufzte.
„Willst du nicht rangehen?" Joshua mit dem ich jetzt alleine in dem kleinen Büroraum stand sah mich fragend an. Ich nickte einfach nur und nahm das Telefonat zögerlich an. Irgendwie war ich jetzt nicht in der Stimmung mit irgendwem zu sprechen. Ich musste erst mal meine Entscheidung und die Unterschrift verdauen.
„Oh Malar ich bin ja so froh dich zu erreichen" brabbelte sie auch sofort drauf los. Ich guckte wohl ziemlich fragend und überfordert, zumindest fing Joshua an zu lachen. „Ist... ist bei euch alles in Ordnung?" fragte ich etwas abgelenkt von Joshua. „Ja natürlich! Ich habe drei mal versucht dich anzurufen, aber immer warst du nicht erreichbar. Ich habe mir sorgen gemacht" Oh Gott! Joshua hör auf zu lachen sonst könnte ich meine Mutter nicht beruhigen. Nun fing auch ich an zu lachen. Was hatte der auch so eine ansteckende Lache! „Du kannst doch lachen!" grinste er „und ich hatte schon Sorge, an einen Menschen ohne Lachmuskeln geraten zu sein" bei der Vorstellung prustete ich nur „Halt die Klappe! Ich versuche gerade meine Mutter zu beruhigen, damit sie nicht gleich eine Vermisstenanzeige aufgibt" „Dabei bist du doch bei mir in guten Händen" er zwinkerte mir zu und mir fiel gefühlt alles aus dem Gesicht. Er musste wieder grinsen.
Da meldete sich meine Mutter wieder „Sag mal Malarchen wer ist da bei dir?" ehe ich antworten konnte setzte sie schon zu einer Schimpftirade an „Warum hast du uns nicht erzählt, dass du einen neuen Freund hast?! Und sowas wie vorstellen hälst du wohl auch nicht für nötig! Ich bin echt enttäuscht. Ich bekomme kaum noch etwas aus deinem Leben mit. Weist du was? Bring ihn doch morgen zum Mittagessen mit!" Oh Fuck! Oh nein! Wo ist Gott wenn man ihn mal braucht?! „Äh..." mehr brachte ich nicht raus. Schon legte sie auf ehe ich mich hätte raus reden können!
Mit verzweifeltem Blick lies ich mein Handy sinken. Joshua der immer noch am Schreibtisch lehnte, stieß sich von jenem ab und fragte „Was ist los?" „Ich soll dich morgen zum Mittagessen mitbringen. Meine Mutter will dich kennen lernen" murmelte ich. Er zuckte daraufhin bloß mit den Schultern, als wäre ihm das gleichgültig. „Wir brauchen eine gute Story!" ich sah ihn eindringlich an. Er blinzelte bloß zurück, als wäre nichts „Warum sagst du ihnen nicht die Wahrheit?" War ich lebensmüde?! „Ja klar! Nach dem Motto ‚hey Mama, das ist Joshua Maibach. Er ist Springreiter hat sich einen ziemlichen PR-faux-pas geleistet und ich habe unterschrieben, dass ich ihn heirate um dieses Desaster zu richten und im Gegenzug bekomme ich ein Dressurpferd mit allem drum und dran.' Bin ich bescheuert?!?" Nun verzog auch er das Gesicht „Mhm... klingt wirklich nicht so klasse." Blitzmerker! „Aber wir können uns auch schlecht dahin setzten und erzählen wir hätten uns auf einem Turnier getroffen, es Liebe auf den ersten Blick war. Wir uns ein paar Wochen später hier wieder über den Weg gelaufen sind, weil mein Vater dir ein Pferd zur Verfügung stellen möchte" Ich fing an zu grinsen! „Du bist ein Genie! Ich könnte dich küssen!" rief ich begeistert aus. Joshua grinste frech und erwiderte „Mach doch!" Davon könnte er schön träumen!
So kam es wie es kommen musste. Joshua holte mich ab und wir würden zusammen erst zu meinen Eltern und dann in den Stall fahren.
Mit wenig Begeisterung betrachtete ich für einen kurzen Moment seinen schwarzen SUV. Warum hatte er nicht erwähnt, dass er Porsche fährt?! Ansonsten hätte ich ganz klar vorgeschlagen, dass wir mit meinem Auto fahren würden!
„Malar?" riss Joshua mich aus meiner Starre. „Ja" ich wandte mich ihm zu. „Gibst du mir deine Tasche?" langsam ließ ich meine Stiefeltasche von der Schulter gleiten, an der ich auch noch meinen Reithelm befestigt hatte. Er nahm sie mir ab und öffnete den Kofferraum.
Ich entschloss mich, mich noch einmal zu sammeln. Irgendwie war das alles zu schräg um wahr zu sein.
Die ganze Fahrt über sprachen wir nur so viel wie nötig. Das hieß im Klartext ich erklärte ihm den Weg.
Ich musste gar nicht erst nach meinem Schlüssel kramen, denn meine Mutter riss schon die Tür auf.
„Malar!" begrüßte sie mich überschwänglich und zog mich in eine Umarmung, dann blickte sie zu Joshua rüber. Neugierig musterte sie ihn und schien mit jedem Wimpernschlag mehr ihr Urteil zu fällen. Joshua entschied wohl diese Fas zu beenden, so hielt er meiner Mutter die Hand hin „Joshua Maibach" Augenblicklich zog meine Mutter die Augenbrauen zusammen „Ihr Name sagt mir etwas! Ich komme nur nicht drauf was" Das war meine Mutter wie sie leibt und lebt. Joshua warf mir nur einen etwas irritierten Blick zu. Ich grinste und formte ein „Tut mir leid" mit den Lippen.
Ich war ganz froh, dass er nicht erwähnt hatte, dass er ein International erfolgreicher Springreiter war. Dann hätte mein Vater kaum, dass wir weg wären angefangen zu googeln und die Schlagzeilen, die er finden würde, wären alles andere als gut für uns.
Mein Vater trat jetzt auch in den Flur „Hallo mein Schatz." begrüßte er mich, dann wanderte sein Blick zu Joshua. Kritisch musterte Papa ihn und befand ihn wohl nicht für gut, denn seine Augen verengten sich kaum sichtbar.
Auch meinem Vater stellte sich Joshua freundlich vor. Kurz darauf begann das Kreuzverhör im Wohnzimmer.
„Wie lange kennt ihr euch jetzt?" fragte Mama und sah zwischen mir und Joshua hin und her. „Sechs Monate" log ich. „Sechs Monate und du sagst keinen Ton?!?" fragte meine Mutter sichtlich irritiert. „Du hast gefragt wie lange wir uns kennen und vor sechs Monaten sind wir uns auf einen Turnierplatz das erste mal begegnet" rechtfertigte ich mich. „Und wie lange seid ihr..." mein Vater sah zwischen uns hin und her. Das Wort ‚zusammen' oder gar die Bezeichnung ‚Paar' benutzte er wohl bewusst nicht. „Ungefähr vier Monate, oder?" Joshua drehte sich mir zu und sah mich nicht einem weichen Blick an.
Wenn einmal nicht diese gewisse härte in seinen Blick zu sehen war, die auch immer unterschwellig in jeder seiner Bewegung mitschwang und ihm etwas einschüchterndes gab, sah er wirklich aus wie eine Person in die man sich verlieben könnte.
Sofort wischte ich den Gedanken weg, meinte „Ja, könnte hinkommen" und entgegnete den Blick. Es war komisch so dicht neben ihm zu sitzen und seine Hand in meiner zu spüren. „Das macht das ganze auch nicht besser!" beklagte sich meine Mutter, dann wandte sie sich an Joshua „Was machen sie beruflich?" Über Joshuas Gesicht huscht kurz ein Grinsen „Ich arbeite auf dem Gestüt meiner Familie" „Hmh!" meinte Papa nur. „Was für Pferde züchten sie?" heuchelte Mama zumindest freundlich Interesse. „Hauptsächlich Hannoveraner für den Leistungssport" Ein weiteres „Hmh!" meines Vaters folgte. Das lief ja wirklich super! Es folgte schweigen. Unangenehmes schweigen!
Meine Mutter beendet es schließlich indem sie zum Essen rief.
Danach blieben wir nicht mehr lange. Zum Glück. Mein Vater sprach kaum und musterte Joshua unablässig. Der hatte sich aber tadellos benommen!
Meine Mutter wirkte traurig als wir uns verabschiedeten. Sie schien Joshua zu mögen, auch wenn sie uns augenscheinlich dieses ‚wir sind ein Paar'- Ding noch nicht ganz abzukaufen.
Somit entschied ich mich der ganzen Sache die Krone aufzusetzen.
Ich griff nach Joshuas Hand und blieb stehen. Er warf mir einen fragenden Blick zu. „Küss mich!" gab ich ihm als schlichte Erklärung. Kurz wirkte er als wolle er fragen warum, aber er drehte sich frontal zu mir. Kurz stockte mein Atem. Würde er es wirklich tun? Langsam kam er näher. Hoffentlich wirkte das nicht zu zaghaft. Weiter kam ich in meinem Kopf gar nicht, denn dann lagen seine Lippen auf meinen.
In meinem Kopf herrschte plötzlich eine ungewohnte Leere.Fuck! Kann der Typ küssen! Ich war kurz etwas überrascht, dann entgegnete ich den Kuss mit Freuden.
Jetzt dürfte es keine Zweifel mehr geben!
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Pakt mit dem Teufel
Romance„Du bist unsicher! Ich schüchtere dich ein. Glaubst du das merke ich nicht?" mein Herz fühlte sich an, als ob es kurz stehen bleiben wollte um, dann doppelt so schnell weiter zu schlagen. „Dich kann man lesen wie ein offenes Buch!" Malar hat Talent...