Kapitel 10 - Abschied?

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Levi POV

Tage sind vergangen und mir ist immer noch keine Ausrede eingefallen, weshalb Eren hier bleiben müsste. Zeit bleibt keine mehr um sich eine richtige Auszudenken, da Herr Jäger heute Morgen angerufen und sich für um 11 Uhr angekündigt hat.

Das heißt er kommt in 10 Minuten. Mir wird schon irgendwas einfallen. Hoffentlich. Vielleicht fällt Eren auch was ein. In diesen Moment fährt der Jeep von Herr Jäger auf den Hof. Er steigt aus und kommt wie jedes Mal zum Haus und klingelt, ich öffne ihm die Tür.

„Guten Tag Herr Ackermann. Schön sie wieder zu sehen. Wie geht es Nacho?"
„Tag. Gut soweit ihr Sohn macht seine Arbeit gut." Er fragt nicht einmal nach seinen Sohn?!
„Das klingt Klasse. Dann wollen wir ihn uns mal gemeinsam anschauen." Ich nicke und fordere ihm mit einem winken auf mir zu folgen.

Gemeinsam gehen wir durch den Stall in die angrenzende Reithalle, worin Eren gerade dabei war Nacho an Halfter und Sattel zu gewöhnen.
„Das sieht mir aber nicht nach Therapie aus." Erens Vater verschränkt die Arme vor der Brust und schaut seinen Sohn Ernst an.

Eren streicht Nacho sanft über die Stirn und beginnt dann zu sagen: „Mit der Therapie Zeit sind wir schon fertig. Jetzt gewöhne ich Nacho an diese Dinge, damit ich ihn einreiten kann." Erens Stimme klang seinem Vater gegenüber sehr kalt und zornig.

„Eren könntest du bitte Nacho das Halfter und den Sattel abnehmen, damit dein Vater ihn noch einmal untersuchen kann." Eren schaut mich mit seinen zuckersüßen Lächeln an, stimmt zu und entledigt Nacho der Sachen.

Herr Jäger nähert sich Nacho und beginnt wie bei seinem ersten Besuch den Hals- und Rückenbereich anzutasten, nach der Untersuchung klopft er das Pferd lobend und wandte sich wieder mir zu.

„Also Herr Ackermann die Verspannungen sind vollkommen weg. Wenn Eren das Pferd angemessen bewegt hat sollten auch keine Probleme mit der Mobilität auftreten. Somit wäre der Job hiermit getan."

Nein. Ist er nicht. Ich will nicht das sie Eren mitnehmen.
„Was heißt das jetzt konkret?"
„Da Sie Erens Hilfe nicht mehr benötigen werde ich ihn wieder mit nehmen."
Eren schaut mich Hilfe suchend an.

„Eigentlich benötige ich Erens Hilfe noch. Er muss das Pferd noch einreiten, da ich momentan nicht in der Lage dazu bin."
„Ach ist das so?" Herr Jäger schaut Eren mit hochgezogener Augenbraue an, während Eren sich neben Nacho ganz klein macht.

„Dann schlage ich Ihnen vor das Eren zweimal die Woche vorbei kommt und wenn nötig am Wochenende. Ich hatte schließlich noch was anderes mit ihm geplant." So sehe ich ihn dreimal die Woche besser als gar nichts.
„Abgemacht." Zusammen schlagen wir beide auf den Deal ein.

Eren POV

Die beiden verhandeln über mich als wäre ich irgendeine Ware. Pff. Also ich bin schon mehr Wert nur das ihr das wisst. Trotz Levis Einsatz ist es nun doch leider an der Zeit für mich meine Tasche zu packen und gemeinsam mit meinem Vater nach Hause zu fahren.

Ich wäre viel lieber bei Levi geblieben anstatt jetzt täglich mit meinem Vater durchs Land zu fahren um kranke Tiere zu behandeln. Zu Hause steige ich aus dem Auto und gehe in mein Zimmer. Ich schmeiße meine Tasche in die Ecke meines Zimmers und mich auf mein Bett.

Dort bleibe ich liegen bis der nächste Tag beginnt. Um 6 Uhr weckt mich mein Vater unsanft in dem er mich aus dem Bett schubst.
„Aufstehen Eren. Wir haben nicht viel Zeit und du solltest nochmal duschen gehen. Du stinkst. Morgen stellst du dir außerdem einen Wecker."

Dankeschön für diese liebevolle Begrüßung am Morgen. Genervt gehe ich duschen und ziehe mich anschließend an, das Frühstück lasse ich bewusst ausfallen. Um Punkt 7 Uhr startet mein Vater den Motor seinen Jepps und fährt los zu seinen ersten Patienten des Tages.

„Eren lies mir bitte die Angaben der Patienten Karteikarte vor." Jawohl.
„Name: Cookie
Alter: 12 Monate
Geschlecht: Männlich
Tierart: Hund
Beschwerde: Kastration"

Oh der Arme. Nach einer langen Fahrt des Schweigens kommen wir dann endlich beim Patienten an. Wir fahren auf die Auffahrt und klingeln an der Tür, als uns geöffnet wird kommt uns sofort der kleine Australien Shepherd Welpe entgegen.

Oh mein Gott ist der süß! Den würde ich doch nie im Leben kastrieren lassen. Gemeinsam mit meinem Vater folge ich der jungen Dame, während mein Vater alles was er benötigt aus packt nimmt sie den Welpen auf den Arm.

„Eren würdest du bitte den Welpen auf den Arm nehmen und festhalten, damit ich anfangen kann." Mit einen leichten nicken nahm ich der Frau den Welpen ab und hielt ihn meinen Vater hin. Mir tat der kleine so leid und sein winseln verstärkte das als mein Vater ihm die Spritze mit der Narkose gab.

Ich legte den Welpen ab und mein Vater begann mit der Op. Als der kleine nach der Op wieder erwacht ist er noch sehr benommen und legt sich gleich in sein Körbchen.
„Sollte Cookie Erbrechen, Durchfall bekommen oder Blut im Urin oder Stuhl haben rufen Sie mich umgehend an ansonsten wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag."
„Ihnen auch. Danke Herr Jäger."

Und schon fuhren wir zum nächsten Patienten. Ein Kanarienvogel der eine Murmel verschluckt hat, wartet darauf das wir kommen um sie zu entfernen.

Das größte Glück der Erde liegt auf den Rücken der PferdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt