Kapitel 1 - Überarbeitet

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Buch Zwei, liest erst Rudelhaupt.

Die Kleinen schaffen, die Große erschafft.
- Marie van Ebner-Eschenbach

Langweilig und gelichzeitig auch noch ekelig. Das will man nicht mit ansehen müssen. Wieso müssen wir es denn sehen? Das ist als würde man seinen Eltern beim Küssen zusehen müssen, genauso ekelig.

»Wir müssen den ganzen Tag stehen, wie Porzellan Figuren.«, beschwere ich mich leise und sehe dabei zu wie der König sich von seiner Gefährtin verabschiedet. Nicht dass es einen Unterschied machen würde, wenn er es nicht täte. Ich bin mir sicher, dass die beiden sich zwar lieben und Gefährten sind, aber soweit ich informiert bin wird die Königin nach kommen. Solange der Kronprinz nicht kommt ist alles in Ordnung. Jugendliche und kleine Kinder sind einfach nur anstrengend. Sollte ich meine Gefährtin je finden, hoffe ich das sie auch keine Kinder will. Solange ich Sie aber noch nicht gefunden habe, bete ich einfach zur Mondgöttin.

»Du ziehst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.«, murmelt Roscoe zu mir und stößt mir seinen Ellenbogen zwischen die Rippen. Mit zusammen gekniffen Augen sehe ich ihn an und deute auf den König und verdrehe dabei die Augen. Er hat mich gerade eben also nicht gehört. Das bedeutet nur, das keiner mich gehört hat und das wiederum bedeutet, dass der König sich bisher noch nicht über uns beschweren kann.

»Weißt du, wieso die Königin nachkommt?«, erkundige ich mich bei ihm. Es ist und bleibt merkwürdig. Die beiden reisen immer zusammen. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, wo die beiden nicht zusammen gereist sind. Vielleicht sollten wir die Königin noch besser im Auge behalten. »Sollten wir Lian Bescheid sagen? Es könnte sich lohnen. Wir können an zwei Händen abzählen, wie oft die beide getrennt verreist sind zur gleichen Veranstaltung.«

»Nein, nur das der Prinz, dass sagen im Palast hat wenn beide unterwegs sind. Soll wohl lernen wie er ein Königreich zu regieren hat. Lian wird ihn umbringen, sollte er in den Palast bestellt werden. Vor allem jetzt da Charlie unser Zuhause umgestalten will. Nicht nur streichen und dekorieren sondern auch neue Möbel und Sie will wohl ein paar regeln einführen, an die wir uns halten werden. Lian überlegt sich das noch, ob Sie beschattet werden soll.«

Bei den Gedanken an unserem Alpha und seiner Luna muss ich lächeln. Er kann sich glücklich schätzen, er hat seine Gefährtin gefunden. Keiner von uns ist Eifersüchtig, aber der Wunsch besteht bei allen. Charlie ist schon eine Person für sich. Sie passt aber zu Lian und zu unserem Rudel. Ich weiß, das Luca und Keith sie mögen und sie schon längst als Luna akzeptiert haben. Hunter und North sind auf ihr Versprechen aus. Sollte sie es schaffen den vermissten Krieger zu finden, haben sie ihren Respekt. Die Zuneigung wird bestimmt noch kommen. Beide haben keine einfache Persönlichkeit, aber deren Erziehung ist das kein Wunder. Die beiden würden wahrscheinlich in kein anderes Rudel passen, vielleicht ist das Kriegsrudel für die beiden kein Fluch.

Das Kriegsrudel untersteht dem König, so wie alle Rudel, jedoch gibt es in unserem Rudel immer nur Dreizehn Mitglieder, die Gefährtinnen werden nie mitgezählten. Sie sind kein wichtiger Aspekt des Rudels. Es gibt nur Dreizehn Elite Krieger. Dreizehn Krieger die jederzeit bereit sind für den Thron zu sterben.

Wir sind mehr als ein Rudel, wir sind eine Familie. Es ist keinem Krieger erlaubt Kontakt zu seiner Familie zu pflegen. Wenn ein Krieger stirbt, wir jemand in derselben Nacht noch gekennzeichnet. Am nächsten Morgen wird Abschied genommen, freiwillig oder nicht. Jeder der gekennzeichnet wird, kann seinem Schicksal nicht entlaufen, dafür sorgt die Mondgöttin persönlich. Die gekennzeichneten sind mindestens Sechzehn, obwohl es immer mal Ausnahmen geben kann. Die jüngsten beiden, waren zehn Winter alt. Die Mondgöttin entscheidet, wer sich als Krieger eignet und ihren Segen tragen darf. Die meisten würden es als Segen an sehen, aber nicht diejenigen, die dem Kriegsrudel angehören. Es ist so sehr ein Segen als ein Fluch. Die Mondgöttin zeichnet uns mit einem Muttermahl an unserem dominantem Handgelenk. Ein Muttermahl das aussieht wie ein Dolch.

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