Kapitel 19 - Überarbeitet

360 21 0
                                    

Ein Haus wird gebaut, aber ein Zuhause wird geformt.
-Hazrat Inayat Khan (eigentlich Hazrat Pir-o-Murshid Inayat Khan, indischer Sufi-Meister)

»Und das ist dein Zimmer?«, erkundigt meine Zaubermaus sich bei mir. Sie hat ihr dunkelbraunes Haar zu einem Dutt zusammen gebunden und sieht sich jetzt mein Zimmer an. Ich habe mir nie viel aus meinem Schlafzimmer gemacht. Meine Möbel sind aus hellem Holz, die Wände sind in einem beige Ton gestrichen und die hälfe vom Ankleidezimmer ist leer. Meine Zaubermaus sieht sich jeden kleinsten Winkel des Zimmers an während ich sie einfach nur dabei beobachte und den Anblick ihres Körpers genieße.

»Ihr habt alle euer eigenes Badezimmer?«

»Ja und einen begehbaren Kleiderschrank.«

»Also habt Ihr vierundzwanzig Badezimmer?«

»Ungefähr. Pro Etage gibt es zwölf Zimmer, also vierundzwanzig Schlafzimmer mit Badezimmer und begehbaren Kleiderschrank. Dann gibt es im Erdgeschoss drei Gäste-WCs und in den zwei oberen Etagen und im Keller gibt es jeweils zwei Gäste-WCs. Daraus ergibt sich dann das wir noch Neun Gäste-WCs haben. Also würde ich sagen, dass wir gut ausgestattet sind sollte jeder Durchfall haben.«, lache ich leise über meinen eigenen Witz.

»Was wollt ihr mit vierundzwanzig Schlafzimmer? Und könnt ihr euch zu zweit kein Badezimmer teilen? Ich meine ihr seid nur zu dreizehnt und ich gehe davon aus, dass die Gefährten sich ein Schlafzimmer teilen. Hat das Kriegsrudel wirklich so viele Gäste?«

»Die meisten Gäste die übernachtbleiben, bevorzugen vielleicht eines unserer Schlafzimmer, aber leider schlafen die meist im Keller hinter einer Stahltür mit drei Schlössern aus Silber.«, fange ich an und lasse mich rückwärts auf mein Bett fallen. »Die anderen Zimmer sind für die Kinder gedacht, sollt jemand von uns mal welche haben. Wir teilen uns unser Zuhause ein Leben lang, ausziehen ist keine Option sobald man ein Krieger ist. Wir können unser Rudel nur durch den Tod verlassen oder sollte einer von uns so alt werden, dass die Mondgöttin ihm aus seinem Dienst entlässt und ein neuer Wolf als Krieger gekennzeichnet wird. Natürlich ist unser Territorium groß genug um für jeden von uns ein Haus zu bauen. Aber vor fünfzig Jahren haben wir gemeinsam entschlossen ein beträchtliches Haus zu bauen. Wir haben die fast alle Mahlzeiten bei Luca und Keith eingenommen, weil ihre Kochkünste die besten sind und ansonsten haben wir sowieso zu weit oder zu dritt in einem Haus geschlafen. Wir sind nun einmal Rudeltiere. Also haben wir diese Villa gebaut und sind eingezogen. Wir haben keine Mühen und kosten gespart.«

»Ihr seid wirklich eine Familie, nicht so wie die Garde der Herrin.«

»Bella, ich-«

»So meinte ich das nicht, Derek. Sag mal, wo kann ich den Zaubern? Ich muss ja irgendetwas machen.«

»Lian hat eine Kleine Hütte in Auftrag geben, die mit Strom und fließendem Wasser versorgt wird. Die wird im Garten gebaut, aber abseits so dass es wirkt als wäre sie mitten im Wald. Natürlich werden wir einen Kamin einbauen, damit dir nicht kalt wird. Ich kann dich nicht immer wärmen.«

»Widerling. Es schneit, feiert Ihr Weihnachten?«

»Weihnachten? Nein.«

»Derek? Ich komm rein, bedeckt euch!«

Keine Sekunde später öffnet sich die Tür und Charlie steht mit einem Grinsen im Türrahmen. Ihre Perlgrauen Augen leuchten und Ihr blondes Haar ist elektrisiert. Der Größenunterschied zwischen meiner Gefährtin und meiner Luna ist nicht wirklich groß, nur Vier Zentimeter.

»Du hast da Schnee.«, meint meine Zaubermaus zu Charlie während sie auf ihre Schultern zeigt.

»Danke, ich habe es wirklich überall. Lian und ich hatten gerade eine Schneeball Schlacht! Du musst Luca verzeihen, er mag Hexen nun einmal nicht, aber er gewöhnt sich schon an dich. Immerhin bist du jetzt Familie und hast schon zwei Wochen mit Ihn zusammen gelebt. An seine Lauen gewöhnt man sich. Irgendwann. Vielleicht.«

RudelmachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt