Ich wollte dich an mich binden. Jetzt bin ich über mein eigenes Seil gestolpert.
-Sarah Razak (Nachdenkerin)»Wie lange noch?«
»In genau acht Minuten fängt das Treffen an, mein König.«, meint Roscoe während er auf seine Armbanduhr sieht. Langsam kann ich sehen das der König nervös wird, obwohl er keine nervöse Bewegung macht. Jedoch fragt er dafür alle sechzig Sekunden, wann die Herrin der Hexen kommt. Die Gefährtin des Königs steht neben ihm und passt so gar nicht in das Umfeld. Beide passen nicht auf diese Lichtung, da sie zu formell angezogen sind. Ein Kleid und ein Anzug bei einem Waldspaziergang?
Das sorgt für Blicke und zwar, die der Falschen Art. Sollte etwas geschehen, dann können wir nicht für die Nachrichten der Menschen verantwortlich sein. Immerhin hat Roscoe den König und die Königin höflich aufgefordert sich umzuziehen um nicht aufzufallen. Ändern kann ich es jetzt nicht mehr und Schadensbegrenzung ist alles was mir übrig bleibt. Aber der König muss doch auch wissen das es Auffällt genauso wie seine Leibgarde. Die Frage ich eher, wieso seine Leibgarde uns nicht unterstützt in der Hinsicht.
»Es sind noch Sieben Minuten, mein König.«, murmelt Roscoe in die Stille hinein. Noch Sieben Minuten und es fühlt sich bis jetzt schon an wie eine Ewigkeit. Das ist vor allem die Schuld des Königs. Wieso muss er jede Minute wissen, wann die Herrin der Hexen endlich kommt? Es ist doch nicht zu viel verlangt sich wie ein Erwachsener zu benehmen und die Zeit einfach ab zu warten. Das treffen kann nur besser werden oder zumindest hoffe ich es.
Der Wind muss sich noch drehen, aber diese Lichtung hat es in sich. Dadurch das es schon Mitte Herbst ist, haben die Bäume ihre Blätter verloren und ist es ruhig im Wald. Es hilft nicht, dass es letzte Nacht geregnet hat und nun überall Pfützen voller Schlamm entstanden sind. Es ist nun mal Herbst und das Königspaar versteht das noch nicht ganz. Zumindest verstehen sie nicht welche Aufmerksamkeit sie auf sich ziehen. Nicht dass es sich lohnt, dass ich mich darüber aufrege, aber es gibt mir etwas zu tun.
Kräuter. Es riecht hier nach Kräutern. Die Hexen müssen nah sein, aber dieser Geruch ist anders. Der Geruch ist penetrant und ich kann ihn nicht ignorieren. Ein Blick auf Roscoe reicht um zu sehen, dass ihm der Geruch nicht nervt und er den König immer noch besänftigt. Keiner der anderen Wachen rührt sich also müssen die Hexen noch zu weit weg sein, um bemerkt zu werden. Aber dieser Geruch bedeutet das eine Hexe in der Nähe ist. Wieso kann ich sie nicht sehen. Es muss auf jeden Fall eine Hexe der Garde sein. Vielleicht soll sie auskundschaften, ob der König sein Versprechen gehalten hat.
Die Hexe muss aber einen Zauber benutzten und dass ist gegen das Versprechen der Herrin Hexen. Ich frage mich, wieso ich sie bemerke und der Rest nicht? Dieser Geruch ist verführerisch und einfach nur himmlisch. Unauffällig bewege ich mich zum Rand der Lichtung, sehe mich um und nicke den Wachen zu, denen ich begegne. Es scheint niemand hier zu sein. Aber mein Wolf wird langsam ungeduldig genau wie meine Instinkte mir sagen, dass jemand uns beobachtet. Ich bin mir auch sicher, dass die Luft anders ist. Es ist eine Stille im Wald, die nicht hierher gehört und es gefällt mir nicht. Die Runen, die die Hexen in die Bäume geritzt haben, leuchten nicht.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese für Schutztiere oder Schutzzauber sind. Für mich sind es praktisch die gleichen Runen, aber ich weiß, dass es mit der Magie zu tun hat, die die Runen aktiviert. Es gibt bei den Hexen auch nicht viele die eine Erlaubnis haben, um solche Schutzzauber zu aktivieren.
»Derek?«, ruft Roscoe meinen Namen. Ich nicke ihm zu bevor ich meinen Blick von den Runen ziehe und sehe in Roscoes Richtung. Der König steht wartend neben ihm, sogar von hieraus kann ich erkennen, dass mein Umsehen nicht unbemerkt geblieben ist.
»Ich habe nur nach den Runen geschaut, nicht dass die Aktiviert worden sind und wir nun in einem Zauber stecken.«, erwidere ich und geselle mich wieder zu Roscoe.
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Rudelmacht
Kurt AdamSie ist die beschützerin Ihrer Herrin. Er ist nur der beschützer des Königs. Beide sind für den Frieden. Beide wissen das sie gegen ihre Pflichten Verstößen. Sie sieht ihren Gefährten als zweitrangig an. Er will sie beschützen, um jeden Preis. Das i...