Zweifel sind Verräter, sie rauben uns, was wir gewinnen können, wenn wir nur einen Versuch wagen.
-William Shakespeare (englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter)
Der Werwolf hat recht. Roscoe hat recht. Ich weiß, dass ich es der Herrin melden muss, aber ich kann nicht aufhören mein Handy anzustarren. Will ich wirklich noch ein Teil der Garde bleiben? Die Herrin verpflichtet uns nicht, in der Garde zu bleiben. Aber ohne triftigen Grund kann ich die Garde nicht verlassen. Ein Grund wäre mein Gefährte, diesen Neandertaler. Ich will aber nicht den Zorn meiner Herrin spüren. Sie wird mich sicher umbringen oder aber, mich als Hexe bannen und dann kann ich keinem Hexenzirkel mehr beitreten. Ich weiß nicht was schlimmer ist, der Tod oder die Bannung. Eine Bannung ist wahrscheinlich schlimmer, ich kann keinem Zirkel beitreten, aber auch kein Zirkel darf mir mehr helfen.
»Isst du mit uns?«, fragt Keith mich, als er die Schlafzimmertür öffnet. Er sieht mich aus seinen Bernsteinfarbenen Augen an. Ich nicke ihm nur zu und stehe auf. Es ist schon komisch, dass sie versuchen mich mit einzubeziehen. Ich bin nicht mal ein Teil von Ihrem Rudel, ich bin einfach nur die gezwungene Gefährtin von Derek. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich es mag. Es ist anders und ich finde es nicht mal schlecht. Vielleicht sollte, ich wirklich die Garde verlassen und einem Zirkel beitreten.
»Was gibt es denn?«, frage ich den gut gelaunten Zwilling. Keith ist kleiner als mein Gefährte und obwohl ich die Zwillinge nicht ausstehen kann, sind sie mir lieber. Ich hasse meinen Gefährten nicht, aber das kommt nur weil unsere Verbindung schon stärker geworden ist. Sein Mahl an meinem Hals sorgt für diese Gefühle. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich es überhaupt meine Gefühle sind. Sind es denn noch meine Gefühle?
Ich bin mir nicht sicher ob ich diese Gefühle überhaupt unterdrücken kann. So stark sind sie. Es ist schon verrückt vor wenigen Tagen hätte ich alles getan, damit beide Zwillinge Sechs Meter unter der Erde liegen und jetzt sind sie mir lieber als mein eigenen Gefährte.
»Chinesisch. Wir- na gut ich habe Luca beauftragt welches zu holen. Keine Sorge, wir haben von alles etwas geholt.«
»Ich habe kein Problem mit Chinesisches Essen.«, murmel ich nur, mit der Gewissheit das er mich als Werwolf hören kann. Die anderen sitzen schon am Tisch und starren uns beiden an. Sieht so aus als würden wir von Plastiktellern essen. Es ist ja nicht so als wäre ich es nicht gewohnt aus dem Koffer zu leben. Langsam setzte ich mich hin, darauf bedacht meinen Gefährtin nicht zu berühren. Wieso muss er auch neben mir sitzen? Ich will aber auch nicht neben Luca sitzen und die blicke die er mir zu wirft sind nicht gerade freundlich und ich bin mir auch sicher, dass Derek die Plätze tauschen würde mit Luca, sollte ich neben Luca hinsetzen.
»Das Sushi gehört Roscoe«, meint Derek zu mir und beäugt Roscoe mit einem Lächeln im Gesicht. »Er teilt das mit niemandem und versuch es erst recht nicht, es zu stehlen. Beim Letzten Mal hat er Finn den Arm gebrochen und Ellias hatte eine gebrochene Nase.«
»Sushi ist sowieso nicht meins. Mir reichen Nudeln mit Hähnchen und Gemüse.«, erzähle ich meinem Gefährten und tue genau dass auch auf meinem Plastikteller. Es riecht wirklich köstlich und ich kann nicht warten, dass wir endlich anfangen zu essen. Die Wölfe sagen während des Essens nichts, was mir die Möglichkeit gibt sie zu beobachten.
Sie sind genauso wie ich mir Werwölfe vorgestellt habe, Muskulös, Groß und Vielfraße. Es ist schon interessant wie viel die verdrücken können. Die Menge an essen fand ich schon viel, aber es ist fast nichts übrig, nur noch die gebackene Banane mit Honig und sesamkernen. Ich frage mich ob die Köche haben oder ob die selber kochen? Soweit ich informiert bin, hat noch keiner der Krieger eine Gefährtin. Jedoch muss die Menge die sie vertilgen riesig sein. Ich meine jetzt sind sie zu viert und essen schon viel. Wie viel müssen sie haben, damit sie alle dreizehn essen können. Jeder Lokal müsste danach schließen.
»Bella? Reicht dir eine ganze gebackene Banane oder willst du mehr?«
»Nein, das reicht mir völlig. Ich bin schon satt.«
»Wo waren deine Gedanken denn, meine Zaubermaus?«
»Bei euch.«, erwidere ich knapp und genieße den ersten happen meiner gebackenen Banane. Alle vier starren mich an. Seufzend verdrehe ich meine Augen und lasse das nächste Stück von meiner gebackenen Banane auf meinen Plastikteller sinken. Jetzt muss ich es auch noch erklären. Vielleicht sollte ich das nächste Mal einfach lügen oder schweigen.
»Ihr seid echt Vielfraße und ich habe mir ausgemalt, wie eurer Tisch aussehen muss wenn ihr zu dreizehnt Zuhause isst oder wenn Ihr, auswärts essen geht das Lokal gezwungen wäre zu schließen.«
»Das hat sich wohl schnell zum gesprochen. Ich wusste gar nicht, dass die Garde oder Hexen generell Informationen übers Kriegsrudel sammelt.«
»Was meinst du?«, frage ich Roscoe verwirrt und esse weiter. Ich mag meine gebackene Banane warm und ich bin nicht bereit mein Dessert kalt zu essen. Ich sehe wie die Wölfe Blicke austauschen und allen Anschein nach, reden die über ihre Gedankenverbindung. Wie unfreundlich. Und über welche Informationen spricht er eigentlich. Weder die Garde noch ich persönlich mische mich in Werwolf Angelegenheiten ein außer es ist ein Befehl der Herrin. Und nicht einmal dann, würden wir solche heiklen Informationen einfach so aus Gerüchten aufschnappen.
»Na das unser Alpha seine Gefährtin gefunden hat.«
»Was? Das wusste ich nicht, ich kann zählen und das heißt, dass Ihr zu vierzehnt seid.«
»Uns fehlt ein Krieger, Zaubermaus.«
»Aber wenn einer von euch stirbt, dann wird doch ein Junge als neuer Krieger markiert. Ihr trägt doch alle das gleiche Mahl an einem euer Handgelenke.«
»Ja, da liegst du schon richtig. Aber Alexander, war kein Krieger. Irgendjemand hat ihn ins Kriegsrudel geschmuggelt und jetzt suchen wir unseren dreizehnten Krieger.«
»Aha, dann habt ihr ja noch was zu tun.«, Murmel ich leise und schmeiße meinen Plastikteller weg. Nur der König oder die Königin hätte dafür sorgen können. Soweit ich weiß, hat jeder Werwolf aus dem Kriegsrudel ein Dolch am dominanten Handgelenk. Aber kann man ein Leben lang, dieses Mahl verstecken? Es gibt doch bestimmt einen Alpha der gerne dieses Mal gesehen hatte oder weisen sich, die Krieger des Kriegsrudels nicht aus? Er muss doch irgendwie an den Hof des Koenigs gelangt sein, damit er sein Training überhaupt anfangen konnte.
»Und wie lange sucht Ihr euren Krieger schon?«
»Nicht sehr lange. Na gut etwas mehr als einen Monat. Charlie, die Luna von unserem Rudel sucht den Krieger und wir unterstützen sie wo es nur geht und wie sie es möchte. Aber bisher ist die suche eher Jämmerlich verlaufen.«
»Das glaube ich, dieser Krieger konnte unter Menschen aufgewachsen sein oder aber, er ist bei den Ärzten gelandet. So ein Fund wäre für die doch der Hit. Ein Werwolf, ein Krieger als Experiment. Wow, da muss einer abgehen.«
»Ärzte?«
»Du weißt schon, diese Organisation von Menschen, die Vampire, Hexen und Werwölfe sammelt um dann an Ihnen herum zu experimentieren. Und ein Krieger für die Weiterentwicklung ihrer Idiotischen Ideen über die nicht menschlichen Spezien zu herrschen, das wäre wirklich ziemlich schlecht für uns.«
»Ich dachte die wären ausgelöscht.«
»Nein, sind sie nicht. Ich bin mir sicher, dass es ein paar Übernatürliche gibt, die diese Organisation hilft. Unsere Herrin versucht Ihnen das Handwerk zu legen, aber bisher sind diese Ärzte uns immer wieder entwischt. Ich verstehe nicht mal, wie man solche Menschen helfen kann. Die wollen uns als Sklaven halten.«
»Die haben einen Insider bei euch und du bist jetzt sicher, dass es Kath ist. Nicht wahr Zaubermaus?«
»Ja, bin ich. Es kann nicht sein, dass Menschen uns immer wieder überlegen sind obwohl, wir die überlegene Spezies sind. Menschen können nicht so einfach einen Kreis zerstören oder aber Runen unbrauchbar machen. Natürlich gibt es den einen oder anderen Menschen, der eine Hexe als vorfahren hat und dieser Geist kann einen Menschen auch schützen, aber niemals so oft.«
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(Dienstag, der 5 März 2019)
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Rudelmacht
LobisomemSie ist die beschützerin Ihrer Herrin. Er ist nur der beschützer des Königs. Beide sind für den Frieden. Beide wissen das sie gegen ihre Pflichten Verstößen. Sie sieht ihren Gefährten als zweitrangig an. Er will sie beschützen, um jeden Preis. Das i...