Kapitel 15 - Überarbeitet

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Der Handel ist die Schule des Betrugs.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues (französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller)

»Mein lieber kleiner Wolf, es ist so weit. Du hast schon fast ausgedient, nur noch wenige Stunden und dann bist du fertig. Deine Aufgabe wird erledigt sein.«, singt Kath während sie mir die Wange streichelt. Wenn Sie mir keine schmerzen zufügt, teilt sie Liebkosungen aus. Sie ist verrückt. Kath ist offiziell durchgedreht und ich bin sehr froh, dass ich nie mit Ihr in der Kiste war. Ich könnte sie töten und dass ohne Wenn und Aber. Ich hätte sie töten sollen als ich noch die Chance dazu hatte. Es hätte mir diese schmerzen erspart. Ich will Jules genauso Tod sehen. Mein ganzer Körper schmerzt, ich habe literweise Blut verloren und die meisten Wunden sind nicht einmal verheilt. Das schlimme ist aber, ich werde einfach nicht in ruhe gelassen. Ich bin nie alleine, nie lange genug um Kraft zu tanken. Ich spüre wie ich schwächer werde. Meine Knochen sind gebrochen und ich kann keinen Atemzug nehmen ohne Schmerzen zu haben. Es hilft auch nicht, dass ich meinen Wolf immer noch nicht spüren kann.

Jules wollte nur unnützliches zeug wissen. Aber die meisten seiner Fragen, konnte er selbst besser beantworten. Das hat er mir sogar auf die Nase gebunden, ich kann es immer noch spüren, diese schrecklichen Schmerzen. Er wollte einfach nur seinen Spaß haben.

Ich war ein Spielzeug für Ihn, ich bin ein Spielzeug für Ihn. Ein Spielzeug, dass jetzt seinen Nutzen verloren hat. Ich sollte froh sein, dass ich meine Gefährtin, meine Zaubermaus getroffen habe. Aber jetzt werde ich eine Gefährtin zurücklassen, meine Gefährtin. Was wird mein Rudel ohne mich tun, werden sie mich vermissen? Tun sie alles um mich zu finden? Hilft meine Zaubermaus Ihnen? Bella ist wirklich ein Sturkopf, sie könnte es genauso gut ablehnen. Würde sie wirklich ablehnen? Würde sie meinem Rudel, meiner Familie nicht beim Suchen helfen?

»Hörst du mir zu?«, verlangt Kath zu wissen während sie mich Ohrfeigt. Ich spüre die Ohrfeige nicht mal, so gering sind dieses schmerzen. Ich weiß nur das sie mich geohrfeigt hat, da mein Kopf nach links schnellt und ich mein eigenes Blut schmecken kann. Ich kann nichts sehen. Ich weiß nicht mal ob sie mir die Augen verbunden hat oder nicht. Das einzige was ich weiß, ist das ich das Bewusstsein verloren habe und ich nicht mehr in dem beschissenen Bunker bin.

»Derek, mein Liebling.«, säuselt Kath. »Wir werden jetzt einen kleinen Spaziergang machen.« Sie zieht mich auf die Beine und schubst mich vor sich hin. Blind stolpere ich gerade aus. Ich kann den Wald riechen, die Bäume, die Sträucher und in der ferne höre ich ein Rehe, vielleicht ein Kitz. Wohin führt sie mich? Es ist leise hier und ich kann keinen riechen, keinen Werwolf, keine Hexe und auch keine Menschen. Meine Sinne sind wie betäubt. Ich kann sie zwar nutzen aber, nicht alles kommt in meinem Hirn an. Ich fühle, ich rieche, ich schmecke aber mehr auch nicht.

»Mein lieber kleiner Wolf, wir sind fast da.«, flötet Kath mir ins Ohr. Sie ist wirklich verrückt. Ich spüre wie sie Ihren Körper an den meinen drückt, Ihre brüste drücken gegen meinen Rücken. Es ist kein angenehmes Gefühl, mir wäre es lieber, dass meine Gefährtin sich so an mich drückt. Ich bin bereit für meine Rasse zu sterben, war ich immer, aber jetzt? Es ist nicht so als könnte ich das Kriegsrudel verlassen. Ich bin und bleibe bis zu meinem Tod ein Krieger des Kriegsrudels.

Es geht bergauf. Ich bin mir sicher, dass ich hier schon einmal lang gelaufen bin. Gehen wir zur Lichtung? Will sie mich auf der Lichtung töten, damit meine Leiche schneller gefunden wird? Ich muss es schaffen Kath zu überwältigen. So schwer kann das nicht sein. Ich kann mich nur nicht verwandeln, dazu habe ich nicht mehr die Kraft, ich bin mir nicht mal sicher, was genau sie meinen Wolf angetan hat und sich blind zu verwandeln ist dämlich.

 »Links«, weist ein Mann mich forsch an. Seit wann ist er da? Ich rieche ihn nicht und ich habe ihn auch nicht gehört. Verdammt, ich bin wirklich am Ende. Ich tue was er mir sagt und halte mich links. Es ist nicht Mal wirklich einfach blind durch die Gegend zu laufen. Ich spüre zwar wie Zweige unter meine Schuhe zerbrechen, was bedeutet das wir nicht mehr dem Pfad folgen, aber ich weiß nicht was Links von der Lichtung ist. Soweit bin ich nicht in den Wald gegangen, was definitiv ein Fehler war. Vielleicht sollte ich Hunter fragen, ob er mir ein paar Tricks beibringt. Hauptsache ich lande nicht nochmal in so einer Lage. Es ist schon peinlich entführt zu werden, vor allem in meiner Position. Die werden mir das ewig vor halten und ihren Spaß damit haben. Ich spüre Kaths Hand auf meiner Schulter und bleibe stehen.

»Wir sind fasst da, mein lieber kleiner Wolf«, summt sie leise in mein Ohr. Eine zweite Hand zieht mich von ihr Weg. Ich werde weiter hinauf gezogen. Es muss ein Wolf sein der mich durch die Sträucher zieht. Ich kann seinen Wolf riechen, aber es klebt auch der Geruch von Hexen an ihn.

»Jules ist noch nicht fertig mich euch«, sagt der wolf zu mir. Seine Stimme ist tief, aber ich kann sie nicht einordnen. »Ich soll dir ausrichten, dass er das ganze Kriegsrudel auslöschen wird. Er weiß wo euer dreizehnter Krieger ist und er wird ihn rekrutieren. Euer Alpha wird seine Gefährtin verlieren genau wie du. Der König, die Königin und der Kronprinz werden hingerichtet und zwar durch eine Jagd. Kann der König sind noch verwandeln? Der junge Prinz auf jeden Fall nicht. Du wirst der erste sein der stirbt.«

»Derek!«, höre ich Roscoe meinen Namen schreien. Steht er mir vor mir, weiterweg oder schreit er einfach nur meinen Namen? Wie hat er mich gefunden? Ich kann meine Gefährtin spüren. Sie ist hier. Sie haben mich gefunden. Das wurde aber auch Zeit. Aber was tun sie auf der Lichtung? Treffen sich der König und die Herrin der Hexen sich gerade etwa? Verdammt. Sie benutzen mich als Köder.

»Hexen und Werwölfe werden jetzt keinen Frieden mehr haben und auch nie mehr einen Waffenstillstand schließen.«

Der Wolf hinter mir hält mir ein Messer an die Kehle.

»Jules Ferana wird König werden und die Hexen und die Vampire auslöschen und jeden Gestaltwandler der sich gehen ihn verschwört. Danach wird er die Menschen unterwerfen.«

Das Messer wandert langsam tiefer, er schneidet mir den Hals auf. Nicht tief, aber ich kann das Gerinnsel spüren und jede Wunde kann lebensgefährlich sein für mich, in diesem Zustand.

»Und mit Derek, Krieger des Kriegsrudels fangen wir an!«

Er schneidet mir die Brust auf. Es brennt. Wolfswurz. Ich kann mich nicht heilen. Ich werde sterben. Die schmerzen sind schlimmer als die, die Jules mir zu gefügt habt. Ich muss mich beruhigen, es darf nicht durch meinen ganzen Körper gepumpt werden. Es ist schon schlimm genug, dass es in meinem Blutkreislauf ist. Ich habe Ihn unterschätzt. Wer geht auch davon aus, dass der Gegner direkt Wolfswurz benutzt.

»Derek!«

Ich falle zu Boden. Ich spüre meinen Körper nicht, nur den Schmerz. Ich habe es nicht geschafft meine Gefährtin zu beschützen. Ich habe versagt. Wie kann ich mich noch ein Krieger des Kriegsrudels nennen. Sie werden angreifen und ich habe auch noch als Ablenkung gedient. Mein Wolf ist ruhig, zu ruhig. Ich sterbe.

Eure Linkszanne

Dienstag, der 23 März 2021

(Samstag, der 13 April 2019)

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