Rudelmacht

Kapitel 6 - Überarbeitet

Jeder Zwang ist Gift für die Seele.
- Ludwig Börne (deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker)

Ich soll unter Werwölfe leben? Ist es nicht schon schlimm genug, das ich die Gefährtin eines Werwolfs bin? Habe ich nicht die Wahl mir meinen Partner auszusuchen? Wie kann eine Göttin sagen, wer für uns geschaffen ist? Eine Göttin an der ich nicht einmal glaube.

Habe ich die Herrin verärgert? Ich verstehe, dass die Herrin möchte, das der König der Werwölfe Ihr etwas schuldet, aber ich glaube nicht dass dieser Weg Ihr hilft. So soll unser Frieden anfangen? Es herrscht schon langekein richtiger Krieg zwischen unserer Spezies, aber einen Friedensvertrag auf diese Art aufzusetzen ist nicht logisch. Unsere Zusammenarbeit könnte scheitern und Sie will sie als Symbol auf den Frieden nutzten.

Meine Laune verschlechtert sich mit jede Sekunde die verstreicht. Ich will meinen Gefährten nicht unter die Augen kommen und vor allem nicht mit den beiden Wölfen Zusammenarbeiten. Es kann nicht sein, dass ich alleine mit zwei Wölfen einen Verbrecher fangen muss. Für Verbrecherjagd bin ich nicht gemacht. Ich habe gerne meine Ruhe und braue Zauber. Die Herrin weiß genau, dass meine Naturmagie nicht dafür geschaffen ist. Sollte die Magie verseucht sein, kann ich nichts magisches machen und meine Selbstverteidigung ist nicht die beste. Ich bin keine Kämpferin.

Der Schwarze SUV des Kriegsrudels biegt auf einen Parkplatz, eines Hostels ab und parkt am Ende des Gebäudes. Ich tue es dem Fahrer nach und sehe missmutig auf die heruntergekommene Tür vor meinem Parkplatz. Entweder die haben nicht mehr Geld oder aber, die haben diese Absteige extra ausgewählt. Ich bin mir nicht sicher ob, ich überhaupt wissen will, warum die diese hässliche, heruntergekommene, verdreckte Absteige gewählt haben. Da ist mein Hotel sehr viel schöner und vor allem auch sicherer als diese hier.

Vielleicht haben die beiden Krieger nicht vorher gesehen, dass sie Gefangenen machen werden, aber Sie könnten hier keinen Foltern. Die Wände sind nicht Schalldicht und ich bin mir sicher, dass mehrere Zimmer belegt sind für anderweitige Beschäftigungen. Hier wird definitiv nicht nur legal Geld gemacht. Ob jeder dieses Hostel lebendig verlässt? Da bin ich mir auch nicht so sicher. Die beiden Krieger sind nicht die einzigen, die hier den ein oder anderen gefangenen halten.

»Und was genau machen wir hier?«, frage ich die Runde als ich aussteige. Die Magie unter meinen Füßen ist nicht mehr Rein und wird immer schmutziger je mehr ich richtig Wald gehe. Obwohl es auf der Lichtung reine Magie war, kann ich mir die Verschmutzung hier nicht erklären. Vielleicht hat die Verschmutzung eine Verbindung zu Jules Ferana, obwohl soweit kann ich mich auch nicht aus dem Fenster lehnen. Es gibt mehrere Wege wie eine Verschmutzung entstehen kann und Jules Ferana muss nicht unbedingt für diese verantwortlich sein. Es kann genauso gut eine alte Verschmutzung sein oder eine von einem nahegelegenen Zirkel.

»Das ist nur eine Heruntergekommene Absteige in der wir unseren Gefangenen lassen wollen. Das letzte Zimmer gehört dem Kriegsrudel. Es sieht nicht nach viel aus, aber nicht viele würden diese Absteige mit uns in Verbindung bringen. Und keiner von uns will gemeinsam mit einem Gefangenen in einem Zimmer schlafen. Da ist eine kleine, unbelegte Zelle doch viel besser.«

Super, ein Geheimversteck der Werwölfe. Was will man mehr? Ich sehe dabei zu wie der Junge Werwolf aussteigt und ins Geheimversteck geführt wird. Er fügt sich, macht keine auffälligen Bewegungen und weiß, das er jetzt richtig in Schwierigkeiten steckt.

»Die Tür ist nur von außen zu öffnen und drinnen ist nichts, was dich weiterhelfen kann. Du solltest dir aber nicht das Leben nehmen. Hexen, vor allem Naturhexen haben die Möglichkeit Tote wieder zurück ins Leben zu holen, aber die Prozedur ist für den Toten ist immer schmerzhafter als seinen Tod. Außerdem braucht eine Hexe, dann das ein oder andere Körperteil deiner Familie.«