Kapitel 5 - Überarbeitet

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Wer klug ist, lerne schweigen und gehorchen.
Friedrich von Schiller (deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker)

Ich kann nicht glauben, dass ich gleichzeitig so viel Glück und Pech haben kann. Meine Gefährtin ist eine Hexe, eine Hexe der Garde der Herrin der Hexen. Soweit ich informiert bin, ist das eine Ehre für Hexen in die Garde eingeladen zu werden. Ich habe mir nie wirklich vorgestellt, wie sie sein sollte. Dass sie eine Hexe ist macht die ganze Situation sogar noch besser. Hexen und ihre Magie faszinieren mich. Ich bin sogar erfreut über die Entwicklung, Hexen spüren die Bindung nicht so stark als Werwölfinnen.

Das Pech, das ich aber habe, ist das meine Gefährtin mich nicht mag. Sie hat wohl eine Abneigung für Werwölfe und sie kennt Kath. Ich gebe gerne zu das, Kath und ich sehr viel Spaß hatten, aber genau wie die anderen Hexen schweigt sie. Unser Spaß war aber nicht so, wie das mit den anderen Hexen. Ich habe mich nie getraut, weiter zugehen bei Ihr. Es fühlte sich einfach nur Falsch an. Kath hatte immer darauf gedrängt.

Ihre Herrin hat das Schweigen befohlen, da bin ich mir sicher. Sie will den Frieden nicht beeinflussen lassen, durch Kath und Ihre große Klappe. Kath kann ich mir als Beraterin nicht vorstellen. Aber es ist leider nicht nur Kath die von den Hexen aus schweigt. Es sind alle. Wirklich alle.

Jules Ferana musste uns angreifen. Es hätte nicht anders kommen können. Seine Wölfe waren nicht trainiert, geschweige denn für irgendeine Art von Kampf geschickt. Es ist schon peinlich, dass sie Roscoe verletzt haben, aber sie waren in der Überzahl und meine Aufmerksamkeit galt nun einmal meiner Gefährtin. Und meine Gefährtin hat mich mit ihrer Macht einen Schock verpasst. Sie ist wirklich eine Naturgewalt. Beim nächsten Mal sollte ich Sie nicht unterschätzen. Ich habe nicht mit so viel Magie gerechnet, aber wer schließt auch seine Augen auf einem Schlachtfeld? Keiner der bei klarem Verstand ist. Das Sie ihre Augen geschlossen hat, hat mich verunsichert und meine Instinkte geweckt.

Es ist nicht einmal verwunderlich, das Jules Ferana uns angegriffen hat. Er entwischt uns schon solange, er muss Insiderinformationen haben. Ein kleiner Vogel hat es ihm gezwitschert und es ist nicht so als ob, der König ein großes Geheimnis aus dem Treffen gemacht hat. Er hat es mit seinen Beratern besprochen und auch die Leibgarde wusste Bescheid.

»Roscoe wir haben einen Gefangenen.«, murre ich in seine Richtung. Gefangener würde ich ihn nicht nennen immerhin ist es ein Junge. Der Junge kann nicht viel älter als Achtzehn sein und ich bin mir sicher, dass er nicht mit Hexen gerechnet hat. Er wurde bestimmt mit falschen versprechen gelockt und hat noch das ganze Leben vor sich. Jetzt aber ist sein Leben vorbei. Seine Augen sind so groß wie Tellerscheiben. Ich hoffe für Ihn, dass er unsere Fragen Wahrheitsgetreu beantwortet und sich nicht wiedersetzt. Es ist schon länger her, dass Roscoe und ich für die Folter eines Gefangenen zuständig waren. Nicht gerade die schönste Aufgabe.

Ich beschaffe lieber Informationen für das Kriegsrudel.

»Ein Kind? Jules nutzt Kinder?«, lacht Roscoe und grinst Diabolisch in die Richtung, des jetzt gefesselten und wachen Gefangenen. Meine Gefährtin steht hinter der Hexen Königin. Es ist schade, ich habe nichts vom Kampf mitbekommen. Ich habe die ganze Zeit meine Gefährtin im Kopf gehabt und habe nicht gesehen, wie die anderen Hexen gekämpft haben. Vielleicht hätte ich meine Gefährtin kämpfen lassen sollen, umzusehen wie stark sie ist. Trotzdem könnte ich nicht damit Leben wenn Sie sich bei einem Kampf verletzten würde. Ich sollte meine Gefährtin hinter Schloss und Riegel haben, dort wo Sie am sichersten ist. Wo Sie nicht meine Instinkte weckt.

»Derek?«, erkundigt Roscoe sich bei mir. Ich drehe mich zu ihm um und hebe fragend eine Augenbraue. Seine Grünen Augen starren direkt in die meinen. Durch sein schwarzes Haar stechen seine Augen noch mehr heraus. Er weiß das ich an meine Gefährtin denke, dass meine Gedanken um Bella kreisen. Er hat es bei Lian schon einmal gesehen ansonsten kennen wir nur die Geschichten und Legenden.

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