Kapitel 13 - Überarbeitet

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Wo schon Raketen stehen, kann man nur noch über ihre Ziele verhandeln...

Elmar Kupke (deutscher Aphoristiker und Stadtphilosoph)

»Wirklich aufbrausend, deine Gefährtin. Ob wir für unser Rudel geschaffen ist? Sie wird-«

»Was soll das denn jetzt heißen?«, unterbreche ich Luca und sehe in seine Haselnussbraunen Augen. Ich kann nichts in seinen Augen erkennen, außer sein eigenes Leid. Ein leid dass er schon seit Jahren mit sich trägt, worüber er aber nie sprechen will. Sein Leid muss aber nicht mein Leid bedeuten. Luca vergisst wohl, dass Bella die zweite Hälfte meiner Seele ist.

Denkt der Rest genauso wie Luca? Glauben Sie auch das meine Zaubermaus nicht für unser Rudel geschaffen ist? Diese Sausäcke halten ihren Mund und schauen in eine andere Richtung als ich versuche in deren Augen zu sehen. Wenn man solange miteinander unter einem Dach wohnt, miteinander Leid und Freude teilt, kennt man sich sehr gut. Die Jungs halten sich aus der Diskussion raus. Vielleicht ist es auch besser so.

»Ich frage mich bloß, wie lange es dauert bevor Ihr euch gegenseitig umbringt! Ihr streitet doch nur.«, meint Luca, lehnt sich nach vorne und legt seinen Kopf ins seine Hände, die wiederum auf seine Knie gestützt sind. »Bloß eine Frage der Zeit, Derek.«

»Sie ist meine Gefährtin, sie ist mein Leben und jeder von euch würde es genauso sehen, sich genauso Verhalten und vor allem, würdet Ihr nicht den gleichen Fehler machen wie ich. Du vergisst wohl, dass die Mondgöttin sie für mich ausgesucht hat. Bella ist die bessere Hälfte meiner Seele. Verdammt Luca, wir suchen jetzt erstmal nach Kath und danach werde ich die Probleme mit meiner Gefährtin lösen.«, knurre ich, stehe auf und ziehe meine Schuhe an.

Ich muss mich abregen. Einen klaren Kopf behalten. Meine Zaubermaus ist nun mal mein Wunderpunkt. Wenn ich mich mit meiner Gefährtin reden möchte, dann geht das erst nach der Suche von Jules Ferana, die geht um jeden Preis vor.

»Derek?«

»Ich muss mich abregen und dann kann ich mich doch auch noch dabei nützlich machen oder? Also werde ich mich in der Gegend umsehen, vielleicht finde ich ja noch einen Hinweis zu Jules Ferana oder seine Gefolgschaft.«, sage ich über meine Schulter hinweg, schließe die Hotelzimmertür hinter mir und lehne mich dagegen. Es ändert nichts an der Tatsache das sie meine Gefährtin ist, wir streiten uns einfach gern. Sie ist ja eine Hexe vielleicht glaubt sie ja an Sternzeichen. Es gibt Sternzeichen die sich nicht vertragen und, vielleicht sind wir ja gegensätzliche Sternzeichen. Vielleicht sollten wir es einfach ruhig angehen. Das ich es verdorben habe ich nicht abzustreiten, aber ich kann es noch ändern, mich ändern.

Ich weiß, dass sie sauer ist wegen dem, was vorhin mit Ihrer Herrin passiert ist und auch, dass sie uns die Schuld gibt. Lian und Sergio suchen in den Büchern nach Hinweisen und Präzedenzfallen. Vielleicht kann meine Zaubermaus ins Kriegsrudel versetzt werden ohne, dass sie als Hexe gebannt wird. Sie könnte unser Rudel stärken, genauso wie Charlie es tut. Leider bin ich mir aber auch bewusst, dass meine Zaubermaus genauso wie Charlie an vorderster Front mitmischen möchte. Ich bin mir auch hundert Prozent sicher, dass wir uns deswegen öfter streiten werden und sicherlich, haben wir in dieser Hinsicht nicht die gleiche Meinung. Aber das heißt nicht, dass nicht beide unsere Meinungen anders zum Ausdruck bringen können.

Hier im Wald kann ich nichts entdecken. Es ist leise, nur die Vögel zwitschern. Jules Ferana muss hier irgendwo sein Lager auf gebaut haben, oder wenigstens ein Unterschlupf. Vielleicht ein leer stehendes Haus oder eine Ruine. Ich muss Ihn finden oder wenigstens jemanden der sich seiner Sache verpflichtet hat. Der Junge, den wir gefangen genommen haben, ist nutzlos. Er weiß nichts und dass was er weiß ist veraltet oder einfach nur nicht hilfreich bei der Suche nach diesem Wolf. Jules Ferana ist wirklich paranoid, aber die Hexe ist es nicht. 

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