Kapitel 2 - Überarbeitet

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Wer sich nicht selbst bemüht, dem mag ich nicht weiterhelfen; Wer nicht selbst das Wort sucht, dem zeige ich es nicht.
- Konfuzius (eigentlich Kong Qiu, K'ung Ch'iu, chinesischer Philosoph)

»Bella komm schon!«

»Bella! Beeil dich!«

»Ich schlag schon wurzeln, Bella!«

»Bella beeil dich endlich! Ich schlag schon wurzeln!«, schreit Kath laut, sie schreit alle zwei Minuten zu mir hoch. Ich kann mir schon vorstellen wie sie an der Haustür steht und auf ihren Füßen hin und her wippt. Voller Ungeduld wie ein kleines Kind. Ihre Ungeduld kennt keine Grenzen, genauso wenig wie Ihre Unverschämtheit. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht verlasse ich mein Schlafzimmer. Mein Koffer ist nicht schwer und alles was ich darin habe ist zu ersetzen, wie es schon immer war und immer bleiben wird. Im Gegensatz zu Kath schlage ich keine Wurzeln, dafür muss man lang genug an einem Ort bleiben.

Die Herrin der Hexen ist Patricia. Sie wechselt die Mitglieder von Ihrem Zirkel wie ihre Unterwäsche. Eine falsche Bemerkung, ein falsch ausgeführter Zauber oder eine falsche Liebe kann einem das Leben kosten und den Platz im Zirkel der Herrin. Sie ist nicht für ihre Gnade bekannt und jetzt wird sie sich auch noch mit dem König der Werwölfe treffen. Ich weiß nicht was sie dazu gebracht hat, sich mit dem König der Werwölfe zu treffen und einen Friedensvertrag schließen zu wollen.

Der Friedensvertrag ist eine gute Sache und wird endlich den offiziellen Frieden zwischen Werwölfe und Hexen bestätigen. Nicht das Hexen und Werwölfe schon länger einen inoffiziellen frieden haben. Wir leben nun mal nicht im Mittelalter und es gibt keine Befriedigung einen Werwolf zu töten. Wir werden nicht belohnt, sollten wir Werwölfe oder Vampire töten. Keine Genugtuung bedeutet keinen Ruhm.

Die Herrin hält ihre Garde immer auf Abstand. Wir sind dazu verpflichtet jeden Ihrer Befehle aus zuführen, wie sie es wünscht. Nicht das wir oft gerufen werden. Wir sind nur für offizielle Veranstaltungen da und nicht mal dann, werden wir gebraucht. Die Herrin ist sich sicher, dass wir nicht wichtig sind und schickt uns deswegen auch sehr gerne durchs ganze Land. Wir sammeln Kräuter für sie und nehmen Beschwerden auf, sollten welche anfallen. Jedoch haben wir sonst nichts mit den verschiedenen Hexenzirkeln zu tun. Es ist als möchte sie nicht, das wir Verbindungen aufbauen zu den anderen Zirkeln.

»Ich habe schon länger keine Werwölfe gesehen.«, meint Kath als sie auf den Beifahrersitz einsteigt. Ich verstaue meinen Koffer im Kofferraum. »Aber es ist auch nicht so als würden die an jeder Straßenecke stehen.«

»Schreibt der Wolf dir nicht mehr?«, frage ich sie und starte das Auto.

»Doch sehr wohl, aber die Herrin hat den Kontakt untersagt. Sie meinte, sie wolle ihre Entscheidung selbst treffen und will nicht, dass ich die ganze Zeit über Derek rede. Sie glaubt, das ein paar Nachrichten, Ihre Entscheidung beeinflussen wird. Unsere Nachrichten sind viel primitiver als Politik.«

»Können wir in einem durch zur Herrin fahren oder willst du unterwegs noch halt machen?«, frage ich sie trocken. Kath ist vielleicht so eine Art Freundin für mich, aber sie gehört dem Zirkel der Herrin der Hexen an und ist sogar mit der Herrin befreundet. Obwohl befreundet ist das falsche Wort, sie ist eher eine Beraterin und zwar eine, die es schafft sich immer wieder den Wut der Herrin zu entziehen und ihn auf andere zu lenken. So das sie Überlebt und das immer und immer wieder.

»Und wie sieht dein Wolf das so? Ich wäre nicht erfreut darüber, warmgehalten zu werden. Ich kann mir vorstellen, dass dein Wolf das genauso sieht.«

»Zu aller erst sein Name ist Derek. Zweitens wir haben leider noch nie mit einander geschlafen. Er entzieht sich mir, aber mit jeder anderen Hexe will er schlafen. Ich verstehe einfach nicht, wie er sich meinem Körper entziehen kann. Ich muss aber sagen, dass seine Zunge sehr gut ist.«

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