Kapitel 4 - Überarbeitet

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Das Ende des Glücks ist ein Unglück,
und des Ende des Unglücks ein Glück.
-François VI. Duc de La Rochefoucauld (franz. Offizier, Diplomat und Schriftsteller)

Kann ich wirklich so viel Pech haben? Kann ein Wolf sich täuschen? Ich hoffe doch nicht, das er mich meint. Ich kann mich nicht an einen Wolf binden. Ich will mich nicht an einen Wolf binden. Soll das vielleicht eine Strafe für die Schwarzen Zauber sein? Aber er starrt mich an. Unsere Herrin spannt sich an, sie hat den Wolf auch gehört genauso wie sein eigener König. Ich löse meinen Blick von dem Wolf und sehe auf den Rücken meiner Herrin. Sie ist alles was zählt, Ihr habe ich meine Treue geschworen und wenn, sie nicht möchte das ich Kontakt zu dem Wolf aufnehme, dann werde ich das auch nicht. Ich bin froh, wenn dieses treffen endlich vorbei ist. Es kann nicht schnell genug gehen.

Der Wolf ist ein Teil des Kriegsrudels, ich weiß nicht mal wie alt er ist. Dieser Wolf könnte ein Jahrhundert sein aber auch gerade mal, in seinen Fünfzigern sein. Die Wölfe des Kriegsrudels sind nicht keine normalen Werwölfe. Es heißt, dass sie von der Mondgöttin gesegnet wurden. Ich will mich nicht an einen Werwolf binden, aber schon gar nicht an einen Wolf des Kriegsrudels.

»Patricia, die Freude ist ganz meinerseits.«, begrüßt der König der Werwölfe uns. Sein lächeln passt nicht zu seiner Stimmlage. Ich darf meine Maske nicht fallen lassen. Es ist meine Aufgabe, die Herrin Stolz zu machen. Aber die Kleidung die der König an hat, ist nicht für den Wald geeignet. Die einzigen, die passende Kleidung tragen sind die Krieger.

»Ihr wollt also den Frieden mit uns und was bietet ihr mir dafür an, König der Werwölfe?«, neckt die Herrin den Wolf. Die beiden Krieger spannen sich an und sehen auf die Herrin. Die haben den spottenden Unterton auch gehört. Aus meinen Augenwinkeln kann ich die Runen sehen. Auf den Befehl meiner Herrin habe ich die Runen heute Morgen angebracht, aber noch nicht aktiviert. Die Runen dürften keine tödlichen Zauber beinhalten und auch für keine tödlichen Zauber genutzt werden können.

Vielleicht könnte ich meinen Gefährten verletzten, nur ausversehen. So dass er mich zurückweisen möchte. Eine kleiner Zauber. Nur ein kleiner Zauber. Vielleicht eine die eine Illusion hervor ruft oder eine Angst sehen lässt. Ich könnte meinen Geruch verdecken oder einfach ganz seine Sinne betäuben.

Die Sinne von dem Wolf zu verzaubern, könnte schwerer werden. Ich müsste die richtige Tinktur haben und die Mischungsverhältnisse auf seine Größe umrechnen. Aber für den Zauber müsste ich in seine Nähe kommen und dafür sorgen, dass er es freiwillig trinkt und er müsste es, sich auch selber einschenken. Ich sollte ihn verzaubern, das ist leider nicht so wirkungsvoll, aber es sollte genügen für die nächste treffen.

»Duckt euch!«

Erschrocken drehe ich mich zu den Wölfen um. Die beiden Krieger rennen auf uns zu und von meiner Linken aus, strömen wölfe auf uns zu. Der Angriff. Dieser bescheuerter Wolf. Wie hieß er noch mal? Julian? Juan? Judas? Nein, Jules Ferana. Der lehnt sich gerade gegen seinen König auf und möchte, die Herrschaft über die Werwölfe haben. Einfach nur nervig. Die Wölfe sollten ihre Gesetze ändern, dann hätten sie diese Probleme nicht. Bei uns Hexen ist es viel leichter. Es gibt keine Auflehnung gegen die Obrigkeit.

»Duck dich!«, schreit mein Gefährte, wenn ich ihn so nennen kann. Ich glaube er meint mich da er mich anstarrt, aber er hat mir nichts zu sagen. Egal, Gefährte oder nicht. Ich bin ein Teil der Garde und ich werde nicht vom Kampf zurück treten. Die Werwölfe vergessen wohl das wir Hexen sind und das der Friedensvertrag noch lange nicht unterschrieben ist. Außerdem ist Jules Ferana doch ihr Feind und wer will denn nicht, dass die Krieger vom Kriegsrudel einem etwas schulden. Oder der Werwolf König persönlich.

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