Fr. Geißler:"Wahrscheinlich dem Mädchen. Aber das lassen Sie mal unsere Sorgen sein. Hier dieser Brief ist für Sie."
L:"Was ist das für ein Brief?"
Er öffnet ihn und er wirkt zum ersten Mal heute etwas unsicher.
L:"Das kann nicht Ihr Ernst sein. Sie haben niemand der meinen Unterricht ersetzt."
Fr. G.:"Das lassen Sie auch meine Sorge sein. Aber ich brauche keine Lehrer, die die Schüler tätlich angegriffen. Also verlassen Sie bitte schnellstmöglich das Schulgelände mit Ihren Sachen."
Der Typ will noch irgendwas sagen, aber anscheinend hat er mit so etwas überhaupt nicht gerechnet. Er schaut uns nochmal sehr böse an und stampft dann zum Lehrerzimmer. Ich lasse Paul langsam los. Er legt mir einen Arm um die Schultern
Fr. G.:"Na dann mal ab in den Unterricht."
Floid:"Kann ich bitte noch kurz mit Ihnen sprechen?"
Fr. G.:"Aber selbstverständlich doch."
Floid:"Ich würde gerne mal mit der Klasse reden, da Feli sich nicht so wirklich traut allen zu sagen, das sie aufhören sollen zu starren. Ich würde ihr gerne helfen und versuchen auf Verständnis zu stoßen bei der Klasse."
Fr. G.:" Und wer, wenn ich fragen darf sind Sie?"
Floid:" Ich bin ihr Bruder, wie sie schon wissen und auch studierter Psychologe und er ist ein guter Freund von uns beiden."
Fr. G.:" Okay, dann kommen sie mal mit. Versuchen sie ihr Glück. Ich denke, Sie werden mindestens die Hälfte des Blocks benötigen."
Floid:" Vielen Dank. Das weiß ich sehr zu schätzen."
Fr. G.:" Nein, ich muss Ihnen danken, immerhin sind Sie einer der ersten, die wirklich versuchen der Klasse längerfristig etwas mitzugeben."
Daraufhin gehen wir zum Klassenraum und wir Schüler setzen uns hin, während Frau Geißler mit Flo und Paul vorne stehen bleiben.
Fr. G.:" Ich bitte um Ruhe. Wie ihr sehen könnt, haben wir Besuch. Diese zwei jungen Männer würden gerne mal mit euch reden. Es geht, wie ich finde um ein sehr wichtiges Thema und deshalb hoffe ich, dass ihr ihnen zuhört und nicht stört."
Floid:" Ja, guten Morgen. Ich würde uns gerne erstmal vorstellen. Er heißt Paul und ich bin der Flo. Wir sind hier, um mit euch zusammen Respekt, gegenüber Menschen aufzubauen, die gerade leiden oder denen es einfach nicht so gut geht. Ihr seid nämlich im Moment in einer Situation, in der ihr diesen Respekt nicht zeigt. Euch mag es gar nicht unbedingt auffallen, aber für die betroffene Person, die den ganzen Tag angeschaut wird, über die heimlich geredet wird und/oder einfach auf einmal anders behandelt wird, ist es so schon nicht leicht und dadurch wird es auch echt nicht besser. Auch wohl fühlt man sich überhaupt nicht unter solchen Umständen. Wie würde es euch in einer solchen Situation gehen?"
Flo nimmt einfach irgendwen dran.
Danny:" Naja, es wäre mir schon sehr unangenehm und ich würde versuchen mich irgendwo zu verstecken."
Floid:"Und ist das der richtige Weg um mit Schmerzen und Trauer umgehen?"
Wieder nimmt er wahllos jemanden dran.
Clary:"Nein natürlich nicht. Aber manchmal hat man einfach keinen anderen Ausweg. Man möchte seine Freunde nicht mit seinen eigenen Problemen belasten. Da machen es dann mitleidige Blicke und so nur noch um einiges schwerer."
Floid:"Mit Themen wie Verlust und ähnlichen sollte man nicht allein gelassen werden. Wenn du das Gefühl hast, du kannst nichtmal mit deinen Freunden darüber reden, solltest du entweder deinen Freundeskreis überdenken oder ein oder zwei beiseite nehmen und dich ihnen anvertrauen. Sie werden dich garantiert unterstützen. Aber wie benehmt ihr euch im Moment zum Beispiel Feli gegenüber?"
Flo:"Ich versuche sie zu unterstützen und ich sie normal zu behandeln. Es fällt mir zwar nicht immer leicht, aber ich versuche es zumindest."
Lisa:"Wir wissen ja nicht genau was bei ihr los ist, aber ich habe schon Mitleid mit ihr. Sie leidet ja offensichtlich."
Floid:"Hast du ihr das auch einfach mal gesagt oder nachgefragt, wenn du es nicht genau weißt?"
Lisa:"Nein, ich wusste nicht wie, ohne sie zu kränken."
Ich:"Mit normalen Fragen kränkt mich keiner, aber es kann bei dem Umgang helfen."
Ludwig:"Sobald einer fragt, heult du doch eh wieder los.."
Floid:"Bitte nicht so abfällig. Sie ist eine Mitschülerin und wie ihr richtig gemerkt habt in einer schweren Phase. Also zeig Respekt, ich kann mir vorstellen du möchtest auch normal behandelt werden oder?"
Ludwig:"Hier wird keiner normal behandelt. Dass kennt hier doch eh keiner. Also soll sie doch daheim heulen. Wahrscheinlich ist eh nur ihr Lieblingsstift kaputt gegangen oder so." *lacht abfällig*
Autsch..
Das hat gesessen. Ich merke wie sich die Tränen wieder in meinen Augen sammeln. Vor mir liegt mein Block und ich versuche mich mit malen abzulenken. Aber ich bekomme trotzdem jedes Wort mit. Ich sehe eigentlich gar nicht was ich genau male, wegen den Tränen.
Floid:"Ich hatte gesagt, du sollst Respekt zeigen und sie nicht beleidigen. Warum hast du überhaupt kein Verständnis?"
Ludwig:"Weil sie ein Mädchen ist und die wegen jedem Scheiß heulen."
Ich:"ACH JA? MEINST DU DER TOD MEINER OMA UND MEINES VATERS LÄSST MICH KALT?! ICH HABE IN EIN PAAR TAGEN ZWEI WICHTIGE MENSCHEN VERLOREN UND DU WILLST DAS RUNTER SPIELEN?! ERNSTHAFT?!"
Während meines Ausbruchs bin ich aufgesprungen und sacke jetzt nur in mich zusammen. Es ist ganz still im Raum, keiner wagt sich etwas zu sagen. Ich höre nur Schritte auf mich zueilen und dann werde ich auch schon in den Arm genommen. Keine Ahnung wie lange ich getröstet werde, aber sehr schnell merke ich, dass meine Schulter auch nass wird, also ist es wahrscheinlich Paul der mich hält. Als wir beide uns beruhigt haben, sehe ich auf. Flo steht vor meinem Tisch und schaut mit gerunzelter Stirn auf meinen Block. Hinter ihm sieht die Klasse ungläubig in unsere Richtung.__________________
Ja, man mag es kaum glauben, aber ich lebe noch 😱😅
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Eine komische Begegnug mit Folgen
FanfictionFelicitas geht gerade von ihrer besten Freundin nach Hause als sie von einer Gruppe junger Männer angesprochen wird. Wird sich aus dieser Begegnug eine Freundschaft entwickeln?