"Ey, wach auf, du verdammtes Arschloch!", schrie auf einmal eine wütende Stimme, nachdem ein brennender Schmerz meine rechte Wange durchzog. Tränen schossen mir in die Augen und schluchzend legte ich eine Hand an die geschundene Stelle. Was auch immer mich getroffen hatte, es war keine Hand, zumindest keine Menschliche. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und wollte sie sofort wieder schließen, als ich erblickte, wo ich mich befand. Angelehnt an eine kalte Stein Mauer, saß ich auf dem Boden einer Zelle. Alles war dunkel, das einzige was ich erkannte, war ein Roboter, der schlimmer aussah, als jeder den ich in meinem ganzen Leben je gesehen hatte. Blaue und rote Kabel hingen ihm aus dem Kopf sowie aus der Brust und allgemein befand er sich in keinem guten Zustand. Sein grün leuchtender Energie Kern lugte aus seinem Kopf heraus und machte Geräusche, bei denen ich sofort erkannte, dass sie nicht gesund klangen. "Was, bist du zu dumm um zu rede oder warum sprichst du nicht?!", fragte der Roboter aggressiv und hob die Hand, es sah aus als ob er gleich zuschlagen würde. Durch eine aufgehende Tür wurde der, anscheinend veraltete, Roboter unterbrochen. Sofort kniff ich sie Augen zu, das Licht, was nun den Raum erhellte, war zu hell. "S2749N3, unterlassen Sie das umgehend! Dieser Mensch kann nichts dafür, was er ist...", sprach der neu dazu gekommene Roboter. Seine langen, braunen Haare fielen ihm lässig über die Schultern und seine grünen Augen strahlten so hell, wie es Roboter Augen nun mal taten. Er musste eine sehr wichtige Persönlichkeit sein, sonst hätte er keinen Anzug an. Normale Roboter trugen keine Klamotten, vor allem da sie eh nicht Menschlich aussahen und somit nichts zu verstecken hatten. Roboter wie der Brünette vor mir, sahen aus wie echte Menschen, nur leider gab es diese Art der Roboter sehr selten.
Als ich noch Sieben war, teilte ich mir mit vielen anderen Jungen ein Zimmer. Einer davon hatte es geschafft, einen der menschlichen Roboter auf sich aufmerksam zumachen, und zwar den berühmten M2692N2. Normale Roboter hätten den jenigen, welcher es wagte, vor einem wichtigen Roboter zu weinen, umgebracht, doch nicht M2692N2. Dieser Tag war unvergesslich, für alle Jungen die da waren, denn sie sahen das erste und vermutlich auch letzte mal, einen Roboter lächeln. "Bringt diesen Jungen zu mir nach Hause, er soll es gut haben!", befahl der, ebenfalls Braunhaarige Roboter und kniete sich zu dem blonden Jungen hinunter. "Wie ist dein Name, kleiner?", fragte er und strich dem Jungen eine blonde Strähne hinter sein Ohr. "M3094N4...", murmelte der kleine Junge mit krächzender Stimme, da er schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesprochen hatte. Währenddessen lief dem Jungen eine Träne über die Wange. Langsam nickte der Roboter. "Maurice also...ich habe gehört, du bist ein sehr ruhiger Junge und du sollst sehr intelligent sein, stimmt das?", fragte der Blauäugige und hob den schlanken Jungen hoch, um mit ihm auf dem Arm aufzustehen. Ängstlich klammerte sich dieser in den Anzug des, laut seinem Namen, deutlich älteren. "Ich weiß nicht ob ich intelligent bin, Sir...", murmelte Maurice, da es sehr unfreundlich wäre nicht zu antworten. Weiter konnte niemand zuhören, da der Roboter mit Maurice aus dem Raum ging, nur das Gefühl von Neid blieb, Neid darauf, dass der kleine und unbedeutende Maurice gut von einem so wichtigen Roboter behandelt wurde, aber alle anderen nicht.
"Verschwinde, S2749N3, der gehört mir", sprach der Brünette Roboter mit fester Stimme, und sofort kam der kaputte Roboter dem Befehl nach. Eine stille entstand, die ich auf keinen Fall unterbrechen wollte, zu viel Angst hatte ich vor der Reaktion des Brünetten. Langsam schloss er die quietschende Tür, sodass alles Licht aus dem Raum verschwand und ich meine Augen öffnen konnte. Nichts war zu erkennen, nicht mal das Leuchten der Augen des Roboters, was mir Angst machte. War er einfach gegangen und hatte mich in völliger Dunkelheit alleine gelassen? Ich hatte Angst im Dunkeln, es war ungewohnt für mich, immerhin hatte ich in meinem Distrikt immer und überall Licht. Wimmernd drehte ich meinen Kopf nach links, in der Hoffnung, etwas erkennen zu können. Nichts. Auch rechts erblickte ich nur das unendliche schwarz der Dunkelheit, was mich zum verzweifeln brachte. Ich wollte hier raus, wollte der Dunkelheit entfliehen und nie wieder zurück kehren. Schwere Schritte ertönten, so als würde Metall auf Stein treffen. "Hilfe...", wimmerte ich und wollte aufstehen, knickte aber sofort wieder um, da ich zu schwach war mich auf den Beinen zu halten. Plötzlich erblickte ich leuchtend grüne Augen vor mir, weshalb ich erschrocken einatmete. Der Roboter war nicht gegangen. Er stand direkt vor mir. "Du brauchst keine Angst zu haben", sagte der Brünette mit seiner engelsgleichen Stimme, aber ich konnte ihm nicht glauben. "Jaja, genau...und deswegen bin ich hier eingesperrt, damit ich keine Angst vor dir haben brauche", sprach ich meine Gedanken aus, bereute es aber sofort wieder. Das strahlende grün seiner Augen änderte sich in ein rötliches. So schnell, dass ich nicht reagieren konnte, riss der Roboter mich an meinen Haaren nach oben, sodass ich ohne ihn eingeknickt wäre, und schlug mich in den Bauch. Keuchend kniff ich meine Augen zusammen und umklammerte meinen Bauch mit den Armen, das hatte ich nicht kommen sehen. "Hab gefälligst Respekt vor mir, du Bastard! Ich habe dich nicht umsonst gerettet", schrie mich der Brünette wütend an und gab mir eine Backpfeife, sowie ich sie noch nie erhalten hatte. Tränen schossen mir in die Augen. Wenn er mich nicht umsonst gerettet hatte, wofür brauchte er mich? Was hatte ich ihm getan? "Wieso sollte ich, ich habe dich schließlich nicht darum gebeten mich vom springen abzuhalten! Ich wäre gerade überall lieber als hier, ich würde soviel lieber sterben als auf diesem verdammten Planeten zu leben, der von Idioten beherrscht wird!", schrie ich genauso wütend, was den Roboter grinsen ließ. Was brachte es mir noch respektvoll zu sein, ich würde eh bald sterben, spätestens weil ich mich nochmal versuchte selbst umzubringen. Die Augen des Brünetten vor mir färbten sich in ein dunkles Grün, was mir Angst machte. "Gut, das mit dem Sterben lässt sich einrichten...", sagte der Roboter emotionslos und ließ mich einfach los, sodass ich hin fiel. Erschrockene quiekte ich auf und hielt die Luft an. Mir viel jetzt erst auf, dass ich nur eine Unterhose anhatte. Nicht mal meinen weißen Mantel und meine Stoffschuhe hatten mir diese Monster gelassen. "Viel Spaß beim Sterben, Patrick!", lachte der Brünette, spuckte mir ins Gesicht und ging aus dem, nun dunklen, Raum heraus. Angewidert wischte ich mir das Gemisch aus Wasser und irgendwas anderem von der Wange. Ich hatte es geschafft, nun hatte ich mein Todesurteil unterschrieben und niemand würde mich aufhalten. Glücklich lehnte ich mich an die Wand und schloss meine Augen. Ich durfte sterben...
~1110 Worte
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Ich sterbe sowieso... #Kürbismaske
FanfictionWir schreiben das Jahr 3118. Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Roboter haben sie erobert, Menschen werden Maßlos ausgenutzt. Patrick ist einer davon, aber ob sich das vielleicht doch ändert? Gestartet am 06.12.2018 Beendet am 16.01...