So verlief mein restlicher Tag. Ich lag auf dem Bett, streichelte Yurio und dachte über Manuel nach. Irgendwie tat der Gedanke weh, dass er nicht mich liebte, sondern den anderen Patrick. Und wer weiß, vielleicht war ich ja eigentlich wirklich bloß ein Klon. Man könnte mich künstlich erschaffen haben, sodass ich genauso aussah wie der Alte Patrick, und mich in die Distrikte gebracht haben. Es wäre der perfekte Plan aber ob Manu so weit gehen würde um seinen Patrick wiederzubekommen? Das wäre krankhaft, einfach bloß grausam, vor allem gegenüber mir. Wie soll ich, ein Klon, mich dabei fühlen bloß ein Ersatz zu sein?
"Ach Yurio...ich weiß nicht wieso, aber ich glaube, du bist des Rätsels Lösung. Ich muss bloß noch einen Weg finden mit dir hier rauszukommen..."niedergeschlagen fing ich an mit dem weißen Hund zu reden. Ich war schon soweit gesunken, dass ich mit Tieren sprach, die nicht mal unsere Sprache verstanden. Das war es was Manu wollte. Er wollte, dass ich verrückt wurde, damit er mich dazu bringen konnte alles zu tun was er von mir wollte. Hechelnd stupste mich Yurio mit seiner Schnauze an. Verwirrt richtete ich mich auf und sah zur Tür. Vielleicht hatte der Hund etwas gehört und wollte mich damit darauf aufmerksam machen. Als nichts passierte nahm ich den kleinen auf den Arm. Ich beschloss Manu suchen zu gehen, vielleicht wusste er ja was Yurio hatte. Aufgeregt wackelte der kleine Hund mit seinem Schwanz und fing an zu bellen. Da ich Angst hatte, dass mir der Hund vom Arm rutschen würde, trat ich einmal fest gegen die Tür und ging einen Schritt beiseite. Sofort wurde sie aufgedrückt und wäre ich nicht ausgewichen hätte mich die Tür getroffen. "Was ist los?!" Prüfend sah mich der Schutzrobter an, suchte nach Verletzungen oder ähnlichem. Ich stand ruhig da, sah dem Roboter in die Augen und atmete tief durch. "Bring mich bitte zu M2692N1." "Warum? Er ist gerade nicht verfügbar, bitte gedulde dich noch ein wenig." Ich schüttelte meinen Kopf und drückte mich an dem, sehr viel größeren, Schutzroboter vorbei. Ich musste keine Angst vor diesen Robotern haben, das hatte ich mir mittlerweile eingeredet. Was wollten sie schon großtun? Umbringen durften sie mich nicht und wenn sie mir weh taten würde ich es Manu sagen. Der würde das regeln und ich glaube, für den Roboter würde das nicht gut ausgehen. Ob Roboter vielleicht sogar weggeworfen wurde bei Fehlern? Das wäre schon eine krasse Maßnahme aber sie war nicht abwegig. "Wo ist er?", fragte ich und sah den Schutzrobter wartend an, während Yurio versuchte von meinem Arm zu springen. "In einer wichtigen Besprechung. Aber vielleicht kann ich dir der Weile helfen...was ist denn dein Problem?" Ein kläglicher Versuch mich davon abzuhalten Manu aufzusuchen. Genervt atmete ich tief durch und sah dem Roboter in die Augen. Ich wusste nicht woher diese Stimmung kam, immerhin wollte mir der Roboter bloß helfen, aber ich war mehr als genervt davon. "Bring mich zu ihm!" "Nein. Ich werde dich nicht zu ihm bringen, das würde alle anderen in diesem Raum stören, inklusive M2692N1." Der Schutzroboter drückte mich wieder zurück in Manus Zimmer, darauf achtend, mir nicht weh zu tun. Vielleicht musste ich einfach zu härteren Mitteln greifen um meinen Willen zu bekommen! Ob es moralisch richtig war, war mir egal. Ich stolperte gewollt, sodass ich auf den Boden viel und mir meinen Kopf stieß. Das mir tatsächlich danach alles Weh tat war zwar nicht gewollt, aber gut für meinen Plan. Yurio sprang von mir runter und stupste mich vorsichtig mit seiner Schnauzte an. "Manu...", murmelte ich gespielt weinend, wobei mir tatsächlich Tränen die Wangen hinunterliefen. Yurio bellte einmal und rannte aus dem Raum raus, direkt in die Richtung in die ich das letzte Mal ging, bevor ich operiert wurde. "Patrick, alles ist gut, was tut dir weh...", fragte der Schutzroboter der immer noch vor mir stand und ging zu Manus
Kleiderschrank. Aus diesem holte er einen orangenen Kasten raus, auf ihm war ein weißes Kreuz zu sehen. Ob der Roboter mich eigentlich Patrick nennen sollte oder nicht lies ich dieses Mal außen vor. Ich schloss meine Augen und weinte einfach. "Was tut dir weh?", fragte der Schutzroboter noch einmal und kniete sich neben mich, sodass er meinen Kopf anheben konnte. Vorsichtig legte er meinen Kopf auf seinen Beinen ab, die kalt und hart waren. Schwer atmend versuchte ich mich nach oben zu drücken. Ich scheiterte kläglich. "Mein Kopf", nuschelte ich so unverständlich wie es ging und kniff meine Augen zusammen. Der Roboter öffnete den Kasten und nahm eine Spritze heraus, gefüllt mit einer durchsichtigen Füllung. Vorsichtig nahm er meinen Arm und wollte ansetzen, aber ich riss meinen Arm so stark wie ich konnte zurück. "Nein!", schrie ich panisch und versuchte von dem Roboter wegzurutschen. Ich hatte Angst vor Spritzen, als Kind wurde man geimpft und das war meistens mehr als schmerzhaft. Die Maschinen die einem die Spitzen in den Arm drückten konnten nicht einschätzen wann es einem Menschen weh tat und wann nicht. Wieder wollte der Roboter nach meinem Arm fassen, aber ich drückte seine Hand weg. "Ich möchte dir doch bloß helfen, Patrick. Du brauchst dieses Medikament damit es dir besser geht, genau das selbe wird auch M2692N1 sagen."Ich hörte Yurios bellen immer näherkommen, Schritte noch dazu. Die Person rannte, so als würde es um ihr Leben gehen. "Wenn du ihm sagst, dass ich dich auf den Boden geschubst habe bist du dran, klar? Du wirst Leiden, mehr als jemals zuvor. Vergiss nicht, ich bin gerade eben alleine, aber wenn ich weg bin gibt es noch Millionen andere Roboter die dich foltern können. Er wird nicht immer in deiner Nähe sein...", flüsterte mir der Schutzroboter ins Ohr, sodass ich meine Augen geschockt aufriss und meinen Mund einen Spalt weit öffnete. Dass er es sich tatsächlich traute mich zu bedrohen. Irgendwie hatte ich nun Angst vor dem Roboter, denn er hatte Recht. Manu war alleine, es gab allerdings noch Millionen andere Roboter die mich verletzen konnten. "Patrick, beruhige dich...ich bin da, ok?" Manuel kniete sich auf meine andere Seite und hielt meine Hand, vorsichtig strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Was ist passiert? Kannst du mich hören?" Besorgnis spiegelte sich in seinem Gesicht wieder, Angst um mich und meine Gesundheit. "Er stolperte und ich wollte ihm Medikamente geben gegen seine Schmerzen. Er hat sich dagegen gewehrt." Der Schutzroboter erklärte meine Lage, während ich bloß auf dem Boden lag und weinte. Mit der Drohung war ich komplett überfordert, was sollte ich nun tun? Den Roboter verraten oder schweigen? "Patrick bitte, nimm unsere Hilfe an. Und hör bitte auf zu weinen...", murmelte Manuel sanft. Verzweiflung breitete sich in mir aus. Mein Entschluss stand fest. "Er hat mich geschubst...ich habe Angst vor Spritzen und er wollte mir eine reindrücken. Dabei wollte ich doch bloß zu dir...", weinte ich und übte einen starken Druck auf seine Hand aus. Nun durfte ich Manuel nicht mehr von der Seite weichen. Ob das vielleicht auch so geplant war? Das konnte ich mir gut vorstellen, aber ob es richtig war würde ich nie herausfinden. "Lass meine Hand los, Patrick...", sagte Manu ruhig und zog seine Hand aus meiner, während ich mich darauf konzentrierte nicht mehr zu weinen. Ob mich meine Entscheidung mein Leben kosten würde? Keine Ahnung. Ob sie gut durchdacht war? Nicht mal ansatzweise.
Ich spürte eine Hand die meinen Kopf anhob. Der Schutzroboter wurde nach hinten gezogen, sodass er vermutlich nun auf dem Boden lag. Vorsichtig legte Manuel meinen Kopf auf dem Boden ab und strich liebevoll durch meine Haare. "So, und jetzt zu dir du elender...", sagte Manuel aufgebracht, woraufhin ich nur noch sah wie der Brünette den anderen aus dem Raum rauszog. Hechelnd legte sich Yurio neben mich, sodass mir wärmer wurde. Hunde konnten anscheinend sehr gut aufmuntern, vielleicht war es also doch eine gute Idee einen Hund zu haben.
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Ich sterbe sowieso... #Kürbismaske
FanficWir schreiben das Jahr 3118. Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Roboter haben sie erobert, Menschen werden Maßlos ausgenutzt. Patrick ist einer davon, aber ob sich das vielleicht doch ändert? Gestartet am 06.12.2018 Beendet am 16.01...