"Wohin gehen wir überhaupt?", fragte ich und zog mir einen großen Hoodie, wie Manu dieses Pullover ähnliche Kleidungsstück nannte, an. Er war komplett schwarz, abgesehen von einem weißen Aufdruck, der aus einem Schwein bestand und dem Schriftzug 'Team Edgar'. Ich war sofort feuer und Flamme für diesen Hoodie, Manuel betrachtete das Geschehen mit einem sanften Lächeln. "Entscheide du, Patrick. Es soll ein besonderer Tag werden, deshalb entscheidet auch eine besondere Person wo es hingeht!" Sofort spürte ich wie meine Wangen zu glühen anfingen, ich hasste diese Reaktion meines Körpers. Jedes mal, bei der kleinsten Berührung Manuels, fühlte es sich an als würde ich verbrennen. Seit dem Tag an dem Manu mir seine Vergangenheit geschildert hatte, verbrachte ich meine Gesamte Zeit damit ihn zu umarmen, ihm einfach nah zu sein. Ich hatte dieses verlangen ihn zu berühren, es kam ganz plötzlich. "Können wir vielleicht zu, ähm...Grab! Es hieß doch so, was ist das eigentlich und wofür benötig man es?" Es war der erste Ort der mir einfiel, von dem ich Wusste, dass es ihn sicher geben würde. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Klavier auf dem Manuel früher gespielt hatte, noch existierte und an dem Ort stand, wo es früher einmal stand. "Du willst ehrlich zu diesem Ort, bist du dir Sicher?" Unsicher kam mir der Brünette näher und strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn. Sein Blick war besorgt, was mich leicht beunruhigte. Gab es an diesem Ort vielleicht irgendwelche Gefahren? Oder wollte Manuel bloß nicht dort hin gehen? "Wenn du dort nicht hin möchtest, werden wir da natürlich nicht hingehen. Du wirst schon deine Gründe haben, weshalb du dort nicht hin willst...", murmelte ich und nahm seine linke Hand in meine. Irgendwie beruhigte mich seine Berührung, ich fühlte mich sicher bei dem Brünetten, obwohl dieses mal ich diesen Annäherungsversuch gemacht hatte und nicht er. "Nagut, aber nur unter einer Bedingung!" Manuel legte nun einen Arm um meine Taille und zog mich an ihn ran, weshalb ich meine andere Hand auf seiner Brust abstürzte. Auffordernd sah ich den Roboter an. "Du darfst es mir nicht übel nehmen, wenn ich vielleicht nicht mehr antworte oder so was...dieser Ort ist für mich etwas ganz besonderes, dort sind so viele schlechte Erinnerungen. Ich kann nicht versprechen, dass ich die ganze Zeit neben dir stehe und stumm zusehe...ich bin, was diesen Ort angeht, sehr emotional." Aufmunternd lächelte ich ihn an. "Wein ruhig soviel du willst, ich finde das liebenswert! Es zeigt mir, dass du doch irgendwie ein Mensch bist, trotz deines Körpers...", sagte ich, zog meine Hand zurück und legte sie an seine Wange. Ich fühlte, wie die ganzen Maschinen in seinem Körper arbeiteten. "Findest du es arg schlimm, dass ich keinen Menschlichen Körper habe?", fragte Manuel mich missmutig und legte nun seinen anderen Arm auch um meine Taille. Vor ein paar Tagen hätte ich klar und deutlich gesagt, ja. Aber diese Meinung hatte sich geändert. "Nein...dein Körper ist gut, so wie er ist." Nun schien der Roboter wieder fröhlich zu sein. Kurz gab er mir einen Kuss auf die Wange, dann löste er sich von mir und verwuschelte mir meine Haare. Verärgert sah ich dem Grünäugigen zu wie er Yurio an die Leine nahm und vor sich hin kicherte.
(...)
Mit großen Augen sah ich das Gefährt vor mir an und ließ meine Hand über das schwarze Metall gleiten. Es war kalt, sodass ich erschrocken meine Hand zurückzog und Manu ansah. Ich hatte nicht erwartet, dass es so kalt sein würde, viel mehr hatte ich damit gerechnet, dass es so warm wäre wie Manu. "Steig ein!" Der Grünäugige öffnete eine der schwarzen Türen und lächelte mich an. Unsicher lächelte ich zurück und duckte mich, um in den Innenraum des Gefährts zu kommen. Es war groß, und wäre ich kleiner könnte ich sogar hier drin rumlaufen, so aber musste ich mich auf einen roten Sitz fallen lassen, der an den Außenseiten des Innenraums stand. Kurz ließ ich meinen Blick durch den Innenraum streifen. Der Boden war schwarz und bestand aus Teppich. Direkt neben dem Sitz stand ein rotes Gerät mit einem Griff dran, was darin war konnte ich nicht sagen. An den Seiten befanden sich Fenster, aus denen man die Landschaft betrachten konnte. "Und, wie gefällt es dir hier drin? Ich habe extra dieses Auto genommen, damit wir Yurio mitnehmen können! Dieses Ding ist mehr als tausend Jahre alt, unglaublich, oder?" Manu setzte sich neben mich und mein kleiner weißer Hund legte sich direkt vor seine Füße, den Kopf auf seine Pfoten gelegt und die Ohren aufgerichtet. "Also...was ist überhaupt ein Auto?", fragte ich interessiert und sah meinem Freund direkt in die Augen. Lächelnd sah Manu mich an. "Das ist ein Fortbewegungsmittel, damit kommen wir schneller an unser Ziel. Dieses hier nennt man Limousine, eigentlich sehen Autos anders aus. Schnall dich bitte an, mach mir einfach nach." Sofort befolgte ich seine Anweisung und machte ihm nach. Der Gurt, wie Manuel sagte, lag ganz schön eng an, aber es diente zu meiner Sicherheit. "So, erschreck dich jetzt bitte nicht, ok?" Manu nahm meine Hand in seine, weshalb ich verwirrt nickte und dem größeren meine Gesamte Aufmerksamkeit schenkte. "Vor was soll ich...", wollte ich gerade anfangen zu fragen, da fing die Limousine plötzlich an leicht zu wackeln und zu brummen, wobei das brummen nach kurzer Zeit wieder aufhörte. Mein Atem wurde flacher, ich riss meine Augen auf und drückte mich in den Sitz. Ängstlich fing ich an zu wimmern, als ich merkte, dass wir uns bewegten. Ich verstand nicht warum auf einmal die grüne Gras Landschaft an mir vorbei zog. "Hey...alles gut, dir kann nichts passieren. Ruhig ein und ausatmen, shh...", murmelte Manuel und legte seinen Arm um meine Schulter um mich zu beruhigen. Ich war komplett versteift, mir wurde leicht schlecht bei dem Gedanken, dass dieser Raum in dem ich saß sich bewegte. Tränen der Verzweiflung schossen mir in die Augen. "Patrick, konzentriere dich auf mich...seh mir in die Augen, los", sagte Manuel ruhig und drehte mit etwas Mühe meinen Kopf zu sich. "Fang an zu zählen." Ich versucht mich zu beruhigen, mich ein wenig zu entspannen und ruhig zu atmen. Die Fähigkeit zu sprechen hatte ich komplett verlernt, es wäre eh bloß ein flüstern oder Krächzen heraus gekommen, hätte ich es doch versucht. Wie immer, wenn ich so etwas hatte, fing Manu an zu summen. Eine kleine Träne löste sich von den anderen und lief ungebremst meine Wange hinab. "Halt an"stammelte ich und versuchte mit zitternden Händen den Gurt von mir zu reißen. Nichts geschah, das Auto fuhr einfach weiter und Manu versuchte mich zu beruhigen. Ich fing an zu hyperventilieren. "Halt an...bitte!" Nun endlich stoppte das Auto in seiner Bewegung und wieder versuchte ich den Gurt von mir zu bekommen, vergebens.
Plötzlich spürte ich eine warme Hand auf meiner, und wie von allein löste sich der Gurt von meinem Körper. Meine Beine zitterten, ich kletterte aus dem Auto raus, Manu folgte mir. Geschockt ließ ich mich auf den Grasboden fallen und umklammerte meine Beine mit den Armen. Mein Atem normalisierte sich, das zittern ließ nach und mein Übelkeitsgefühl verschwand langsam. Ich spürte warme Arme um meinen Körper, sie hielten mich fest und ließen nicht zu, dass ich abhauen konnte. "Ab jetzt gehen wir lieber...das kann ich mir nicht weiter mit ansehen!" Kurz überlegte ich wie ich antworten konnte, entschied mich allerdings schlussendlich für ein einfaches nicken. Mein Körper kam nicht darauf klar, dass er sich bewegte ohne sich wirklich selbst zu bewegen. Ungewohnt, das war das Wort was dieses Gefühl am besten beschrieb. "Manu?" Ein zustimmendes Brummen seiner seits, was mir sagte, dass er mir zuhörte. "Hatte der alte Patrick auch so welche Probleme beim Autofahren?" Wenn ich so etwas hatte, musste der andere das auch gehabt haben. Es kam mir so vor, als wäre ich eine perfekte Kopie des Toten, vor allem wenn ich den Erzählungen Manuels zuhörte. Wir waren einfach identisch, das machte mir Angst. Ich fühlte mich wie ein Lückenfüller und dieses Gefühl würde auch noch sehr lange bleiben. "Ich weiß es nicht genau...wir sind nie Auto gefahren, so etwas gab es damals nicht. Hatte ich dir das nicht erzählt? Alles was nicht Elektrisch betrieben war, wurde weggeworfen. Autos gehörten dazu, ich habe allerdings Baupläne bei der Übernahme der Welt gefunden und extra ein Paar Autos anfertigen lassen, damit wir nicht laufen müssen. Dein Körper scheint das aber nicht gut zu vertragen, also werden wir laufen. Dir soll es ja schließlich gut gehen!" Manuel lehnte seinen Kopf an meinen und strich beruhigend meine Arme auf und ab. Es schien ihn ein wenig mitzunehmen, dass ich das fahren nicht vertrug. Ich fühlte mich irgendwie Schuldig, deshalb drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und lehnte meine Stirn an seine. Meine Augen schlossen sich automatisch und in mir stieg der Wunsch auf, Manus Lippen auf meinen zu spüren. Es schien alles perfekt zwischen uns, der Moment hätte nicht besser sein können. Ich kam ihm entgegen und hoffte, dass er mir auch näher kommen würde, immerhin meinte er, er würde mich lieben. Aber gegen all meine Erwartungen, löste sich der Brünette von mir und stand auf. Enttäuscht öffnete ich meine Augen und sah, dass Manu mir seine Hand reichte um mich nach oben zu ziehen. Sofort senkte ich meinen Kopf und stand von selbst auf. Ich fühlte mich gedemütigt. Es schien mir, als wollte er mich nicht küssen, dabei dachte ich, dass er das immer wollte.
Ohne auf ihn zu warten, drehte ich mich um und ging voraus, direkt in die Richtung in die das Auto gefahren war, bevor es stoppte. Ich fühlte mich gekränkt, von Manuels Reaktion und wollte ihm gerade nicht mehr unter die Augen treten. Was musste er sich nun denken, nun, wo er wusste, dass ich ihn vielleicht doch ganz gerne hatte? "Patrick, warte doch!", rief Manu und kam mir nachgerannt. "Lass es...ich möchte gerade ein wenig alleine sein, ok?" Vorsichtig hob ich meinen Blick und sah den Grünäugigen unsicher an. Leicht nickte er und seufzte traurig. "Darf ich trotzdem neben dir laufen oder willst du, dass ich ein Paar Meter weiter hinten laufe?" Kurz überlegte ich.
~1690 Worte
Hier freedomsquadfan4ever, dein Kapitel was ich dir noch schulde!
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Ich sterbe sowieso... #Kürbismaske
FanfictionWir schreiben das Jahr 3118. Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Roboter haben sie erobert, Menschen werden Maßlos ausgenutzt. Patrick ist einer davon, aber ob sich das vielleicht doch ändert? Gestartet am 06.12.2018 Beendet am 16.01...