Kartoffelpüree...

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Lange blieb mir allerdings keine Zeit zu schlafen, denn kurz nachdem der Brünette Roboter mein Zimmer verlassen hatte, kam er mit einem weiteren wieder. Entnervt öffnete ich meine Augen. Ich wollte meine Ruhe haben und falls mich schon wieder jemand schlagen würde, hätte ich keine Chance mich dagegen zu wehren. Wenn ich mich doch bloß vernünftig bewegen könnte, dann wäre ich schon längst aus diesem verdammten Fenster gesprungen und einfach weggelaufen. Das dieser verdammte Roboter mich verprügelte war doch sicher geplant, die wollten doch, dass ich auf keinen Fall flüchten konnte. Ohne ein Wort ging alles ganz schnell. M2692N1 setzte sich wieder auf den Stuhl neben meinem Bett und der andere Roboter stellte sich auf die andere Seite meines Bettes, so dass ich ihn nicht sehen konnte. Ich hörte bloß, wie er irgendwas umstellte und das klappern von Dosen. Als er fertig war, verließ er den Raum wieder. "Nur so nebenbei, ich bin gerade nicht nur aus dem Raum gegangen, weil ich deiner Frage aus dem Weg gehen wollte, sondern um jemanden zu hohlen, der dir neue Medikamente gibt. Ich kann deinen Schmerz spüren", sagte der Brünette, was mich verwirrte. "Wieso kannst du es spüren, wenn ich Schmerzen habe?", fragte ich deshalb und zog meine Augenbrauen zusammen. Es klang unlogisch, aber es war im Bereich des möglichen, immerhin war er ja ein Roboter. "Ich wurde so programmiert", war die einzige Antwort die ich bekam, und damit musste ich mich wohl oder übel zufrieden geben. "Und wieso reagierst du so wie ein Mensch?", fragte ich noch einmal, um endlich meine Antwort zu bekommen. "Ich wurde so Programmiert", sagte M2692N1 nochmals. "Und wer hat dich programmiert?", fragte ich, gespannt auf seine Antwort. Wenn ich wusste wer ihn Programmiert hatte, käme ich vielleicht der Antwort näher, weshalb die Roboter uns Menschen schlecht behandelten. Nun wusste ich, dass es irgendjemanden gab, der Roboter programmiert hatte. Nun stellte sich mir allerdings die Frage, wann es diesen Jemanden gab. Laut seinem Namen, war der Roboter um die 500 Jahre alt, demnach musste sein Programmierer entweder mindestens genauso alt sein, oder er war schon lange tot. Einfach so würde ich den Brünetten nicht fragen, das käme ein wenig komisch rüber. Anstatt zu antworten, stand der Roboter auf und ging zum Fenster, sodass er davor stand und mir meine Sicht auf den Baum versperrte. Nun konnte ich seinen Rücken betrachten und es klang vielleicht komisch, aber es sah wunderschön aus, wie er vor dem Fenster stand und das Licht neben ihm ins Zimmer viel. Majestätisch, das war das Wort was dieses Bild, meiner Meinung nach, am besten beschrieb.

"Es ist schwer zu beschreiben...aber ich kann es dir nicht sagen. Es tut mir echt leid, aber es geht nicht", redete der Roboter, was mich bedrückt nicken ließ. Was erwartete ich eigentlich? Das er mir erzählte wer ihn, sozusagen, erschaffen hatte? Sicher nicht. "Ok...aber Könnte ich wenigstens deinen Namen erfahren?", fragte ich so vorsichtig wie es ging. "Du kennst meinen Namen ja schon, aber ich weiß deinen Nicht", fuhr ich fort und sah ihn, mit großen Augen an. Das er das nicht sehen konnte, war mir egal. Belustigt schnaubte er und drehte sich zu mir um. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. "Patrick, es gibt Dinge auf diesem Planeten, die werden einfach nicht gebraucht. Darunter fällt mein Name, denn der existiert nicht. Hat er nie und wird er nie...", sagte der Brünette und ging zu einem, in die Wand eingebauten Schrank. Als er allerdings eine Zahlen Kombination eingab, merkte ich, dass es kein Schrank war. Denn als der 'Schrank' sich von alleine öffnete und ein Teller mit Kartoffelpüree und Rührei erschien, wurde mir klar, dass dieses Gerät ein BT war, also ein Gerät was Materialien von einem Ort zum anderen transportierte. So etwas hatten wir auch in meinem Alten Labor, je nach dem was gerade an Baumaterialien benötigt wurde, erschienen diese, wenn man einen bestimmten Code eingab. "So Patrick...da du dich noch nicht alleine bewegen sollst, werde ich dich ab jetzt erstmal füttern", sagte M2692M1 und setzte sich an den Rand meines Bettes. Geschockt riss ich meine Augen auf und schüttelte meinen Kopf. Das war keine gute Idee, denn im selben Moment durchzogen starke Schmerzen meinen Kopf. "Seh mich nicht so an. Wenn du nicht an einem Qualvollen Hungertod sterben willst, isst du besser das was ich dir gebe", sagte der Roboter und sah mich abwartend an. Schüchtern nickte ich und öffnete meinen Mund ein wenig, dabei sah ich dem Grünäugigen unsicher in die Augen. Lächelnd hielt er mir eine Gabel mit Kartoffelpüree vor den Mund und wartete darauf, dass ich diesen ein kleinen wenig mehr öffnete. "Na komm schon, Patrick...bedenke, je schneller du isst, desto schneller ist es vorbei", lächelte der Brünette mir zu, weshalb ich meinen Mund weiter öffnete und sofort die Gabel reingesteckt bekam. Ein wunderbarer Geschmack von Kartoffelpüree breitete sich in meinem Mund aus, als der Roboter die Gabel wieder raus zog, um das nächste bisschen aufzuschaufeln. Gierig verschlang ich das ganze Essen, bis zum letzten bisschen. Stolz sah mir der größere in die Augen. Ich hatte noch nie in meinem Leben so etwas wunderbares geschmeckt. "Lecker?", fragte er belustigt, als ich nach mehr fragte. Es war mir in diesem Moment vollkommen Egal, dass ich gefüttert wurde, ich hatte schon zu lang nichts richtiges mehr gegessen. Leicht nickte ich, während ich ihn bittend ansah. "Du hast aber einen Hunger", grinste der Roboter belustigt, was ich einfach unkommentiert ließ. Was erwartete er eigentlich, nachdem er mich solange hungern ließ? So aß ich noch eine weitere Portion des Kartoffelpürees, danach reichte es mir und ich lehnte mich zurück. Dadurch, dass ich so lang auf dem Boden schlafen musste, fühlte es sich wie im Himmel an, auf einem Bett zu liegen. Müde schloss ich meine Augen. "Wenn du etwas brauchst, ruf einfach nach mir. Mein Zimmer liegt nebenan", sagte M2692N1 nach einer kurzen Zeit, in der er einfach bloß auf dem Stuhl neben meinem Bett saß, und öffnete die Tür. "Manuel. So lautet mein Name...", murmelte er und schloss die Tür hinter sich. Lächelnd schlief ich ein. Er hatte einen schönen Namen, er passte einfach perfekt zu ihm.

~1020 Worte

Ich sterbe sowieso... #KürbismaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt