Müde saß ich vor dem Fenster und betrachtete das Gras draußen. Es war sonnig und zu gerne würde ich nach draußen gehen und frische Luft schnappen, aber leider gab es einen Roboter, der mich von allem was toll war fernhielt. Dieser Roboter war einfach blos krank und anscheinend war ich der einzige der ihm irgendwie helfen konnte. Wie konnte ein so netter Mann wie Manuel bloß so besitzergreifend sein? Wenn ich doch blos wieder in mein Distrikt gehen dürfte, dort müsste ich mich nicht mit Manuel herumschlagen. Ich dürfte zwar auch nicht raus gehen aber ich hätte viel mehr Platz.
Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Die Tür wurde geöffnet und in der Spiegelung des Fensters erkannte ich blonde Haare. "Setzt dich, Maurice...", sagte ich und seufzte. Sofort kam mein Freund meinem Befehl nach, mal wieder hielt er seinen Kopf gesenkt. "Er meinte es nicht so...", fing der Blonde Mann an zu reden, weshalb ich meinen Kopf in seine Richtung drehte. Auch er sah mich an, dieses Mal sah sein Gesicht noch schlimmer aus als das letzte Mal. Nun waren auch seine Lippen aufgeplatzt und auch aus seiner Nase lief Unmengen von Blut. "Er hat dich doch nicht im Ernst geschlagen, Oder?", fragte ich fassungslos und sah dem Blonden in die Augen. "Er nicht, sondern M2692N2...das war aber auch eher meine Schuld. Manuel meinte zu mir, ich solle dir sagen, dass er es nicht so meinte. Er hat auch mich um Vergebung gebeten, ich schätze also du hast doch mit ihm geredet...", nuschelte Maurice und sah mich fragend an. Schuldbewusst blickte ich weg, wich seinem Blick aus. "Es tut mir leid, aber ich konnte einfach nicht anders als zu fragen! Und wie du siehst hat das nicht für dich, sondern für mich schlimme Folgen gehabt...", seufzend fing ich an mit meinen Haaren zu spielen. "Rede mit Manuel. Ich bin mir sicher, er meinte es nicht so..., wenn er sich sogar schon bei mir entschuldigt, meint er es ernst." So beschloss ich dem Rat von Maurice zu folgen und später mit Manu zu reden. "Sag mal, Maurice...was weißt du eigentlich über Michael und Manuel?" Vielleicht konnte er mir ja etwas sagen, was ich noch nicht wusste. Zum Beispiel, warum ich denn nun operiert wurde, dass müsste ich unbedingt auch noch herausfinden. "Nur das was ich dir schon gesagt habe. Michael spricht nicht über sein Leben, er ignoriert mich blos und zwingt mich zu Dingen...eigentlich hätte ich mich schon längst umbringen sollen so schlimm ist es. Aber gleichzeitig gibt es auch Momente, da ist er so unglaublich lieb zu mir und wir liegen einfach auf dem Bett und schweigen. Micha war mal mit mir in einem riesigen Wald, ich war glaube ich noch sechzehn. Es war so verdammt dunkel dort, ich erkannte nichts mehr und hatte vollkommen meine Orientierung verloren. Auf einmal tauchte Micha hinter mir auf und hat mich einfach umarmt. In dieser Nacht bekam ich meinen ersten Kuss...das ist glaube ich meine schönste und wertvollste Erinnerung, die ich besitze." Lächelnd sah ich Maurice in die Augen. Er war Jünger als ich und hatte schon jemanden geküsst. Dazu auch noch einen Roboter, vielleicht war das ja auch mein Schicksal. "Ihr habt euch geküsst? Wie schön...liebt Ihr euch auch?"fragte ich und rutschte näher an Maurice ran, um ihm leicht in die Seite zustupsen. Kurz schien er sein Gleichgewicht zu verlieren, fing sich aber im rechten Moment noch auf. "Das ist schwer zu beantworten, Patrick...es gab tatsächlich mal eine Zeit, ich war mehr als nur verliebt in Michael! Und dann, ganz plötzlich, hat er angefangen mich zu ignorieren, sagte mir dauernd ich wäre nicht zu gebrauchen und er hätte mich eigentlich blos geholt, weil er jemanden brauchte den er verletzen konnte. Er hatte angefangen Dinge mit mir zu machen für die ich definitiv nicht bereit war, besonders im Alter von sechzehn...", erzählte Maurice traurig, weshalb ich ihn in meine Arme zog und seinen Kopf an meine Brust drückte. "Dieses miese Schwein...du musst da unbedingt irgendwie rauskommen, Maurice! Ich werde mit Manuel reden, er wird dafür sorgen, dass du bei mir im Zimmer wohnst und Michael nicht mehr sehen musst", beschloss ich und fuhr dem Blondschopf durch sein Haar. Sofort spürte ich wie er anfing seinen Kopf zu schütteln. "Nein, ich will bei ihm bleiben!", rief Maurice wütend und riss sich von mir los. Wie von einer Tarantel gestochen stand er auf und riss mich hoch. Geschockt versuchte ich mich los zu reißen, aber der Blonde war stärker. Er hielt mich im Würgegriff und drückte mich an das riesige Fenster. Ich verlor den Boden unter den Füßen. Tränen schossen mir in die Augen und ich versuchte zu atmen, vergeblich. "Lass mich los, Maurice!", krächzte ich so laut ich konnte und versuchte den größeren zu treten, leider traf ich nicht. Ich spürte wie das Fenster hinter mir nachgab. Es war ein Kipp Fenster, wie ich bemerkte, was mir zum Verhängnis wurde. Das Fenster kippte nach hinten, ich wurde von Maurice mitgedrückt, sodass ich mich nur noch am unteren Fenster Ramen festhalten konnte. Ich schrie auf und prallte an die Stein Wand, der Wind war stark und drückte mich nach rechts, sodass ich hin und her schwankte. Ich sah nach unten, was sich als Fehler herausstellte. Ich befand mich in mindestens sechs Metern Höhe, das könnte richtig mies enden, würde ich fallen. "Hilfe!", schrie ich panisch und versuchte mich hochzudrücken, aber ich war zu schwach. "Bleib ruhig, P3088N3, Hilfe ist unterwegs!", schrie eine Roboter Stimme von unten. Mein Atem verschnellerte sich, meine Hände fingen an zu Schmerzen und ich drohte abzurutschen. "Patrick, ich bin da!", hörte ich eine Stimme über mir, es war Manu. Mein Herz machte einen Sprung, als ich die Stimme Manus vernahm. Ich sah nach oben, direkt in das Gesicht meines Retters. Fest um griff der Roboter mein rechtes Handgelenk und zog mich nach oben. Ich drückte mich mit aller Kraft mit nach oben, um Manu zu helfen. Meine Knie berührten den Boden des Zimmers, ich wurde einfach weitergezogen, weiter rein in den Raum. Schwer atmend ließ ich mich einfach fallen, somit lag ich auf dem Boden und weinte. Ich war gerettet, ich lebte noch, dank Manu. Der Roboter schloss das Fenster und kniete sich neben mich. Vorsichtig legte er seine rechte Hand an meine Wange. "Ganz ruhig...ich bin da, dir kann nichts mehr passieren. Du bist sicher", sprach Manu beruhigend auf mich ein und hob mich hoch. Mit mir auf dem Arm ging er zu seinem Bett und setzte sich so hin, dass er an der Wand lehnte. Im Schneidersitz saß er da und setzte mich auf ihn drauf, sodass ich mich an seine Brust lehnen konnte. "Es tut mir leid...ich habe gestern vollkommen überreagiert, als Entschuldigung werden wir Morgen einen Ausflug machen, ok? Wenn du möchtest darfst du ab jetzt auch alleine raus, aber meine Schutzroboter kommen mit dir mit!" Liebevoll fuhr der Brünette mit seiner rechten Hand durch meine Haare. Schniefend schüttelte ich meinen Kopf. "Du möchtest nicht raus gehen? Auch Morgen nicht?", fragte Manu vorsichtig und legte seine Arme um mich. Ich fühlte mich sicher und geborgen in ihnen. Eine Antwort gab ich meinem Freund nicht. Stattdessen drehte ich meinen Kopf ein wenig rechts, sodass meine Lippen auf seine Wange trafen. "Danke Manu...ich weiß nicht, wie ich mich je dafür bedanken könnte, dass du mich dauernd vor meinem Tod rettest", murmelte ich undeutlich und lehnte meinen Kopf an seinen. "Aber ich glaube, ich habe nun begriffen, dass es ok ist einen Roboter zu lieben...", erzählte ich meine neuste Erkenntnis, die ich gefasst hatte, als Maurice von ihm und Michael erzählt hatte. Ich spürte, wie Manus Energie Kern anfing schneller zu pumpen, um somit schnellere Herzschläge zu imitieren. "Was ist mit Maurice?!", fragte ich auf einmal, riss meine Augen auf und blickte zum Fenster, wo er als letztes war.
~1310 Worte
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Ich sterbe sowieso... #Kürbismaske
FanfictionWir schreiben das Jahr 3118. Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Roboter haben sie erobert, Menschen werden Maßlos ausgenutzt. Patrick ist einer davon, aber ob sich das vielleicht doch ändert? Gestartet am 06.12.2018 Beendet am 16.01...