~4~

9 3 3
                                    

Als ich zu Hause ankam machte ich schnell das Essen für meine Eltern. Dann ging ich in mein Zimmer und verbrachte dort den restlichen Tag mit Musik hören und Hausaufgaben. Nebenbei dachte ich an den Jungen. Moritz hieß er also. Ob er wirklich mit mir befreundet sein wollte, oder doch nur mein Vertrauen gewinnen wollte, um dann wie die anderen zu sein und mich runtermachen. Ich konnte keinem Vertrauen. Dass ging einfach nicht. Zu sehr wurde ich von den anderen verletzt und ausgenutzt.

Der Abend verging und ich lag im Bett und hörte weiter Musik. Moritz ging mir nicht aus dem Kopf. Vielleicht war er doch anders. Ich beschloss morgen mit ihm zu reden. Entweder das Glück stand auf meiner Seite und Moritz wollte tatsächlich mein Freund sein oder ich hatte mal wieder Pech und er mobbte mich ebenfalls.

Ich schlief irgendwann spät in der Nacht ein und am nächsten Morgen weckte mich mein Vater mal wieder sehr unsanft. "Emilia! Aufstehen! Deine Mutter wartet mit dem Frühstück schon auf dich! Beeil dich gefälligst!"
Ich stand also auf und machte mich für die Schule fertig. Anschließend ging ich runter und frühstückte mit meiner Mutter und zwar nur mit meiner Mutter, weil mein Vater schon zur Arbeit gefahren war. Der Werte Herr hatte es also nicht nötig mit seiner Familie zu frühstücken. Von Tag zu Tag regte mich mein Vater immer mehr auf. Genervter als gewollt ging ich nachdem Frühstück zur Bushaltestelle. Ich stieg in den Bus und war wenig später an der Schule. Ich betrat das Schulgelände. Mein erster Blick fiel auf Moritz. Dieser saß auf dem Boden und lehnte an der Mauer. Er hörte wie jeden Morgen Musik. Sollte ich zu ihm gehen? War er nicht vielleicht sauer, weil ich gestern einfach weggerannt war? Man Emilia was hast du nur wieder für scheiße gebaut. Ermahnte ich mich selbst.

Ich entschied mich zu Moritz zu gehen. Ich setzte mich vor ihm auf den Boden. Er nahm seine Kopfhörer aus den Ohren. "Hallo...es tut mir leid das ich gestern weggelaufen bin...aber ich war...keine Ahnung...ich bin auf jeden Fall Emilia." Moritz lächelte. Sein Lächeln war so bezaubernd. "Ein schöner Name. Emilia." Er lächelte erneut. "Ist doch schon vergessen. Du bist eben vorsichtig, was ich vollkommen nachvollziehen kann, denn wir haben es beide ja nicht so leicht in der Schule...und anscheinend zu Hause auch nicht." Ich nickte. Wir redeten etwas und erzählten vieles über uns. Ich verstand mich gut mit Moritz und mein Gefühl sagte mir, er war anders. Moritz war ein Freund und kein Feind.

Bald schon klingelte es zum Unterricht und unsere Wege trennten sich. Der Unterricht begann und somit dann auch die Qual. Es dauerte nicht lange da brach großes Gelächter wegen mir aus, weil ich Herr Thime nicht geantwortet hatte und somit erneut eine Strafaufgabe machen musste, denn sonst musste ich nachsitzen und das erfuhren dann auch meine Eltern. Dass wollte ich auf jeden Fall vermeiden und so würde ich die Aufgaben machen.

Es klingelte zur Pause. Ich packte meine Sachen und verließ den Raum. Anschließend suchte ich Moritz. Ich fand ihn und musste mit ansehen wie er getreten wurde und anschließend seine Tasche über ihn ausgekippt wurde. Er tat mir so leid. Ich blieb jedoch auch nicht verschont, denn die Mädelsgang kam zu mir und nahm mir meine Tasche weg und drückte mich an die Spinde. Sie nahmen meine Bücher und warfen sie gegen mich. Als sie endlich fertig waren hob ich meine Bücher mit Schmerzen auf und packte sie in meinen Rucksack. Moritz kam zu mir und nahm mich in den Arm. Oh mein Gott. Er umarmte mich. Ich zog seinen Duft ein und lächelte leicht. "Geht's...?" Ich nickte gegen seine Brust. "Bei dir war es viel schlimmer." "Ich hab mich dran gewöhnt..." Ein erneutes nicken meinerseits. Wir verbrachten die restliche Pause zusammen. Dann ging es für uns wieder in den Unterricht. In Deutsch malte ich in meinem Collegeblock rum. Ich wollte einfach, dass die Schule vorbei war.

Es klingelte zur nächsten Pause und Moritz wurde erneut verprügelt. Nach der Schule saßen wir beide wieder an der Mauer von heute morgen. "Musst du nicht nach Hause?" "Nein meine Eltern sind nicht da...dann kann ich auch später nach Hause gehen. Ich möchte gerne etwas Zeit mit dir verbringen." Er lächelte und wir redeten und erzählten einige Stunden, bis er und ich dann doch nach Hause mussten. Ich kochte wie jeden Tag und machte dann noch meine Hausaufgaben.
Als ich mit allem fertig war hörte ich Musik und dachte über den heutigen Tag nach.

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Was sagt ihr zu Emilia und Moritz? Schreibt es in die Kommentare.

Relationship With ConsequencesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt