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Auf dem Schulgelände angekommen klingelte es schon zum Unterricht. Ich wusste gar nicht, dass wir erst so spät losgegangen waren. Wir trennten uns also direkt und gingen zu unseren Räumen, wo wir Unterricht hatten.
Mein Unterricht verlief recht ruhig, denn Herr Thime war krank und somit hatten wir einen Vertretungslehrer, der mir persönlich viel symphatischer war. Er half mir, wo ich nicht weiter kam und machte mich nicht runter wie dieser Arsch von Thime. Ich hasste diesen Lehrer und würde es auch mein ganzes Leben noch. Mathe verging mit dem Vertretungslehrer, wo ich leider den Namen vergessen hatte, viel schneller. Nachdem es zur Pause klingelte lief ich aus dem Raum zu Moritz und fiel ihm in die Arme. "Mein Mädchen hat gute Laune?" "Ja, Herr Thime ist krank und wir haben einen Vertretungslehrer. Mathe hat endlich mal wieder Spaß gemacht." "Das freut mich. Deutsch war leider genauso wie immer..." Ich drückte Moritz sofort an mich und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss sofort.
Unsere gemeinsame Pause verlief leider auch sehr schnell und die nächsten Stunden begannen.

Der Schultag verging im Großen und Ganzen recht schnell. Nach der Schule musste ich mir die Tränen jedoch versuchen zu unterdrücken, denn als ich das Schulgebäude verließ sah ich wie Moritz von den Jungs aus seiner Klasse verprügelt wurde. Ich lief dorthin und versuchte zu helfen, doch ich wurde festgehalten. "Hört auf!!" rief ich verzweifelt, doch sie machten erbarmungslos weiter.
Einige Minuten vergingen und sie hörten auf und gingen. Ich wurde losgelassen und lief sofort zu Moritz der am Boden lag. "Schatz!? Hörst du mich?! Sag bitte was!" Ich sah ein leichtes Lächeln seinerseits. Dann schloss er die Augen. "Schatz!? Mach die Augen auf! Bitte!!" Tränen liefen mir über die Wangen. Bald schon wurde ich von Rettungskräften weggezogen. Wer hatte einen Rettungswagen gerufen?
Sie verarzteten Moritz und schoben ihn in den Rettungswagen. "Kann ich mit?!" "Sind Sie verwandt mit ihm?" "Ich bin seine feste Freundin." "Dann nicht. Tut mir leid."
Der Rettungswagen fuhr weg und ich lief unter Tränen zur Bushaltestelle und fuhr zu Moritz Zuhause. Dort angekommen klingelte ich immernoch weinend und seine Mutter öffnete mir die Tür. "Kind!? Was ist denn los?" "Moritz...er...wurde von...den Jungs...aus seiner Klasse...verprügelt...er wurde von einem...Rettungswagen...mitgenommen..." schluchzte ich. Seine Mutter zog sofort ihre Schuhe und Jacke an und nahm meine Hand und zog mich zu ihrem Auto. Wir stiegen ein und sie fuhr zu dem Krankenhaus, welches mir die Sanitäter gesagt hatten. Dort angekommen fragte seine Mutter wo Moritz war und wir wurden zu einem Zimmer geführt. Ein Arzt verließ gerade das Zimmer. "Guten Tag. Dr. Dilk mein Name. Wer sind Sie wenn ich fragen darf?" fragte der Arzt an Moritz Mutter gewandt. "Ich bin Moritz Mutter, Bettina Kaper." "Und Sie?" fragte er nun an mich gewandt. "Ich bin Emilia Hauser, Moritz feste Freundin." Dr. Dilk nickte und ging nur mit Bettina in Moritz Zimmer. Ich schaute von außen durch das Fenster ins Zimmer. Moritz hatte immernoch die Augen geschlossen. Bitte ließ es ihn gut gehen. Ich brauchte ihn doch...

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Dr. Dilk wieder aus dem Zimmer. Ich schaute ihn erwartungsvoll an, doch er ging einfach an mir vorbei. Bettina saß am Bett von Moritz und hielt seine Hand. Wieso durfte ich denn nicht zu meinem Freund!? Ich blieb wie angewurzelt vor dem Fenster stehen. Irgendwann kam auch Bettina aus dem Zimmer. Sie schaute mich mit Tränen in den Augen an und umarmte mich. Ich erwiderte die Umarmung. "Was ist mit Moritz...?" fragte ich fast schon im Flüsterton. "Moritz..." fing sie an. "Er hat...mehrere Rippen gebrochen...und eine Gehirnerschütterung...Moritz wird länger schlafen...denn die Ärzte haben ihn ins...künstliche Koma gelegt..." Sofort liefen mir die Tränen über die Wangen. Moritz lag im Koma und das waren alles diese blöden Jungs aus seiner Klasse Schuld. Ich löste mich aus Bettina's Griff und lief den Gang Richtung Ausgang entlang. "Du kannst immer zu ihm Emilia!" Ich hörte wie Bettina weinte, jedoch lief ich weiter. Mein Freund lag im Koma. Was sollte ich denn jetzt machen?! Niemand beschützte mich mehr...niemand war mehr bei mir, wenn es mir schlecht ging. Es war wie früher...wo ich die einsame Emilia war und nichts in meinem Leben funktioniert hat. Wieso musste es jetzt passieren?! Wieso!?

Ich lief nach Hause und sperrte mich oben in meinem Zimmer ein. Ich weinte mein ganzes Kissen voll. Ich hasste mein Leben.

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Relationship With ConsequencesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt