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Mein Handy vibrierte durchgehend, denn Moritz schrieb mir.  Ich las die Nachrichten nicht und antwortete ihm somit auch nicht, stattdessen konzentrierte ich mich auf meine Musik. Es tat mir natürlich leid, denn Moritz hatte damit nichts zutun und konnte dafür gar nichts, dass es mir so ging, wie es mir ging. Ich nahm die Kopfhörer aus den Ohren und hörte die Haustür unten auf und zu gehen. Ich steckte meine Kopfhörer sofort wieder in die Ohren. Bitte ließ keinen in mein Zimmer kommen. Ich bekam Angst, als ich die Treppe knarzen hörte.
Plötzlich wurde meine Zimmertür aufgerissen und meine Mutter betrat das Zimmer. Was machte sie hier? Sie kam sonst nie in mein Zimmer. Sie ließ mich in Ruhe, nicht so wie mein Vater, der mich schlug und anschrie, wenn ihm etwas nicht passte.
Meine Mutter setzte sich auf meine Bettkante. Ich rutschte hoch, sodass ich saß und nahm meine Kopfhörer wieder aus den Ohren. "Emilia...?" Ich nickte. "Sollen wir heute zusammen kochen?" Was war denn plötzlich mit meiner Mutter los? Wieso war sie plötzlich so? Das einzigste was ich machte, war zu nicken. Ich stand mit meiner Mutter auf und ging mit ihr runter in die Küche. Wir fingen zusammen an, das Essen zu kochen.

Als wir fertig waren kam mein Vater schon nach Hause. Ich lief schnell in mein Zimmer, denn ich wollte ihn nicht sehen, geschweige denn seine Stimme hören und so hörte ich sofort wieder Musik, als ich im Bett lag. Ich nahm mein Handy und antwortete endlich Moritz. Seine Antwort auf meine Nachricht ließ nicht lange auf sich warten. "Emilia! Endlich! Ich dachte dir wäre etwas passiert! Wieso hast du nicht geschrieben!?" Man war Moritz süß, wie er sich Sorgen um mich machte. "Sorry Moritz...ich hab Musik gehört und wollte meine Ruhe haben...tut mir leid..." "Soll ich vorbei kommen? Oder möchtest du dich woanders treffen?" "Nein...mein Vater ist zu Hause. Der lässt mich jetzt nicht mehr raus. Und ich möchte nicht aus meinem Zimmer raus und ihn sehen oder hören." "Na gut, ok. Sehen wir uns Morgen?" "Kommt drauf an, ob meine Eltern das Haus verlassen. Wenn nicht, dann verlasse auch ich das Haus nicht. Ich glaube du verstehst das nicht so, wieso ich so bin...ich liebe dich." "Ok...schreib mir einfach. Ich bin für dich da. Ich liebe dich auch."
Ich legte mein Handy beiseite und ließ die Musik einfach laufen.
Der Abend verging und die Nacht trat ein und ich lag wach im Bett. Ich hörte immernoch Musik. Moritz hatte mir vor knapp 2 Stunden eine gute Nacht gewünscht, naja jetzt hatten wir 3 Uhr in der Nacht. Mir war es eigentlich relativ egal, ob ich wach lag oder schlief. Es interessierte auch meine Eltern nicht.
Irgendwann um 4 Uhr morgens schrieb ich Moritz. "Bist du wach...?" Als ich die Nachricht abgeschickt hatte kam ich mir dumm vor. Natürlich schlief er, doch da täuschte ich mich, denn keine 2 Minuten waren vergangen und ich bekam eine Antwort von ihm. "Ja. Warum schläfst du nicht?" "Kann nicht. Denke zuviel nach. Ist aber egal. Hab ich dich geweckt?" "Ok. Nein hast du nicht. Ich bin seit ungefähr einer Stunde wach. Soll ich zu dir kommen?" Ich überlegte einen Moment. "Ja bitte." schrieb ich dann schlussendlich. Ich wusste zwar, dass es eine schlechte Idee war, aber ich brauchte ihn jetzt einfach. Ich brauchte seine beruhigenden Worte und seine Wärme, die er ausstrahlte. "Ok mein Mädchen, bis gleich."

Ich nahm meine Kopfhörer aus den Ohren und legte mein Handy aufs Bett und stand auf. Ich zog mir einen Pullover über und öffnete langsam meine Tür. Ich hatte noch nie in der Nacht mein Zimmer verlassen. Ich hatte so Angst, dass ich meinen Vater weckte und er mich anschrie oder sogar wieder schlug. Ich machte einen Schritt aus meinem Zimmer und schaute links und rechts. Ich sah nichts und verließ mein Zimmer leise. Ich spürte wie mein Herz mir fast aus der Brust sprang. Die Treppe kam mir näher. Ich legte meine Hand aufs Geländer und ging eine Treppe runter. Sie knarzte. Sofort schaute ich zur Schlafzimmertür. Es tat sich nichts. Zum Glück. Ich schaute wieder runter und ging langsam weiter.
Nach einigen Minuten war ich unten. Es klopfte leise an der Haustür. Hatte Moritz sich hierhin teleportiert? Ich ging zur Tür und öffnete sie. Moritz schlang sofort seine Arme um mich und hob mich hoch. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und meine Beine um seine Hüfte. Seine Wärme strahlte sofort aus. Ich schloss meine Augen und zog seinen Duft ein.
Moritz schloss leise die Haustür und hielt mich gleichzeitg im Arm feste. Er ging leise die Treppen hoch und betrat mein Zimmer und schloss auch diese Tür. Zusammen mit mir auf dem Arm setzte er sich auf mein Bett. Nun saß ich auf seinem Schoß und machte nicht die Anstalten mich zu lösen. "Was ist los mein Mädchen." "Ich hab dich vermisst..." Ich drückte mich an ihn und spürte sein Lächeln. "Ich hab dich auch vermisst und freue mich, dass ich dich in meinen Armen habe." Jetzt lächelte ich ebenfalls leicht und zog erneut seinen Duft ein. Er roch so gut.

Einige Zeit verging und Moritz legte sich mit mir hin. Tatsächlich schlief ich einen Moment später in seinen Armen ein.
Die restliche Nacht verging und am Morgen wurde ich durch knarzen der Treppe schreckhaft wach. Ich schaute sofort in Moritz wunderschönes Gesicht. Er war ebenfalls in der Nacht eingeschlafen. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Ich küsste ihn auf die Stirn und befreite mich aus seinen Armen und stand auf. Ich zog mich schnell um und verließ mein Zimmer und ging ins Badezimmer. Dort machte ich mich etwas frisch und ging dann zurück in mein Zimmer. Im Zimmer setzte ich mich auf meine Bettkante und strich Moritz durch seine braune Wuschelmähne. Plötzlich schlang er seine Arme um meine Hüfte und zog mich zu sich. Ich lag nun wieder und das ganz nah an Moritz. Dieser öffnete seine Augen und legte seine Lippen plötzlich auf meine. Ich war so überrascht, dass ich erst überhaupt nichts machte. Nach ein paar Sekunden entspannte ich mich und erwiderte meinen allerersten Kuss. Ich spürte Moritz Lächeln. Er löste sich von mir und lächelte. "Alles gut...?" fragte er unsicher und ich nickte nur lächelnd und küsste ihn erneut und strich durch seine Haare. Plötzlich rief mein Vater die Treppe hoch, "Emilia!! Komm sofort runter!" Ich löste mich sofort von Moritz und rannte runter. "Ja...?" fragte ich mit viel Angst in der Stimme. "Deine Mutter und ich sind weg. Wo wir sind hat dich nicht zu interessieren! Wenn was sein sollte hilf dir selbst!" Damit verließen meine Eltern das Haus. Ich konnte die Tränen nicht zurück halten und fing somit an zu weinen. Ich hörte die Treppe und spürte wenig später Moritz Arme um mich. Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und weinte sein T-Shirt voll.
"Beruhig dich mein Mädchen..." Er küsste meinen Scheitel und drückte mich an sich.

Einige Zeit später hatte ich mich wieder beruhigt und Moritz ging mit mir raus. Wir hielten Händchen und liefen um den Block. Nach knapp einer Stunde saßen wir wieder in meinem Bett und kuschelten. "Danke Moritz...dass du da bist..." "Für mein Mädchen mach ich alles. Da komme ich auch mitten in der Nacht, um einfach bei meinem Mädchen zu sein." Ich lächelte und küsste ihn. Er erwiderte sofort.
Der Tag verging viel zu schnell und gegen Abend ging Moritz nach Hause. Genau richtig, denn meine Eltern kamen wenig später nach Hause. Ich hörte natürlich wieder Musik.

Was sagt ihr zum Kapitel? Schreibt es in die Kommentare und lasst ein paar Votes da. :D


Relationship With ConsequencesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt