Mellis POV

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Vollkommen geflasht stehe ich hinter meinem Merchstand. Ich habe nicht damit gerechnet, dass die Band meines besten Freundes so eine geile Liveshow zu bieten hat. Wobei ich nicht sehr viel mitbekomme von dem kompletten Zusammenspiel von Lord of the Lost.

Es kommen zwar nur ganz vereinzelt Fans um etwas zu kaufen, aber ich bin von Klaas wie in seinen Bann geschlagen. Er scheint voll in seinem Element zu sein.

Ab und zu lasse ich jedoch meinen Blick auch über die restliche Bühne schweifen. Bei allen scheint es so zu sein, wie bei ihm. Sie sind nicht mehr die Männer, die ich vor sechs Wochen kennengelernt habe. Auch Bo ist vollkommen verändert. So habe ich ihn noch nie erlebt.

Jetzt verstehe ich die Mädels noch mehr, die die Band und deren Mitglieder so extrem anhimmeln. Selbst Chris merkt man seine abartige Art, die er privat an den Tag legt, nicht mal ansatzweise an.

Scheiße, die Lichter gehen schon wieder an. Wie verdammt schnell können denn knapp zwei Stunden bitteschön um sein?

Kaum ist die Band nach der Zugabe von der Bühne verschwunden, werden Bengt und ich schon von Fans belagert, die noch mehr Merch kaufen wollen. Außerdem kommen die Jungs wohl gleich noch für Fotos und Autogramme nach draußen.

Wir sind so im Stress, dass ich Klaas erst bemerke, als er mir schnell einen Kuss auf die Wange drückt. Die Mädels vor mir schauen vollkommen irritiert zwischen ihm und mir hin und her.

"Hat dir unsere Show gefallen, Melli?"

"Ich muss sagen, dass ich schon schlimmere Vogelscheuchen auf der Bühne gesehen habe," grinse ich ihn breit an.

Das entspricht grundsätzlich den Tatsachen. Und schließlich muss ich ja nicht gleich zugeben, dass ich sehr positiv überrascht von ihrem Auftritt bin.

"Na danke auch. Tssss. Das gibt Rache, verlass dich drauf," grinst Klaas zurück, bevor er sich in die Masse an Fans begibt.

Nach und nach kommen auch die anderen raus und ich habe immer wieder kurze Verschnaufpausen.

Am längsten lässt natürlich der "Lord" auf sich warten. Als er dann aber den Saal betritt, geht ein Raunen durch die Menge und die meisten Mädels stürzen sich auf ihn.

Ich verfolge das Treiben ziemlich amüsiert und bemerke nicht, dass plötzlich jemand neben mir auftaucht.

Als sich dann eine Hand sachte auf meine Hüfte legt, schrecke ich zusammen.

"Ich muss doch jetzt nicht etwa befürchten, dass Chris für mich zur Konkurrenz wird, oder?"

"Frühestens, wenn die Hölle zufriert. Vorher definitiv nicht. Aber solltest du nicht auch noch ein paar kleine Mädchen glücklich machen mit einem Foto oder so?" grinse ich Klaas neben mir an.

Ich empfinde seine Berührung als ziemlich angenehm. Aber ich muss mich erst noch etwas daran gewöhnen. Hoffentlich nimmt er mir das nicht allzu übel.

"Alles schon erledigt. Und mit Bengt habe ich auch schon geredet, dass er den Rest alleine schafft. Ich hätte gerne ein paar Minuten nur mit dir," flüstert er mir möglichst leise ins Ohr.

Im nächsten Moment greift er sich schon meine Hand und zieht mich ein Stück hinter sich her Richtung Ausgang. Doch dann schiebt er mich vor sich her durch den Saal zum Backstage-Bereich.

Ich bin hypernervös und mein ganzer Körper steht unter Spannung, weil ich mir nicht sicher bin, was Klaas jetzt mit mir vorhat.

Noch im Gang zu den hinteren Räumen finde ich mich unerwarteterweise an die Wand gedrückt wieder. Vor mir steht Klaas, der mir tief in die Augen sieht und zärtlich meine Wange streichelt, seine Stirn an meine gelehnt.

Lange stehen wir einfach nur so da und sehen uns an, ohne ein Wort zu sagen. Denn jedes einzelne davon würde den Augenblick einfach nur zerstören.

Für mich trotzdem zu schnell lässt Klaas dann aber von mir ab und tritt einen Schritt zurück. Auch sieht er jetzt zu Boden.

"Es tut mir leid, meine Hübsche. Ich wollte mich zusammenreißen und dir Zeit lassen. Aber es fällt mir so verflucht schwer, mich von dir fern zu halten," erklärt er mir bedrückt.

Ohne genau zu wissen was ich tue (mein Hirn ist nur noch eine kleine matschige Masse, einzig mein Körper reagiert noch) lege ich meine Finger unter sein Kinn und drücke es vorsichtig nach oben.

Langsam nähere ich mich mit meinem Gesicht dem seinen, bis unsere Lippen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt sind.

"Ich glaube, wir sollten für einen Moment mal aufhören zu denken. Das tut uns sicher mal ganz gut."

Und damit berühren sich unsere Lippen ganz sanft. Langsam drängt sich seine Zunge in meinen Mund, während er wieder sachte meine Wange streichelt.

Nach ein paar Augenblicken jedoch löse ich mich von Klaas. Zu weit sollte ich es definitiv noch nicht kommen lassen.

"Siehst du, das war doch gar nicht schlecht für den Anfang. Und ich bin dir immerhin nicht weggelaufen," lächle ich ihn an.

So wohl habe ich mich seit Josh nicht mehr bei einem Mann gefühlt. Allerdings hatte das damals kaum etwas echtes.

"Das ist gut zu wissen. Ich hoffe wir können das wiederholen. Aber der erste Schritt muss von dir kommen," stupst Klaas mit seiner Nase gegen meine.

Immer noch grinsend stoße ich ihn leicht von mir weg. Wir sollten langsam wieder zu den anderen. Nicht, dass die uns noch hier vergessen.

"Sollen wir lieber einzeln vor gehen? Wer weiß, was die anderen sonst denken," fragt mich Klaas nach ein paar Schritten.

Perplex bleibe ich stehen.

"Es ist mir ehrlich gesagt scheißegal, was Chris und die anderen denken. Mit Bo rede ich eh über alles, wie du weißt. Oder hast du ein Problem damit, wenn sie uns zusammen sehen?"

"Natürlich nicht. Ich dachte da nur an dich. Du weißt doch wie die Chaoten sein können," bekomme ich zur Antwort.

Statt noch etwas zu sagen, greife ich nun meinerseits nach Klaas' Hand und ziehe ihn mit mir mit. Und ebenso Hand in Hand treten wir wieder vor den Rest der Band.

You're Sex on LegsWhere stories live. Discover now