Klaas' POV

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Sehr nah beieinander sitzen Melli und ich mit Bo, Tobi und Gared, wie Gerrits Künstlername ist, beisammen und quatschen dummes Zeug. Das ein oder andere Glas Jacky-Cola gönnen wir uns dabei natürlich auch.

Chris hat sich wortlos in seine Buchte verkrümelt, was uns allen heute wohl ganz recht ist. Seit Melli und ich Hand in Hand aus Richtung Backstage kamen, hat sich die Laune unseres Sängers rasant verschlechtert.

Das bestärkt mich in meiner Vermutung, dass er mehr von Bos bester Freundin will, als er zugibt. Wahrscheinlich hat er deswegen seit Wochen kein Mädel aus einer Bar mehr abgeschleppt.

Mir kann das zum Glück egal sein. Melli kann ihn ja sehr zu meiner Freude auf den Tod nicht ausstehen. Das zeigt sie ihm ja auch unmissverständlich.

Mitten in der Nacht verschwinden wir dann auch alle langsam ins Bett. Morgen steht das nächste Konzert an. Da verkatert zu sein, ist so ziemlich das schlimmste, was man sich als Musiker selbst antun kann.

Ich bemerke Bos argwöhnischen Blick, ob Melli und ich in die selbe kleine Schlafkabine gehen. Und auch sein erleichtertes Aufatmen, dass dies nicht der Fall ist. Meine Fresse, der benimmt sich ja schlimmer als ein abgerichteter Wachhund.

Was denkt der eigentlich? Dass ich Melli bei der ersten sich bietenden Gelegenheit flach legen will oder was? Bo sollte mich mittlerweile besser kennen.

Nachdem Melli mir noch einen Kuss auf die Wange gegeben hat, wende auch ich mich meiner Kabine zu und lege mich schlafen.


Nach nicht allzu langer Zeit werde ich durch einen markerschütternden Schrei von Melli geweckt. Unsere Betten liegen sich genau gegenüber. Deswegen bin ich auch schon bei ihr, bevor Bo auch nur einen Schritt aus seinem Bett machen kann.

Wild um sich schlagend und tretend schreit Melli noch immer. Erst als ich sie vorsichtig berühre, schlägt sie panisch die Augen auf und krallt sich an meinem Arm fest.

Behutsam setze ich mich neben sie. Ich lasse sogar genug Platz für Bo. Schluchzend lehnt Melli ihren Kopf jedoch an meine Schulter und nicht an die ihres besten Freundes.

"Hey, meine Kleine. Seit wann sind denn deine Alpträume wieder da?"streicht Bo ihr sanft über den Rücken um seine beste Freundin zu beruhigen.

Melli hat mit Alpträumen zu kämpfen? Warum das? Etwa wegen dem Unfalltod ihres damaligen Freundes?

"Das war der erste seit zweieinhalb Jahren. Aber warum ausgerechnet jetzt, wo ich mich seit langem mal wieder richtig gut fühle?" schluchzt Melli in meinem Arm.

"Schhhhhht, meine Hübsche. Beruhige dich erstmal. Bo und ich sind doch bei dir," flüstere ich ihr zärtlich ins Ohr.

Und es zeigt Wirkung. Langsam, aber nur ganz langsam, hört Melli auf zu weinen. Doch sie klammert sich immer noch an mich.

"Bo, ich denke du kannst wieder ins Bett gehen. Mir geht es wieder besser. Danke, mein Hase," lächelt sie ihren besten Freund leicht an.

Mich hingegen lässt sie noch immer nicht los. Nicht, dass mich das stören würde. Es verwundert mich nur.

Bo scheint es da ähnlich zu gehen, wenn ich seinen Blick richtig deute, der zwischen Melli und mir hin und her zuckt. Als ob er sich nicht sicher ist, ob er uns allein lassen kann.

"Bo, ich werde mich schon benehmen. So gut solltest du mich eigentlich kennen. Also hör auf die Dame und leg dich wieder hin," grinse ich ihn an.

Zögernd steht Bo also endlich auf und geht wieder ins Bett. Aber nicht ohne uns vorher noch einen zweifelnden Blick zuzuwerfen. Den bemerke ich jedoch nur noch aus dem Augenwinkel. Meine volle Aufmerksamkeit gilt nun Melli.

You're Sex on LegsWhere stories live. Discover now