vierundzwanzig

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Ich wollte bloß wissen, ob der Mann ein weiterer Cousin von Namjoon war, der ihm peinlich vor mir war oder welcher vielleicht Probleme hatte, die Namjoon mir nicht erzählen wollte. Sich ins Café zu setzen, war etwas riskant, schließlich klingelte beim Eintreten die Glocke und manchmal ließ Namjoon bestimmt seinen Blick schweifen. Außerdem sah ich drinnen nicht unbedingt einen freien Platz.

Ich konnte beide gut beobachten, auch wenn immer wieder Kellner vorbeiliefen oder jemand sich an den Tisch zwischen uns, bewegte oder aufstand. Zusätzlich hatte ich noch die Eisbecherkarte. Als ich sah, dass Namjoon am Handy war, schnappte ich mir ebenfalls meines und öffnete unseren Chat, auf welchen er kurz geantwortet hatte.

 Als ich sah, dass Namjoon am Handy war, schnappte ich mir ebenfalls meines und öffnete unseren Chat, auf welchen er kurz geantwortet hatte

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Wieso?
17:02

haha ich schicke dir irgendwas, um dich zu motivieren
17:03

Oh ja bitte! Ich sitze gerade nur so an meinem Schreibtisch rum und starre Löcher in die Gegend.
17:03

~

Fassungslos blickte ich von dem Sperrbildschirm meines Handys hoch und sah, wie Namjoon noch einige Sekunden auf seinen Bildschirm schaute, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder dem Mann ihm gegenüber widmete. Er log mich also offensichtlich an. Von wegen beschäftigt und an seinem Schreibtisch.

Eine Fraz stand von ihrem Platz auf und versperrte mir für einige Sekunden das Sichtfeld, doch als ich einen erneuten Blick auf Namjoon hatte, gefror mir das Blut in den Adern. Sie küssten sich. Nicht der Mann küsste Namjoon, der war geschockt und stieß ihn nach ein paar Sekunden weg. Stattdessen war es ein etwas längerer, aber unspektakulärer Kuss, den Namjoon kurz danach nochmal wiederholte.

Meine Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt und ich ballte meine Hände zu Fäusten. Was fiel ihm ein? Aus Frust sammelten sich Tränen in meinen Augen, die ich energisch versuchte wegzuwischen. Ich weinte nicht sehr oft, aber wenn, eher wenn mich etwas frustrierte und ich mit diesem Gefühlen nicht klar kam, als wenn ich traurig war. So war es auch jetzt. Schockierte es mich? Nein. Ärgerte es mich? Total!

Ich wischte mir über die Augen, bevor ich richtig losheulte, da stand ein Kellner vor mir. „Hey Seokjin~", begann Taehyung, doch verstummte, als ich hochblickte. Er sah mich mitleidig an. „Ich... also. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.", gab er zu. „Ich hab alles gesehen.", schnaubte ich und meine Stimme zitterte leicht vor Wut, „Sag ihm nicht, dass ich hier war." Schnell stand ich auf und ließ das Café hinter mir. Die Tränen begannen schneller zu kullern und hektisch wischte ich sie mir von den Wangen. Ich dachte ernsthaftes Betrügen machen nur sehr junge Erwachsene und alte Männer!

Jungkook war in dem Alter, wo fast jeder diesen Fehler mal begann, weil man seine Hormone nicht kontrollieren konnte oder Angst hatte, Erfahrungen zu verpassen. Mir war es damals auch schonmal passiert, dass ich betrogen wurde, als ich etwa 20 war. Ich hatte einfach damit gerechnet, dass die Testphase von Beziehung und Sexualleben mit Mitte 20 jetzt vorbei waren, deswegen traf es mich doch etwas mehr als ich wollte, dass Namjoon jemand anderen hatte. Natürlich traf es mich, aber der reine Frust war größer. Mich hatte er ja nicht mal nach einem Date gefragt und jetzt kannte ich den Grund!

Ein krächzendes Schluchzen entwich mir und machte mich bloß wütender auf mich selbst. Energisch klingelte ich sturm bei Hoseok.

EXPLICATION - NAMJIN ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt