zwei

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„Hey, das tut mir echt total leid!", seufzte eine raue Stimme und der junge Mann half mir, die Blätter einzusammeln, „ich würde ja sagen, dass ich sonst immer aufpasse, aber ich mache so ziemlich alles kaputt, also wäre das eine Lüge."

Ich sah auf, direkt in sein Gesicht. Überrascht stockte mir der Atem. Er war ziemlich gebräunt für einen Koreaner, sein Gesicht war eher ründlich und er hatte braune Haare. Entschuldigend lächelte er mich an und sofort traten zwei Grübchen hervor. Er hatte ein wunderschönes Lächeln, allgemein war er total gutaussehend und wohl nur ein paar Jahre älter als ich.

Da reden Hoseok und ich einmal darüber, dass ich nicht mehr Single sein wollte - vielleicht auch öfter, eigentlich führten wir diese Diskussion jeden Tag - und schon tauchte so ein Leckerbissen auf den Fluren unserer Universität auf.

„Alles gut", lachte ich und betrachtet meinen Ordner. Der Metallbogen war komplett verbogen und einige Blätter deswegen eingerissen. Zum Glück waren dies nur meine Berichte der letzten drei Jahre, die alle auf meinen Laptop gespeichert waren. Aber der Ordner war hin.

„Wirklich, es tut mir echt total leid. Bist du auch im Hörsaal 4?", fragte der Unbekannte, Hoseok total ignorierend. Ich nickte lächelnd und fuhr mir durch die Haare. „Ja, Magnetresonanztomographie", schmunzelte ich. „Cool, ich bin euer neuer Professor, Dr. Kim Namjoon", stellte er sich vor und schüttelte meine Hand. Er hatte einen Doktortitel - er musste echt schlau sein. „Kim Seokjin... ohne Doktor.", gab ich als Antwort und seine Grübchen stachen noch weiter heraus - wie sollte man sich da denn konzentrieren...

Professor Kim hielt mir - und Hoseok - die Tür zum Hörsaal auf und folgte uns, nur dass er zum Sprecherpult ging und wir beide in die vierte Reihe, wo wir Laptop, Getränk und Notizheft aufbauten.

„Wir haben auch echt jedes Jahr einen Mr. Kim. Im Krankenhaus waren es sogar drei.", flüsterte ich Hoseok zu und der kicherte. „Du bist selber ein Kim, also beschwer' dich lieber nicht!" Ich stupste ihn grinsend an. „Kim steht für Schönheit!" Grinsend schüttelte Hoseok den Kopf. „Also Dr. Kim Soohyun im Krankenhaus war nicht das, was ich als ‚schön' betiteln würde.", lachte er und wuschelt durch meine Haare. Schmollend richtete ich diese wieder mit Hilfe der Spiegelung meines Laptops.

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