elf

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Um eine Sache klarzustellen, man kann sich auch für sich selbst schön machen. Ja, ich sehe immer gut aus, witzig, aber wenn ich meine Givenchy Sachen trage oder YSL und dabei dezent geschminkt bin, hat das nichts damit zu tun, dass ich irgendwen beeindrucken will. Hoseoks schwules „you go, girl!" konnte ich sowieso nicht gebrauchen und ich glaube, Yoongi wollte ihn auch bald zur Adoption freigeben, auch wenn er Hoseoks (falscher) Ansicht war. Ich machte mich nicht zurecht, weil Namjoon mich abserviert hatte!

Namjoons und mein Kontakt bestand die Woche aus anlächeln und unauffällig verschwinden, von meiner Seite aus, immer wenn er näher kam. Es nervte mich tierisch, das Namjoon so gut aussah und so schlau war. Immer wenn ich über ihn nachdachte, wollte ich mehr über ihn wissen. Ich wollte mich auch mal wieder verlieben und Namjoon schien wirklich wie ein idealer Kandidat. Aber Liebe könnte man nicht erzwingen.

Aber entwickeln! Doch wie, wenn Namjoon ‚nichts mit Studenten anfängt'? Ich atmete tief durch. Er wäre vielleicht ein guter Fang, aber wenn es nicht passt, dann passt's nicht. Ende der Geschichte. Aber die Grübchen... Nein! Keine Grübchen. Es war wirklich zum verrückt werden, ich hatte sein Instagram gestern gefunden, er hat zwar nur 5 Bilder gepostet, aber eins davon war ja mal übertrieben mega hot und ich habe ganz vielleicht einen Screenshot gemacht.

Ich liebte es, einen Crush zu haben. Namjoon war mein Crush, auch wenn diese Worte nie so meinen Mund verlassen würden. Es war dennoch irgendwie aufregend, ihn auf dem Campus zu sehen und ihm aus dem Weg zu gehen, als wären wir wieder Teenager und die Uni eine Schule. So wie heute zum Beispiel. Namjoon kam als letzter aus seinem Saal während ich an meinem Spind festhing, weil das Schloss klemmte. Er kam auf mich zu und ich versuchte möglichst lässig auszusehen, während ich an dem Schloss rüttelte wie ein Irrer.

„Hey Jin...", lächelte er vorsichtig und ich ließ von meinem Spind ab. „Hey", antwortete ich, genervt darüber, dass ich es so lange geschafft hatte, ihm aus dem Weg zu gehen und jetzt gescheitert war wegen seines blöden Spinds. „Ich wollte dich fragen, ob wir mal reden können. Du bist in den letzten Tagen immer abgehauen, sobald ich in der Nähe war, dabei würde ich wirklich gerne nochmal mit dir sprechen - so privat."

Wie schaffte er das eigentlich, immer den richtigen Moment zu finden? „Wie meinst du das?", fragte ich, obwohl ich eigentlich direkt ja gesagt hätte, aber ich musste natürlich ‚hard to get' spielen. „Wir können doch nochmal in das Café, in dem Taehyung arbeitet. Mein Cousin, falls du dich erinnerst." Ich nickte. „Ja, ich erinnere mich. Aber sag mal, hast du nicht auch eine Regel die Freundschaften mit Studenten ausschließt?" Ich hoffe, das klang genauso lässig, wie es sich für mich anhörte. Namjoon lachte. „Bitte." Er klimperte zweimal mit den Wimpern.

Ich seufzte und musste erneut lächeln von seinen Grübchen. „Na gut... gibst du einen aus?", fragte ich mit meinem schönsten Lächeln. „Sogar mehr, wenn's darauf ankommt." Das war definitiv ein Flirt-Ton. Ich schaffte es endlich meinen Spind zu öffnen. „Na dann... morgen Nachmittag gegen 4 Uhr?", schlug ich vor und er nickte erfreut. „Bis dann, Jin."

Ich erhaschte noch einen Blick auf das Taschenbuch in seiner Hand und konnte die Worte ‚erweiterte Sprachwissenschaften' erkennen. Urgh, dieser Mann war verboten sexy.

EXPLICATION - NAMJIN ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt