Thronsaal

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Hey,

Diese Story habe ich schon länger im Kopf und ich musste sie jetzt endlich mal niederschreiben. Ich habe schon mal fünf Kapitel voraus geschrieben, weil mir in letzter Zeit, die Zeit zum schreiben ein wenig fehlt. 

Ich hoffe das erste Kapi kommt gut bei euch an!

Liebe Grüße!

 Schreiend und um sich schlagend, versuchte er sich aus dem Griff der beiden Soldaten zu wehren, die ihn gnadenlos an den Armen über den kalten Steinboden schleiften.

Sie zuckten nicht einmal mit der Wimper. Mit ausdruckslosen Mienen zerrten sie ihn weiter.

Die Gänge waren dunkel, nur von Fackeln an der Wand beleuchtet. Das Schloss des Königs war der gefürchtetste Ort im ganzen Königreich.

Alle fürchteten das Schloss auf dessen Thron der König saß, dessen Ruf ihm voraus eilte.

Jedes Jahr kamen Soldaten in ein anderes Dorf, um sich fünf Menschen auszusuchen, die sie schließlich mit aufs Schloss nahmen. Dieses Jahr war sein Dorf dran gewesen und sie hatten ihn gemeinsam mit zwei Mädchen und noch zwei weiteren Jungen mitgenommen.

Sie waren alle älter gewesen als er. Einen von ihnen kannte er. Salomon. Sie waren gemeinsam aufgewachsen. Hatten im Schlamm gespielt, heimlich bei den Kämpfen in der Arena zugesehen und waren vor den Soldaten weggelaufen, wenn man sie beim Stehlen erwischt hatte. Es war die einzige Möglichkeit gewesen zu überleben.

Seit seine Brüder eingezogen worden waren, hatte er nur noch seine Mutter gehabt. Seinen Vater hatten sie niemals kennengelernt. Jetzt war sie auf sich gestellt.

Die Drachen, der Adel, hatten ihm alles genommen.

Der Adel behandelte Menschen wie Ungeziefer.

Niemand wusste genau weshalb der König jedes Jahr fünf Menschen brauchte, aber keiner von denen die ins Schloss gebracht wurden, kamen je wieder.

Gerade deshalb hatte er Angst.

Es gab viel zu viele Geschichten über die Drachen. Die Geschichtenerzähler in seinem Dorf, nahe der Stadtmauern, sagten sogar, dass die Drachen Menschen fraßen. Als Junge hatte er diesen Erzählern immer geglaubt und sich verängstigt an seinen älteren Bruder geklammert, später dann hatte er nur noch verachtend zugesehen, wie sich die kleinen Kinder erschraken.

Nie hatte er gedacht, sich jemals wieder so zu fühlen wie damals als kleines Kind.

Plötzlich blieben die beiden Soldaten stehen. Beides Menschen. Ihre Rüstungen glänzten in einem matten rot und auf der Brust war das Wappen des Königs eingearbeitet. Eine Blaue Flamme.

Die beiden zerrten ihn auf die Beine und zum ersten Mal sah er auf. Vor ihm ragten zwei Flügeltüren auf, die mindestens doppelt so groß waren wie er selbst.

Daneben standen ebenfalls zwei Soldaten. Drachen. Die Flügel des rechten schimmerten matt grün, die des anderen glänzten wie ein Rubin.

Ihre Flügel hatten sie angelegt und dennoch konnte man sehen wie enorm groß sie waren. Er schluckte und auf den Gesichtern der beiden breitete sich ein Grinsen aus, während sie die Tore öffneten.

Die beiden Menschen stießen ihn hinein und gingen dann. Er sah ihnen noch lange nach. Selbst als die Tore bereits geschlossen waren.

Er wollte nicht nach vorne sehen. Er spürte deutlich, dass dort der König saß. Er spürte die Macht und Autorität die der Drache ausstrahlte.

,,Sie werden sich nicht wieder öffnen, ganz gleich wie lange du sie anstarrst, Bursche. Willst du dich denn nicht verbeugen?", eine tiefe, raue Stimme hallte von den Wänden wieder. Der Saal war riesig und die Decke so hoch, dass ein ausgewachsener Drache hineinpassen würde.

DrachenkussWo Geschichten leben. Entdecke jetzt